Kommentar
07:29 Uhr, 03.01.2018

Vorsatz für 2018: Dow Jones 30.000 Punkte!

2017 war ein gutes Börsenjahr. Es war sogar so gut, dass es viele gar nicht fassen können. Wiederholt sich das in diesem Jahr?

2017 war ein ungewöhnliches Börsenjahr – zumindest dem Gefühl nach. Der Dow Jones stieg um etwas mehr als 25 % an. Einen solchen Anstieg erwartet man eigentlich nicht im achten Jahr eines Bullenmarktes, insbesondere auch dann nicht, wenn der Markt hoch bewertet erscheint.

Im historischen Kontext ist eine Performance von 25 % gar nicht so selten. Seit Bestehen des Dow Jones kam das 21 Mal vor. In 17,3 % aller Jahre gewinnt der Dow Jones mehr als 25 %. Man kann also knapp jedes sechste Jahr mit einem solchen Wunder rechnen.

Die Performance 2017 war also gar nicht so ungewöhnlich wie viele meinen. Das Gefühl ist bei vielen nun aber einmal da und trübt den Ausblick auf 2018. Die Logik geht dabei so: der Dow Jones Index ist so stark gestiegen, da muss der Markt erschöpft sein. Eine weiteres fettes Jahr wird es wahrscheinlich nicht geben.


Diese Art der Logik ist falsch. Seit Bestehen des Dow Jones sind zwei Drittel aller Jahre positiv, ein Drittel negativ. Steigt der Dow mehr als 25 %, ist die Chance, dass das Folgejahr ebenfalls wieder positiv wird, unverändert. 2018 hat die gleiche 2/3 Chance wie alle anderen Jahre positiv zu werden.

Die Chance auf ein positives Jahr ist gleich hoch wie in jedem anderen Jahr. Dafür verändert sich ein anderer Maßstab. Die durchschnittliche Jahresperformance des Dow seit 1896 liegt bei 7.9 %. Die Jahre, die einem 25 %-Jahr folgen, liefern im Durchschnitt eine Performance von 10.8 %.

Die Streuung um den Durchschnitt ist freilich recht groß. Das beste Jahr nach einer 25 % Performance wies ein Plus von 49.5 % aus. Das schlechteste brachte es auf ein Minus von 32.9 %. Für 2018 lehnen sich Analysten nicht weit aus dem Fenster. Die meisten erwarten eine Seitwärtsbewegung bzw. einen moderaten Anstieg. Das ist ähnlich zu den Vorhersagen für 2017.

Relativ häufig macht der Markt genau das nicht, was die meisten erwarten. Für 2018 wäre demnach ein weiteres gutes oder richtig schlechtes Jahr zu erwarten. Wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich einem weiteren guten Jahr eine deutlich höhere Chance einräumen als einem richtig schlechten. Für einen Punktestand von 30.000 zu Jahresende wird es aber wohl doch nicht reichen.

Clemens Schmale

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2 Kommentare

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  • Thomas Spornraft
    Thomas Spornraft

    Ich sehe eher eine Seitwärtsphase in 2018. Einerseits ist die Stimmung gut, aber andererseits fehlt mir die Wachstumsphantasie. Für mich sind manche Dinge noch nicht so klar um euphorisch zu werden
    - Was wird die US-Steuersenkung tatsächlich für einen Effekt haben -> Werden die Steuerersparnisse in den Heimatmarkt investiert oder lediglich konsumiert. Ich halte den Plan die Steuern zu senken um diese irgendwann in der Zukunft durch deutlich höhere Gewinne die besteuert werden zu kompensieren für riskant.

    - Was wird aus dem Kryptomarkt? Hier wurden 2017 über 600 Milliarden Dollar aus dem NICHTS geschaffen. Irgendwann müssen die zur Anwendung kommen oder verschwinden von der Bildfläche. Eine Währung ist dazu da benutzt zu werden.

    - In den letzten Jahren wurde extrem viel auf Kredit gekauft: Häuser, Autos, kann das weitergehen wenn die Zinsen steigen?

    - ich sehe steigende Ölpreise, das war noch nie besonders gut für die Wirtschaft. Aktuell stehen wir bei Brent kurz unter dem dreijahreshoch vom 6.05.2015 -> neues hoch = Trendfortsetzung

    Man darf allerdings auch die Trump Propaganda nicht unterschätzen. Der wird erst zugeben, dass es nicht mehr rund läuft wenn er selbst auf der Strasse um Brot bettelt.
    Wenn Trump sagt, dass der DOW Jones auf 30000 Punkte steigen soll wird der das vielleicht sogar tun.

    13:44 Uhr, 03.01. 2018
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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