Analyse
16:43 Uhr, 10.11.2015

Von Währungskriegen und dem gewollten Euro-CRASH

Die Japaner werten ihren Yen ab, die Europäer ihren Euro. Den US-Amerikanern wird hingegen der zu starke US-Dollar ein Problem ...

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,0693 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,0693 $ (FOREX)

Am 22. Oktober fand der letzte EZB Leitzinsentscheid statt. Die Wortwahl Mario Draghis war eindeutig, eine QE Ausweitung werde konkret geprüft. Möglicherweise sei es bereits im Dezember soweit. Zeitgleich kündigte die FED in den USA ebenfalls ziemlich konkret eine Anhebung des US Leitzinses an. Der ehemalige Bond-King Bill Gross sieht die Wahrscheinlichkeit für einen Zinsschritt im Dezember bei 100%. Der neue Bond-King Jeffrey Gundlach warnt die FED vor einem Zinsschritt, der Markt werde damit noch nicht klarkommen. Der Soros Protege Stanley Druckenmiller erwartet den ersten Zinsschritt erst 2017. Sie sehen, die Meinungen der Experten gehen mal wieder weit auseinander.

Die Charts zeigen uns die Fakten.

Draghi hat mit seiner verbalen Intervention die temporäre Euro-Aufwertung im Verlauf dieses Jahres mit einem Schlag beendet. Die flache federführende Aufwärtstrendlinie bei 1,1060 $ wurde gebrochen, ein mittelfristiges Verkaufssignal mit Ziel Parität liegt vor. Die Sentimentindikatoren den Euro betreffend weisen bärische Extrem Readings auf, plötzlich sind wieder "alle" bärisch. Dennoch. Ich könnte mir vorstellen, dass der Abverkauf von Euro vs. US-Dollar (EUR/USD) rascher von statten geht, als viele Marktteilnehmer es sich vorstellen können.

Dazu paßt auch die folgende Einschätzung des US-Dollar Indexfutures.

27.10.2015 - 22:00 Uhr US-DOLLAR: Kampf der Giganten EZB (Draghi) vs FED (Yellen)

Um es nochmals zu wiederholen. Für europäische Aktien ist der Euro-Abwertungseffekt positiv zu werten.

Hinweis: Wir präsentieren Ihnen eine hochwertige 3-teilige Online-Webinarserie zum Thema Ichimoku-Trading. Von meiner Seite sehr zu empfehlen!

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EURUSD - EZB QE Ausweitungsphantasien
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Euro im Big Picture - Nein, Draghi ist noch nicht fertig

28. Juli 2015 17:00

Seit den 1980er Jahren bewegt sich das Währungsverhältnis Euro gegenüber US-Dollar (EUR/USD) in einem breiten Aufwärtstrendkanal. Die Kursdarstellung vor Euro-Einführung 1999 wurde aus den Verläufen der Einzelwährungen rückgerechnet.

Der Kursverlauf seit 2004 zeigt einen gewaltigen SKSSS Trendwendeprozess.

Um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: Das übergeordnete chattechnische Kursziel liegt bei 0,80 $. Eine wichtige Projektionsmarke liegt zuvor bei 0,90 $.

Die beigefügte Chartgrafik zeigt sehr schön auf, dass sich das Kursgeschehen seit Anfang 2015 auf der flachen Aufwärtstrendlinie (die ihren Ursprung in den 1980er Jahren hat) bei 1,040 $ abspielt. Eine Bodenbildung zeigt der Chart im Monatschartintervall nicht!

Wenn wir uns die Mikromuster zu Gemüte führen, - hier nun der Kursverlauf seit Anfang 2015 im Tageschartintervall -, ist zu erkennen, dass sich ein inverser SKS Boden ausbildete, der ab Ende Juni aber abgebrochen wurde. Der Clou ist aber der, dass sie ihn noch nicht final abgebrochen haben. Die 1,0810er Marke wurde verteidigt. Es handelt sich um das zyklische Tief, das die rechte Schulter des SKS Bodens darstellt.

Ergo: Kurz-, möglicherweise sogar mittelfristig zieht sich dieser Erholungsversuch auf der flachen Aufwärtstrendlinie weiter hin. Möglich ist die Ausbildung einer langgezogenen bärischen Flagge, innerhalb derer der Kurs sogar bis in den 1,2000er Bereich nochmals hochschnappen könnte. Ein Bruch der Marke von 1,070 $ nach unten, würde m.E. die Schleusen nach unten öffnen. Es entstünde ein neues mittelfristiges Verkaufssignal in Richtung 0,90 und 0,80 $.

Ein Erklärungsversuch für diese Entwicklung ist der, dass die EZB mit ihrem QE den € drückt, um vor allem die südeuropäischen Volkswirtschaften weltweit kompetitiver zu machen. Ihre eigenen Währungen würden diese nämlich deutlich abwerten lassen, wenn sie diese noch hätten. Das übernimmt jetzt die EZB für sie. Einerseits führt dies zu einem Kaufkraftverlust des Euros, andererseits segelt die exportlastige deutsche Volkswirtschaft sicherlich nicht extrem betrübt im Kielwasser dieser Entwicklung.

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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