Kommentar
09:30 Uhr, 13.06.2017

Vier Gründe, keine Angst vor dem Crash zu haben!

Neue Woche, neues Glück? - Nicht so bei den Technologiewerten. Hier geht der Selloff vom Freitag munter weiter. Grund genug, nervös zu werden?

Erwähnte Instrumente

Wenn einzelne Aktien an einem Tag 5 % verlieren und am nächsten Handelstag gleich noch einmal abgestraft werden, dann wird der eine oder andere nervös. Man muss den Selloff unter Technologiewerten aber etwas in Perspektive setzen. Apple und Netflix stehen heute wieder dort, wo sie vor anderthalb Monaten standen. Da bleibt auf Sicht seit Jahresbeginn noch immer viel Speck. Netflix weist noch ein Plus von 20 % seit Jahresbeginn aus. Bei Apple sind es knapp 25 %.

Obwohl so manche Aktie viel Speck angesetzt hat, ist eine gewisse Nervosität durchaus angebracht. Greift die Korrektur auf andere Sektoren über und bringt den Gesamtmarkt zu Fall?

Ich hatte bereits daraufhin gewiesen, dass ich mir da noch wenig Sorgen mache. Wieso hält sich aber meine Nervosität Stand heute in Grenzen?

1. Der Selloff ist bisher auf Einzelwerte begrenzt.

Neben Apple, Microsoft, Facebook, Alphabet usw. sind noch einige andere Aktien betroffen, z.B. der Chiphersteller NVIDIA Corp. Registered Shares DL-,001 (149,970 $ 0,25 %). Hier deutet sich allerdings schon wieder ein Rebound an. Generell sind Aktien betroffen, die einfach extrem gut gelaufen sind.

Es betrifft nicht den gesamten Technologiesektor. Man muss sich nur den Chart von IBM ansehen. Die Aktie läuft überraschend gut. Als am Freitag Apple verkauft wurde, kauften Anleger IBM-Aktien wie wild. Das weist darauf hin, dass Anleger nicht einfach alles verkaufen, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist. Es wird differenziert.

2. Rendite von Staatsanleihen steigt und fällt nicht wie sonst in Selloffs üblich.

Die Renditen von US-Staatsanleihen sind in den letzten Tagen gestiegen. Kommt es auf dem Aktienmarkt wirklich zu einer Korrektur und breiter Unsicherheit, sieht man das Gegenteil. Aktien werden verkauft, Anleihen gekauft. Davon ist keine Spur. Es greift also keine Panik um sich und Anleger verspüren keinen Drang in sichere Häfen zu wechseln.

3. Ramschanleihen laufen weiterhin gut. Ramschanleihen sind riskante Anleihen.

Sie reagieren besonders kräftig auf Unsicherheit unter Anlegern. Machen sich Marktteilnehmer ernsthafte Sorgen um den Markt und die Wirtschaft, korrigieren Ramschanleihen zuerst. Davon ist derzeit nichts zu sehen.

4. Bisherige Underperformer werden gekauft.

Ob einzelne Aktien wie IBM oder ganze Sektoren wie Öl und Minen werden seit Freitag gekauft. Exxon und Chevron konnten richtig schöne Gewinne ausweisen.

Kurz gesagt: Anleger haben umgeschichtet. Mir fehlt wirklich die Fantasie, da mehr zu erkennen. Das ist freilich alles keine Garantie, dass sich der Gesamtmarkt nicht aus der Ruhe bringen lassen wird, allerdings macht sich bei mir persönlich im Moment überhaupt noch keine Nervosität breit.

Clemens Schmale

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12 Kommentare

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  • inflationär
    inflationär

    Zum Thema Inflation haben ich neulich eine nette Seite gefunden:

    https://inflationarchive.com/analysen/

    Hier sieht man ganz schön wie die Preis für alltägliche Dinge stark gestiegen sind. Weit über den Anstieg der Löhne hinaus.

    10:25 Uhr, 15.06. 2017
  • netzadler
    netzadler

    "Man muss auch bedenken, dass anders als 2000, die erwähnten Unternehmen ordentlich Gewinne machen und Zuwächse verzeichnen - und das nicht nur in der Phantasie."

    Im Gegensatz zu 2000 muss man auch feststellen, dass einige durchgeknallte herumirren und den Netzstecker der gelddruckmaschinen nicht finden

    16:20 Uhr, 13.06. 2017
  • m_arc
    m_arc

    4-5% ist aber kein großer Selloff. Heute geht's scheinbar wieder zügig aufwärts - zumindest wenn man auf die vorbörslichen Kurse schaut.

    In den letzten Monaten konnten einige Analysten immer mal ne Aktie um 5-10% bei den Techs runterziehen. Siehe AMD, NVIDIA oder auch Netflix. Jetzt hat es halt 5 große Akteure betroffen. Abgehakt... und nächsten Montag ist alles wieder beim alten oder höher.

    Man muss auch bedenken, dass anders als 2000, die erwähnten Unternehmen ordentlich Gewinne machen und Zuwächse verzeichnen - und das nicht nur in der Phantasie.

    13:54 Uhr, 13.06. 2017
  • 1 Antwort anzeigen
  • kopfsache
    kopfsache

    hihi, dass lustige ist ja, dass jeder crash erst im nachhinein ein crash war, vorher wars immer eine normale korrektur

    11:37 Uhr, 13.06. 2017
  • der Joe
    der Joe

    Na sind mir ein guter herr schmale. warum sollte ich gerade jetzt eine schlafpille nehmen wo doch die Fed vor einem problem steht.

    ich wünsche ihnen weiterhin viel erfolgbeim schlafpillen artikel schreiben. übrigens welche bank finanziert ihre artikel hier bei godemode?

    freundliche grüsse

    11:10 Uhr, 13.06. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • netzadler
    netzadler

    Öl wird über kurz oder lang kollabieren, dann liegen die nerven blank

    der ganze Metallmarkt wird leiden, das gibt noch schöne Verwerfungen

    das nächste QE kaufen die märkte nicht mehr ab

    10:26 Uhr, 13.06. 2017
  • Joey-the-bee
    Joey-the-bee

    völlig normal, dass überbewertete Titel mal ordentlich korrigieren

    10:19 Uhr, 13.06. 2017

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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