Analyse
12:45 Uhr, 05.11.2024

VESTAS macht den Abgang nach Zahlen

Vestas Wind hat im dritten Quartal 2024 zwar einen Umsatzanstieg von 19 % auf 5,2 Mrd. EUR verzeichnet, was auf höhere Absatzmengen und gestiegene Preise für Turbinenlieferungen zurückzuführen ist. Dennoch reagieren Anleger enttäuscht.

Erwähnte Instrumente

  • Vestas Wind Systems AS - WKN: A3CMNS - ISIN: DK0061539921 - Kurs: 16,720 € (XETRA)

Die bereinigte EBIT-Marge des Unternehmens verbesserte sich um fast drei Prozentpunkte auf 4,5 %. Dennoch bleibt das Ergebnis herausfordernd: Das Unternehmen erwartet für das Gesamtjahr die EBIT-Marge eher am unteren Ende der zuvor angegebenen Spanne von 4 bis 5 %, was in erster Linie auf eine schwächer als erwartete Margenentwicklung im Servicebereich sowie erhöhte Garantierückstellungen im Offshore-Segment zurückzuführen ist. Dies belastete den Aktienkurs, der in Kopenhagen zeitweise um 11 % gesunken war und damit ein Vierjahrestief markierte.

Margenprognose fällt etwas schwächer aus

Im Service-Segment lag die EBIT-Marge bei 16 %, allerdings schwächer als erhofft. Grund dafür waren unerwartet hohe Kosten in den Regionen EMEA und Amerika, die das Unternehmen derzeit einer intensiven Prüfung unterzieht. Der Auftragsbestand im Segment Service stieg jedoch auf 35,1 Mrd. EUR, und insgesamt waren zum Ende des Quartals weltweit 154 GW an Leistung unter Vertrag, was die Bedeutung des Geschäftsbereichs für die langfristige Stabilität des Unternehmens unterstreicht.

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Im Bereich Power Solutions verzeichnete Vestas einen stabilen Auftragseingang von 4,4 GW, was die Auftragsbücher für Windturbinen auf ein Allzeithoch von über 28 Mrd. EUR anwachsen ließ. Der durchschnittliche Verkaufspreis für Neuaufträge belief sich auf 1,10 Mio. EUR pro MW und reflektiert die strikte Preisdisziplin von Vestas, die zukünftig die Margen unterstützen soll.

Die Prognose für 2024 wurde insgesamt bestätigt, wobei die EBIT-Marge jedoch mit größerer Wahrscheinlichkeit am unteren Ende der Zielspanne erwartet wird. Investitionen sollen sich auf rund 1,0 Mrd. EUR belaufen. Die Profitabilität und der Cashflow des Unternehmens haben sich verbessert. Der Verschuldungsgrad liegt bei moderaten 0,9-mal EBITDA.

Die Analysten von RBC reagierten kritisch auf die Geschäftszahlen und bezeichneten diese im Nachgang als enttäuschend, insbesondere aufgrund der Margenentwicklung im Service-Segment, die hinter den Erwartungen zurückblieb. Positiv hoben diese jedoch die Preisentwicklung bei den Auftragseingängen hervor.

Fazit: Technisch macht die Vestas-Aktie einen kritischen Eindruck. Die Geschäfte laufen nicht rund. Anleger sollten zunächst abwarten. Ein wirklich fundiertes Meinungsbild zur Aktie habe ich allerdings derzeit keines.

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