Vom Optiker zum Milliardär? Dieser Mann hat es geschafft!
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Hebert Wertheim ist inzwischen 79 Jahre alt und wäre ein ziemlich unbekannter Anleger, wenn das US-Wirtschaftsmagazin Forbes nicht unlängst ausführlich über den Self-Made-Milliardär berichtet hätte.
Wertheim stammt aus bescheidenen Verhältnissen. Seine Eltern, jüdische Emigranten aus Deutschland, betrieben nach dem Krieg eine kleine Bäckerei in Florida und der junger Herbert fiel vor allem dadurch auf, dass er öfters die Schule schwänzte, von Zuhause abhaute und unter Legasthenie litt. Ein Richter stellte den 16-Jährigen wegen seines chronischen Fehlens in der Schule schließlich vor die Wahl: Erziehungsanstalt oder Militärdienst, und Wertheim wählte Letzteres. Nachdem er mehrere Jahre im US-Militär gedient hatte, absolvierte Wertheim eine Ausbildung zum Optiker und machte sich mit einem kleinen Ladengeschäft selbstständig. Wertheim bewies Erfindungsgeist und entwickelte in den kommenden Jahren unter anderem eine der ersten Tönungen für Brillengläser aus Kunststoff.
Seine Erfindungen und sein wachsendes Unternehmen verhalfen Herbert Wertheim zu Wohlstand. Richtig reich wurde Wertheim aber dadurch, dass er frühzeitig damit begann, in Aktien zu investieren und niemals damit aufhörte. Bereits zu seiner Militärzeit kaufte Wertheim die ersten Aktien. Später profitierte Wertheim vor allem von seinem technischen Verständnis, um vielversprechende Investments aufzuspüren. Dabei ging Wertheim anders vor als andere Anleger und achtete weniger auf finanzielle Kennzahlen der Unternehmen, sondern vor allem auf ihr geistiges Eigentum: Verfügten die Unternehmen über großes technisches Know-how und zahlreiche Patente, dann kaufte Wertheim. Wertheim hielt sich (wohl unbewusst) an den Ratschlag von Peter Lynch, die eigenen Kenntnisse zu nutzen, um attraktive Investments aufzuspüren, bevor es die Wall Street tut.
Neben seinem Fokus auf Technologieaktien setzte Wertheim außerdem auf Aktien von Unternehmen, die eine attraktive Dividende ausschütteten.
"Mein Ziel ist es zu kaufen und fast nie zu verkaufen", sagte Wertheim zu Forbes. Stattdessen nutzt er die Dividenden seiner Investments, um neue Investitionen zu tätigen und seine laufenden Ausgaben zu finanzieren. Wertheim macht es damit so ähnlich wie US-Starinvestor Warren Buffett, dessen bevorzugter Anlagehorizont nach eigener Aussage "für immer" ist.
Fällt der Kurs einer Aktie, nachdem er sie gekauft hat, so kauft Wertheim in der Regel nach. "Wenn einem eine Aktie bei 13 Dollar gefällt, dann sollte man sie auch bei 12 Dollar, 11 Dollar oder 10 Dollar mögen", meint Wertheim. Allerdings gilt das nur für moderate Verluste: Fällt eine Aktienposition um mehr als 25 Prozent gegenüber seinem Einstiegskurs, so verkauft Wertheim sie ganz und zieht damit einen Schlussstrich unter ein misslungenes Investment.
Im Laufe der Jahrzehnte profitierte Wertheim vor allem davon, dass er auf die Aktien von Unternehmen setzte, die die Welt durch technologische Entwicklungen revolutionierten. So kaufte er etwa Microsoft-Aktien bereits beim Börsengang des Softwareunternehmens, weil er davon überzeugt war, dass sich Microsoft mit Winodws durchsetzen würde. "Nur Microsoft hatte ein Betriebssystem, das mit Apple mithalten konnte", so Wertheim.
Auch Apple-Aktien erwarb Wertheim beim Börsengang des Unternehmens und später, als sie in den 1990er Jahren bei 10 Dollar standen. Heute besitzt Wertheim Microsoft-Aktien im Volumen von 160 Millionen Dollar und Apple-Aktien im Volumen von 195 Millionen Dollar.
Großen Erfolg hatte Wertheim auch mit Aktien von Unternehmen aus dem Luftfahrtsektor. So kaufte Wertheim Aktien von Lear Jet. Das Unternehmen profitierte von Aufträgen des US-Militärs und entwickelte den weltweit ersten Autopiloten. Später hatte Wertheim großen Erfolg mit einem Investment in den Flugzeugteilehersteller Heico, wo sich Wertheims Investment von ursprünglich 5 Millionen Dollar in 800 Millionen Dollar verwandelte.
Wertheim profitierte nicht nur von seinen Investitionen, sondern auch von seinen Erfindungen. Sein Unternehmen Brain Power Inc. (BPI) wurde zu einem der größten Hersteller von Tönungsmitteln für Brillengläser aus Kunststoff und besitzt heute mehr als 100 Patente und erzielt einen Jahresgewinn von ungefähr 10 Millionen Dollar. Trotzdem dürfte Wertheim im Laufe der Jahrzehnte deutlich mehr mit seinen Börseninvestments verdient haben als mit seinem Unternehmen.
Seinen Reichtum setzt Herbert Wertheim auch für soziale Zwecke ein. So hat er mehr als 100 Millionen Dollar an Universitäten gespendet und ist ein Unterzeichner der von Bill Gates und Warren Buffett gestarteten Kampagne "The Giving Pledge", in der sich Superreiche dazu verpflichten, mindestens die Hälfte ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden.
Die Geschichte von Herbert Wertheim ist ein weiterer Beweis dafür, wie sehr sich langfristiges Investieren in Aktien auszahlen kann. Dabei kann natürlich nicht jeder Anleger mit ähnlichen Resultaten wie Wertheim rechnen. Der Unternehmer profitierte davon, dass seine Erfindungen mit der Zeit so viel Geld abwarfen, dass er sich um seinen Lebensunterhalt nicht mehr kümmern musste und genug finanziellen Spielraum hatte, um immer größere Beträge in den Aktienmarkt zu investieren. Außerdem hatte Wertheim genügend technisches Gespür, um frühzeitig die Unternehmen aufzuspüren, die wegen ihrer Innovationskraft eine große Zukunft vor sich hatten. Trotzdem kann die Geschichte von Herbert Wertheim all denen als Inspiration dienen, die ebenfalls durch Investitionen in Aktien bescheidenen finanziellen Verhältnissen entfliehen wollen.
Links:
- Ausführlicher Forbes-Artikel über Herbert Wertheim (englisch)
- Warren Buffett verrät sein 51-Millionen-Geheimnis
- So verwandelt man 1.000 Dollar in zwei Millionen
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Das würde ich auch gerne schaffen. Dazu müsste ich aber erst einmal Optiker werden :)
Chapeau!