Fundamentale Nachricht
13:06 Uhr, 28.10.2015

Volkswagen-Vorzugsaktie treibt DAX an

Der DAX am Mittwoch seinen jüngsten Kursverlust teilweise wieder eingeholt. Bei den Einzelwerten stechen die Vorzugsaktien von Volkswagen heraus - trotz der Vorlage eines Milliardenverlustes für das dritte Quartal.

Erwähnte Instrumente

DAX

Positive Impulse erhält der Deutsche Aktienindex heute von Volkswagen. Mit einer durch den Abgasskandal vergifteten Quartalsbilanz war zu rechnen, allerdings machen der Blick nach vorne und auf das laufende Geschäft Hoffnung, dass der Konzern die Affäre langfristig meistern kann. Bis zum Mittag steigt der deutsche Leitindex um 0,74 Prozent auf 10.768 Punkte. Analysten rechnen vor dem heute Abend anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank mit einem weiterhin ruhigen Handel. Da aber kaum jemand mit einer Zinsanhebung kalkuliert, warten die Investoren vor allem auf Hinweise, auf welchen Zeitpunkt für eine erste Zinserhöhung die Fed die Märkte vorbereiten will.

Charttechnik

Auf die gestrigen Verluste reagierte der DAX heute zunächst mit einer Erholung bis auf fast 10.800 Punkte. Seitdem läuft jedoch ein Versuch der Bären, die Korrektur dieser Woche wieder aufzunehmen. Im Zweifel muss dies favorisiert werden, so dass neue Tagestiefs folgen können. Parallel dazu sollte es nicht zum nachhaltigen Ausbruch über 10.800 Punkte kommen.

Thema des Tages

Fed-Chefin Janet Yellen hatte angekündigt, noch 2016 den Weg zu einer Normalisierung der Geldpolitik einschlagen zu wollen. Dann kam die Krise an den Aktienmärkten Chinas dazwischen, viele andere Schwellenländer schwächeln ebenfalls. Auch in den USA mehren sich die Anzeichen, dass der Aufschwung abebbt. Die Zeiten für eine erste Zinsanhebung in den USA fast 10 Jahren scheinen ungünstiger zu werden. Kaum ein Ökonom rechnet deshalb mit der Zinswende schon im Oktober. Im Gegenteil: Gerald O'Discroll vom Cato-Institut ist der Meinung, dass die Wirtschaft weitere Stimuli seitens der Geldpolitik braucht.

Die nächsten Sitzungen des FOMC-Ausschusses der Fed sind im Dezember und dann wieder im Januar und März 2016. Experten in den USA gehen davon aus, dass die Fed wenn überhaupt die Zinsen nut in sehr überschaubaren Schritten anheben wird, beginnend mit einer Steigerung um 0,25 Prozentpunkte. Dies wäre zwar mehr Symbolpolitik, hätte aber den Vorteil, dass mögliche Auswirkungen rund um den Globus zunächst in Ruhe beobachtet und analysiert werden könnten.

Aktien im Blick

Volkswagen VZ: Gewinnziel zwar kassiert, aber Umsatzerwartungen bleiben bestehen, die Aktie trotzt dem Abgasskandal und steigt um 3,85 %.

Linde-Papiere gewinnen nach der Bekanntgabe von Geschäftszahlen 1,52 %.

Gute Geschäftsresultate des Kauptkunden Apple stützen heute die Aktien von Dialog Semiconductor (+8,37 %).

Konjunktur

Das DIW Berlin erwartet im vierten Quartal ein Wirtschaftswachstum in Deutschland von 0,4 Prozent.

Griechenland hofft wegen der Flüchtlingskrise auf eine Lockerung der Sparmaßnahmen.

Das ifo-Beschäftigungsbarometer stieg im Oktober auf 109,1 Punkte, von 108,6 im Vormonat. Dies ist der höchste Wert seit Januar 2012.

Währungen

Das Währungspaar EUR/USD legt vor dem am Abend anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank bislang bis 1,1067 im Hoch zu. GBP/USD notierte bislang bei 1,5287 im Tief, während USD/JPY trotz überraschend gesunkener japanischer Einzelhandelsumsätze bis 120,23 nachgab.

AUD/USD notierte nach enttäuschenden australischen Verbraucherpreisen bislang bei 0,7108 im Tief. USD/SEK erreichte bislang zutiefst 8,4554. Die schwedische Riksbank hat ihren Leitzins (Repo Rate) wie erwartet bei minus 0,35 Prozent belassen. Gleichzeitig weiteten die Währungshüter jedoch das Anleihenkaufprogramm um 65 Milliarden SEK aus.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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