Kommentar
21:20 Uhr, 21.02.2014

Von Rohrkrepierern und neuen Wegen...

Wer Augen hat, zu sehen, der erkennt gerade sehr deutlich, was in Zukunft alles nicht gehen wird. Doch die Türen zu neuen Wegen stehen sperrangelweit offen...

Erwähnte Instrumente

Sieht man sich die aktuellen Entwicklungen in unserem Wirtschafts- und Finanzsystem an, schaltet den gesunden Menschenverstand ein und öffnet Augen und Ohren, dann wird eines immer offensichtlicher: So wie in der Vergangenheit kann und wird es nicht weiter gehen.

Das betrifft nicht nur das zügellose Wachstum der Schulden auf der ganzen Welt, von denen niemand ernsthaft behaupten wird, dass diese bei realistischer Betrachtung der Sachlage jemals beglichen werden können. Es betrifft auch ganz allgemein die Art und Weise, wie wir mit der Erde und den Ressourcen auf unserem Planeten umgehen.

Ein kluger Mensch hat einmal gesagt: „Wir haben uns die Erde von unseren Kindern nur geliehen“. Daran sollten wir uns öfter erinnern.

Fracking etwa ist so ein Fall, der uns zeigen kann, wie es nicht geht: Die angeblich hypermoderne Form der Energiegewinnung, die in Wahrheit schon unsere Großväter kannten und bei der Erdgas unter Einsatz teilweise hochgiftiger Chemikalien dem Erdboden abgerungen wird, ist weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll.

Es wird noch einige Zeit dauern, bis sich das herumspricht, doch glücklicherweise gibt es selbst in den USA inzwischen immer mehr aufgeklärte Menschen, die sich gegen diesen Unsinn stark machen:

http://www.americansagainstfracking.org/

https://artistsagainstfracking.com/

Mit der Elektromobilität ist es ähnlich. Einige Aktien dieser Gattung erleben gerade bemerkenswerte Höhenflüge und werden an der Börse entsprechend gefeiert. Dabei ist schon heute absehbar, dass batteriebetriebene Autos ein Rohrkrepierer bleiben werden. Man sehe sich etwa die Zulassungszahlen bei den Elektroautos an. Eine Million dieser Stromer wollte die Bundesregierung ursprünglich bis 2020 auf Deutschlands Straßen sehen. Ende 2013 waren es lächerliche 13.000.

Dabei muss man sich nicht einmal wundern, dass Elektroautos angeboten werden wie Sauerbier: Wer schafft sich schon ein sündhaft teures Fahrzeug an, das im Sommer vielleicht 150 Kilometer weit fährt, im Winter wegen der Kälte aber nur 80 Kilometer? Ein Auto, das mit zentnerschweren Batterien bestückt ist, die nach zwei bis drei Jahren für den Preis eines Kleinwagens ersetzt werden müssen und das stundenlang herumsteht, wenn die Akkus geladen werden müssen? Eben.

Die Kollegen aus der Fraktion der Charttechniker mögen uns deshalb bitte nicht erzählen, die Aktien von Tesla und Konsorten seien gute Investments, nur weil dort die Kurse so schön steigen. Das sind sie nicht, doch manchmal, das geben wir gerne zu, dauert es erstaunlich lange, bis die Anleger solche Irrtümer erkennen.

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Dass es auch ganz anders geht, zeigt ein erstaunlicher Prototyp von Mercedes Benz, der ahnen lässt, wie die Mobilität von morgen aussehen könnte: Was etwa mit einem wasserstoffbetriebenen Auto möglich ist, das macht das folgende Video deutlich.

Im Zentrum des Beitrags steht ein Fahrzeug der B-Klasse. Die „Abgase“ in Form reinsten Wassers werden in einem Tank aufgefangen. Zwei Hollywoodstars, Diane Kruger und Joshua Jackson, fahren damit ohne Trinkwasservorräte kreuz und quer durch die Wüstenlandschaft des „Death Valley“ im US-Bundesstaat Kalifornien und tun dabei etwas Unvorstellbares: Die Schauspieler nutzen das Wasser, das beim Fahren sozusagen als „Abfall“ anfällt, zum Trinken, Kochen und zum Zähneputzen. Das glauben Sie nicht? Sehen Sie selbst:

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Kein Witz: Bei diesem Mercedes der B-Klasse mit Wasserstoffantrieb werden die während der Fahrt anfallenden „Abgase“ als Trinkwasser genutzt. Der Wassertank befindet sich hinten am Fahrzeug...

Das Beispiel zeigt uns vor allem eines in seltener Klarheit: Die Türen zu neuen Wegen stehen sperrangelweit offen. Jetzt ist es an uns, das zu erkennen, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen und entsprechende Schritte in die Wege zu leiten.

In der Rubrik „Nachhaltiges Investieren“ stellen wir den Lesern des Antizyklischen Börsenbriefs regelmäßig Entwicklungen vor, die unsere Zukunft nachhaltig beeinflussen können. In der März-Ausgabe etwa wird es um einen Energieträger gehen, bei dem wenige Gramm genügen, um ein Fahrzeug jahrelang (!) anzutreiben. Unnötig zu erwähnen, dass Investoren, die solche Trends rechtzeitig erkennen, anderen mehr als nur eine Nasenlänge voraus sind.

Denn darum geht es uns bei unserer Strategie: Wir wollen schon heute sehr viel weiter denken als die große Masse....

Abschließend zwei Nachrichten, die das allgegenwärtige Gefasel vom Ende der Krise konterkarieren und die deshalb zeigen, wie dringend wir auf den verschiedensten Ebenen neue Lösungen brauchen:

In Japan geht es weiter bergab. Trotz (passender wäre allerdings zu sagen, wegen) einer historisch nie da gewesenen Geldflut wurde im Januar das größte jemals erfasste Handelsbilanzdefizit eingefahren. Es ist das 19. monatliche Defizit in Folge. Ursache: Die extreme Abwertung des Yen konnte die Exporte nicht ankurbeln. Stattdessen verteuerten sich die Energieimporte ganz erheblich:

http://www.nzz.ch/wirtschaft/wirtschafts-und-finanzportal/japan-bleibt-hinter-den-erwartungen-1.18247577

Und weil das leuchtende japanische Vorbild jetzt endlich auch Europa auf die Beine bringen soll, fordert der Internationale Währungsfonds (IWF) von der Europäischen Zentralbank (EZB) eine Ausweitung der Geldflut:

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2014/02/20/iwf-fordert-ezb-zu-verstaerktem-geld-drucken-auf/

Wer angesichts solcher Fakten lieber weiter vor sich hindöst und immer noch nicht sieht, dass die Droge Geld die „erwünschte Wirkung“ immer deutlicher verfehlt - mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen - der möge sich die Entwicklung der kommenden Jahre in aller Ruhe ansehen.

Er sollte sich dann aber nicht wundern, wenn alles „etwas anders“ verläuft, als unsere Schlafwandler sich das heute in ihren seligen Träumen vorstellen.

Die Kunst besteht eben darin, rechtzeitig aufzuwachen...

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Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG, und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de und www.antizyklischer-aktienclub.de

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  • conexant
    conexant

    Herr Hose, ich bin ganz Ihrer Meinung, das Elektroauto ist Unsinn, genauso wie die sogenannte Energiewende. Da hat Wasserstoff langfristig mehr Chancen

    23:22 Uhr, 22.02.2014