Vonovia: Große Übernahme, große Zukunft?
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Große Fusionen und Übernahmen stoßen an den Kapitalmärkten nicht immer auf Beifall. Zu groß ist die Gefahr, dass nicht zusammenwächst, was zusammen sein möchte. Beispiele für gescheiterte Zusammenschlüsse unter Großkonzernen gibt es reichlich: So erlebten BMW und Daimler ihr Fiasko mit Rover bzw. Chrysler. Noch frisch in negativer Erinnerung ist die Übernahme von Monsanto durch den Bayer Konzern. Der Deal brachte dem Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern bislang nichts als Ärger. Die versprochene Wertsteigerung blieb bisher aus. Im Gegenteil: Der Börsenwert des vereinten Unternehmens liegt heute niedriger als der gezahlte Übernahmepreis.
Warum Fusionen und Übernahmen so oft scheitern
Diverse Studien bestätigen, dass nur eine Minderheit der Fusionen und Übernahmen zur Wertschöpfung der Anteilseigner beitragen. So kommt zum Beispiel die Beratungsgesellschaft KPMG auf Basis einer Auswertung von Hunderten großer internationaler Merger & Acquisitions zu dem Ergebnis, dass nur 17 Prozent dieser Aktionen zu einer Wertsteigerung des zusammengeschlossenen Unternehmens führten, 30 Prozent keinerlei Auswirkungen hatten und 53 Prozent definitiv Werte vernichteten. Die Studie hat zwar schon einige Jahre auf dem Buckel, doch neuere Untersuchungen bestätigen die Resultate. Die Gründe für die schlechte M&A-Bilanz sind vielschichtig: ein zu hoher Kaufpreis, zu optimistische Annahmen bei den Synergieeffekten, etwaige Kannibalisierungseffekte, Grabenkriege zwischen dem Führungspersonal oder konträre Unternehmenskulturen – all das kann zum Misslingen eines Zusammenschlusses beitragen.
Vonovia greift nach der Deutsche Wohnen
Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass auch die geplante Fusion der beiden deutschen Immobilien-Riesen Vonovia und Deutsche Wohnen an den Aktienmärkten zunächst sehr kritisch beäugt wurde. Rund 22 Milliarden Euro kostet den Marktführer Vonovia das Geschäft – und zwar in bar. Prompt sackte die im DAX gelistete Aktie nach Bekanntwerden des Deals auf den niedrigsten Stand seit mehr als zwölf Monaten ab. Dabei hat der Kauf von Deutsche Wohnen sehr wohl seinen Reiz. Die Immobilien-Bestände der beiden Unternehmen ergänzen sich geografisch und in der Gewichtung sehr gut. Geht der Zusammenschluss wie geplant über die Bühne, würde ein sehr ausgewogenes Portfolio mit 500.000 Wohnungen und starker Präsenz in strategischen Wachstumsregionen wie Berlin entstehen. Aus der gemeinsamen Bewirtschaftung erwarten beide Unternehmen ab 2024 Kosteneinsparungen in Höhe von gut 100 Millionen Euro pro Jahr. Die Spareffekte aus der gemeinsamen Finanzierung sind in dieser Summe noch nicht eingerechnet. Hinzu kommt, dass es sich anders als im Jahr 2015, als Vonovia schon einmal die Hand nach der Deutsche Wohnen ausstreckte, um keine als feindlich wahrgenommene Übernahme handelt. Der Deal wird vom Management der Deutsche Wohnen ausdrücklich befürwortet.
Damit das Geschäft zustande kommt, müssen mindestens 50 Prozent der ausstehenden Aktienanteile der Deutsche Wohnen dem Angebot in Höhe von 53,03 Euro pro Aktie zustimmen. Die Summe setzt sich zusammen aus einer Barabfindung von 52 Euro pro Aktie zuzüglich der Dividende der Deutsche Wohnen für das Geschäftsjahr 2020 von 1,03 Euro pro Aktie. Beide Hürden dürften – Stand heute – genommen werden, sodass einem Abschluss der Aktion Ende August 2021 nichts mehr im Wege stehen sollte.
Belastungsfaktor Kapitalerhöhung
Alles in allem hat die Fusion ihre strategischen Vorzüge. Dass die Vonovia-Aktie trotzdem weiterhin nicht recht von der Stelle kommen will, könnte damit zu tun haben, dass Anleger vor einem Einstieg zunächst den Vollzug der erwarteten Kapitalerhöhung zur Finanzierung des Kaufpreises abwarten. Hinzu kommt, dass der Zeitpunkt der Ankündigung nur wenige Monate vor der Bundestagswahl nicht optimal gewählt ist. Zwar hat der zweite Senat des Bundesverfassungsgerichts im April 2021 den Mietendeckel in Berlin als verfassungswidrig erklärt, doch eine wie auch immer geartete Begrenzung der Mietpreise könnte nach der Wahl durchaus wieder zu einem politischen Thema werden.
Investments für Trader und Anleger
Für spekulative Anleger könnte ein Long-Trade gewisse Chancen bieten. Bekanntlich fängt der frühe Vogel den Wurm und aktuell wäre die Aktie mit einem Abschlag von rund 20 Prozent zum Nettoinventarwert vergleichsweise günstig bewertet. Mit einem Mini-Future Long (ISIN: DE000DV2UMP6) können Trader mit einem Hebel von aktuell 5,6 an der Wertentwicklung von Vonovia teilnehmen. Die Knock-out-Barriere liegt bei 47,20 Euro und damit um rund 18 Prozent unter dem aktuellen Kurs. Wird die Knock-out-Barriere verletzt, wird der Mini-Future Long sofort fällig und zu einem kleinen Restwert zurückgezahlt. Für Anleger, die nicht ganz so risikofreudig sind, und die auch bei einer Seitwärtsbewegung der Aktie etwas verdienen wollen, könnte ein Bonus-Cap-Zertifikat (ISIN: DE000DV12XY2) eine interessante Anlagealternative darstellen. Wird die Barriere bei 40 Euro (Puffer: 26,4 Prozent) bis zum Laufzeitende des Produkts im September 2022 niemals verletzt, erhält der Anleger eine Rückzahlung in Höhe von 70 Euro pro Zertifikat. Das würde auf Basis des aktuellen Zertifikate-Preises einer Bonusrendite (= Maximalrendite) von 7,5 Prozent pro Jahr entsprechen. Wie bei allen strukturierten Produkten, besteht auch bei den vorgestellten Scheinen ein Totalverlustrisiko.
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