Kommentar
10:20 Uhr, 11.08.2020

Vorsicht vor diesem Aktien-Hype

Ein Sektor verspricht gerade gigantische Kursgewinne. Für Anleger gibt es immer mehr Gelegenheiten, um auf diesen Sektor zu wetten. Es ist aber Vorsicht geboten.

Erwähnte Instrumente

  • Tesla Inc.
    ISIN: US88160R1014Kopiert
    Kursstand: 1.418,570 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Nikola Corp.
    ISIN: US6541103031Kopiert
    Kursstand: 44,810 $ (NASDAQ) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Tesla Inc. - WKN: A1CX3T - ISIN: US88160R1014 - Kurs: 1.418,570 $ (NASDAQ)
  • Nikola Corp. - WKN: A40GAE - ISIN: US6541103031 - Kurs: 44,810 $ (NASDAQ)

Die Zukunft der Mobilität ist nicht der Verbrennungsmotor. Das wissen wir seit Jahren. Entsprechend investieren etablierte Unternehmen wie VW zweistellige Milliardenbeträge in die Entwicklung von Elektrofahrzeugen. Besonders erfolgreich waren aber nicht die etablierten Unternehmen, sondern relativ junge Unternehmen. Ganz vorne mit dabei ist natürlich Tesla. Tesla hat einen großen Vorsprung, ist aber schon längst nicht mehr alleine. Immer mehr Unternehmen, die Elektroautos herstellen, gehen an die Börse. Dies tun sie besonders gerne über SPACs (Special Purpose Acquisition Companies). SPACs sammeln von Investoren bei einem Börsengang Geld ein. Investoren wissen nicht, was genau mit dem Geld geschieht. Sie wissen nur, dass das SPAC das Geld innerhalb einer vorgegebenen Zeit investieren muss. SPACs müssen innerhalb von wenigen Jahren das Geld investieren, indem sie ein Unternehmen kaufen. Diese Blankoscheckunternehmen boomen gerade wie nie. Der bisherige Rekordwert, den SPACs über Börsengänge eingenommen haben, lag bei 13 Mrd. innerhalb eines Jahres. In diesem Jahr sind es schon 22 Mrd. und das Jahr ist noch lange nicht vorbei...

SPACs werden aktuell vor allem dazu verwendet, Autobauer an die Börse zu bringen. Dabei kauft ein SPAC diese Unternehmen bzw. es kommt zum Zusammenschluss. Die bisher privaten Unternehmen können so an die Börse gehen ohne den normalen Prozess zu durchlaufen, der lang und teuer ist. Da SPACs mit Geld ausgestattet sind, erhalten die Autobauer auch frisches Geld.


Inzwischen ist die Liste lang. Nikola will Lkw mit Brennstoffzellen bauen und ging vor wenigen Monaten über das SPAC VectoIQ an die Börse. Spartan Energy Acquisition Corp. bringt Fisker an die Börse. Tortoise Acquisition Corp. hilft Hyliion an die Börse und DiamondPeak hilft Lordstown.

Einige Firmen sind schon an der Börse. Dazu gehören das chinesische Unternehmen Nio. Demnächst kommt noch X Peng hinzu und Li Auto ging vergangene Woche an die Börse. Es könnten noch zwei weitere folgen (WM Motor und Hozon). Nicht zu vergessen sind aber auch jene, die schon eine Weile an der Börse sind, z.B. Workhorse oder jene, die immer noch privat sind. Rivian ist nicht an der Börse, kann aber in privaten Finanzierungsrunden Milliarden einsammeln.

Kurz gesagt: an Unternehmen, die Elektroautos oder Elektro-Lkw oder mit Lkw mit Brennstoffzellen bauen bzw. bauen wollen, mangelt es wahrlich nicht. Börsengänge oder SPACs werden bei Ankündigung mit hohen Kurszuwächsen belohnt. Anleger wetten darauf, dass sich der kometenhafte Anstieg der Tesla Aktie wiederholen lässt. In diesem Fall winken sehr hohe Kursgewinne.

Allein die Anzahl an Unternehmen lässt daran Zweifel aufkommen. Es gibt global keine zwei Dutzend Autobauer, die nennenswerte Ertragskraft haben. Alle wollen derzeit in den Massenmarkt. Bei Nischenanbietern kann es noch funktionieren, doch wenn wöchentlich ein neues Unternehmen den Massenmarkt aufmischen will, kann man sich vorstellen, dass fast alle scheitern werden. Hier entsteht gerade ein Hype und in diesen verliert man als Anleger meist mehr Geld als man gewinnt.

Clemens Schmale


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1 Kommentar

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  • Reinhard Scholl
    Reinhard Scholl

    Absolut richtig und eine faire Warnung!

    Viele Spekulanten werden hier ins Gras beißen - das ist glasklar.

    13:34 Uhr, 11.08.2020

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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