Volatilität – der „gute Freund“ des Zertifikate-Anlegers (Teil 3)
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- Anlagezertifikat auf PortfolAktueller Kursstand:VerkaufenKaufen
- Index-Zertifikat auf SGI VolAktueller Kursstand:VerkaufenKaufen
Die Tatsache, dass in Zeiten fallender Kurse in der Regel auch die Unsicherheit und mit ihr die Schwankungsbreite am Markt zunimmt, machen sich speziell die Produkte zu Nutze, die mit einer zusätzlichen Volatilitätssteuerung arbeiten. Da sie in solchen Phasen ausgehend von einer definierten Zielvolatilität sukzessive die Investitionsquote zurückfahren und das frei werdende Kapital sicher am Geldmarkt parken, agieren sie im Prinzip so, wie ein Anleger eigentlich handeln sollte, nämlich ganz emotionslos auf die Kapitalsicherung bedacht. Erst wenn die Verunsicherung wieder nachlässt, wird die Partizipation entsprechend den Vorgaben erhöht. Durch ein solches Vorgehen wird nicht nur das „Pulver“ für einen günstigeren Wiedereinstieg trocken gehalten, sondern auch der Geldbeutel geschont. Kapitalschutz-Produkte, bei denen nur ein kleiner Teil des zur Verfügung stehenden Budgets zur Finanzierung der Partizipations-Komponente ausgegeben werden kann, greifen deshalb seit einiger Zeit besonders gerne auf volatilitätsgesteuerte Basiswerte zurück, da die notwendigen Optionen in weniger volatilen Phasen günstiger zu haben sind und sich dadurch letztendlich attraktivere Produktausstattungen herstellen lassen. So wird hier beispielsweise häufig auf einen Cap verzichtet bzw. lassen sich bei stark zurückgehenden Schwankungsbreiten zum Teil auch Investitionsraten von deutlich über 100 Prozent realisieren. Dafür muss allerdings weiteres Kapital gegen Zinskosten am Kapitalmarkt aufgenommen werden. Doch wo Licht, da auch Schatten. So erfolgt die Anpassung des Investitionsniveausbei der „Volatilitäts-Targeting“-Strategie immer nur nachträglich, so dass rasche Veränderungen der tatsächlichen Volatilität erst mit einem gewissen Time-Lag umgesetzt werden können. Dies führt zu einem gewissen Glättungseffekt, da z.B. ein plötzlicher starker Abwärtsimpuls nicht entsprechend schnell durch die Reduktion des Investitionsniveaus abgefangen bzw. eine Aufholbewegung nicht gleich von Beginn an mitgenommen wird. Für den Anleger stellen volatilitätsgesteuerte Investments aber gerade in Zeiten sich häufender Krisen eine ebenso einfache wie komfortable Lösung dar.
Emit. |
WKN |
Basiswert |
Typ |
Fälligkeit |
HVB |
HV5CC8 |
HVB Euroland Control 15 Index |
Kapitalschutz-Zertifikat |
29.06.16 |
WLB |
WLB3TV |
WLB Risk-Control Index Europa |
Strukturierte Anleihe |
13.05.15 |
VON |
VFP2B7 |
VON Europe Managed Risk TR Index |
Index-Zertifikat |
Endlos |
RCB |
RCB003 |
Euro STOXX 50 Portfolio Navigator |
Index-Zertifikat |
21.10.2013 |
Volatilität als eigene Asset-Klasse
Diversifikation oder ganz plakativ ausgedrückt die Devise „nicht alle Eier in einen Korb zu legen“, gilt gemeinhin als Grundprinzip einer guten Anlage. Das Problem sind aber mittlerweile häufig die „Körbe“ sprich die Assets, die sich vor dem Hintergrund eines vor allem liquiditätsgetriebenen, immer größeren und schnelleren spekulativen Kapitalumlaufs vielfach gar nicht mehr so unterschiedlich voneinander entwickeln, wie man sich das als breit aufgestellter Anleger eigentlich wünschen würde. Dies zeigt exemplarisch der zunehmende Gleichlauf zwischen Aktien und Rohstoffen. Umso besser, dass man am Zertifikatemarkt inzwischen fast alles als eigene Anlageklasse handeln kann: Aktien, Renten, Rohstoffe, Währungen, Dividenden und sogar Ausfallrisiken. Warum sollte die Volatilität hier eine Ausnahme bilden, gerade wenn man bedenkt, dass sie einige aus Diversifikationsgesichtspunkten interessante Eigenschaften aufweist. So ist sie in der Regel negativ zum Aktienmarkt korreliert und zeigt dabei meist ein asymmetrisches Reaktionsvermögen, indem sie stärker auf fallende wie auf steigende Kurse reagiert. Da Volatilität aber die Tendenz besitzt, langfristig immer wieder zu einem bestimmten Mittelwert zurückzukehren, kann sie wegen dieses im Vergleich zu Aktien fehlenden grundsätzlichen Aufwärtstrends über diverse Produkte immer nur als ein kurzfristiges taktisches Mittel beispielsweise zur Absicherung eingesetzt werden. Dies schließt eine „Buy-and-Hold“-Strategie von vornherein aus. Außerdem sollten Investoren bei dieser komplexen Anlageklasse, die ein entsprechendes Knowhow voraussetzt, bedenken, dass wie am Rohstoffmarkt auch hier Terminkurse eine wesentliche Rolle spielen. Wer das Rollproblem von vornherein umgehen will, setzt deshalb auf die von mehreren Emittenten angebotenen Produkte auf laufzeitabhängige VSTOXX Mini-Futures, die die erwartete Schwankungsbreite des europäischen Standardindex Euro STOXX 50 für einen bestimmten Zeitraum wiedergeben. Dagegen ist auf das deutsche Pendant den VDAX New derzeit kein Angebot verfügbar. Anleger können dabei je nach Spekulationsgrad zu Delta-1-Zertifikaten von Goldman Sachs bzw. zu Discount-Optionsscheinen der Société Générale greifen, mit denen sich im Übrigen über Puts oder Calls auf beide Richtungen spekulieren lässt. Ein Open End Index Zertifikat auf den UBS Forward 1Y Europe Volatility Total-Return Index (UB5V0L) versucht darüber hinaus Volatilität auch ohne Laufzeitbegrenzung durch die Verwendung länger laufender VSTOXX Subindizes rolloptimiert investierbar zu machen.
Emit. |
WKN |
Basiswert |
Typ |
Fälligkeit |
GS |
GT01B2 |
VSTOXX Mini Future Jun12 |
Partizipations-Zertifikat |
25.06.12 |
SG |
SG2THF |
VSTOXX Mini Future Jun12 |
Discount-Call (17,50-27,50) |
27.06.12 |
UBS |
UB5V0L |
UBS Forward 1Y Europe Volatility TR Index |
Index-Zertifikat |
Endlos |
„Volatilitäts-Arbitrage“ für Fortgeschrittene
Daneben können Anleger mittels von Spezial-Produkten auch aus dem empirisch beobachteten Phänomen Nutzen ziehen, das die implizite Volatilität in der Regel höher ist als die tatsächlich realisierte. Entsprechende Endlos-Papiere kommen von der UBS auf den hauseigenen UBS Euro Volatility Arbitrage Index (UB77KE) bzw. von der Société Générale, die bei ihren beiden SGI Vol PremiumUS Index-Papieren auf die Euro-(SG0RVP) und US-Dollar-Variante (SG5GVP) auf die Schwankungs-Differenz beim US-amerikanischen Volatilitäts-Index VIX setzt. Sicherlich handelt es sich bei den genannten Zertifikaten um Papiere für den fortgeschrittenen Anleger, die ein tiefes Verständnis der Materie erfordern und gerade falsch angewandt, auch die ein oder andere Gefahr in sich bergen, von der damit tatsächlich erzielbaren Rendite einmal ganz abgesehen. Insofern sind die zahlreich dargestellten indirekten Möglichkeiten, von höheren Volatilitäten zu profitieren, eindeutig zu präferieren. Denn eines steht ganz untrüglich fest – die nächste volatile Phase kommt bestimmt.
Emit. |
WKN |
Basiswert |
Typ |
Fälligkeit |
UBS |
UB77KE |
UBS Euro Volatility Arbitrage Index |
Index-Zertifikat |
Endlos |
SG |
SG0RVP |
SGI Vol PremiumUS Index (EUR) |
Index-Zertifikat |
Endlos |
SG |
SG5GVP |
SGI Vol PremiumUS Index (USD) |
Index-Zertifikat |
Endlos |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
Die gesamte, gerade veröffentlichte Sonderpublikation Zertifikate können Sie hier herunterladen: http://www.godmode-trader.de/service/downloads
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.