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13:59 Uhr, 02.05.2012

Vestas enttäuscht Investoren im 1. Quartal

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Randers (BoerseGo.de) – Der dänische Windkraftanlagen-Hersteller Vestas Wind Systems mit Sitz in Randers hat am heutigen Mittwoch seine Zahlen für das erste Quartal ausgewiesen und dabei die Investoren enttäuscht. Umsatz und Ergebnis fielen deutlich schlechter aus als erwartet.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurde im März-Quartal bereinigt mit minus 245 Millionen Euro angegeben. Das ist das Vierfache des Gesamtjahres 2011. Der Nettoverlust wurde durch Gewinne aus Finanzgeschäften und Steuererträgen abgemildert und mit minus 162 Millionen Euro ausgewiesen. Das entspricht dem gleichen Nettoverlust wie in den gesamten zwölf Monaten des Vorjahres. Der Free Cash Flow konnte von minus 431 Millionen Euro im Vorjahresquartal auf minus 295 Millionen Euro erhöht werden.

Der Umsatz konnte leicht um 4 Prozent im Jahresvergleich auf 1,105 Milliarden Euro gesteigert werden. Jedoch hatten die Erwartungen der Analysten hier zuvor mit 1,4 Milliarden Euro deutlich höher gelegen. Die Nettoverbindlichkeiten wurden per 31. März 2012 mit 850 Millionen Euro angegeben. Das entspricht einem Anstieg um 305 Millionen Euro im Quartal.

Die Generierung von festen und schwebenden Aufträgen belief sich im ersten Quartal 2012 auf ein Volumen von 1.269 Megawatt (MW). Der Auftragsbestand wurde per 31. März 2012 mit 10 Milliarden Euro angegeben. Es ist laut Vestas das höchste Niveau der Unternehmensgeschichte. Neben dem Auftragsbestand notierte Vestas per Ende März 2012 Wartungsverträge im Volumen von 4,2 Milliarden Euro.

Zudem teilte Vestas mit, dass 376 Windräder des Typs V90-3.0 MW überprüft und möglicherweise noch einmal gewartet werden müssen. Dies wird das Ergebnis mit bis zu 40 Millionen Euro belasten, so Vestas. Der Windkraftanlagen-Hersteller prüft derzeit, ob ein Teil der Kosten auf Lieferanten übertragen werden kann. Auch die Aktivitäten in den USA stehen auf dem Prüfstand. Außerdem soll die Entwicklung der neuen Offshore-Plattform V164-7.0 MW mit geringerer Geschwindigkeit vorangetrieben werden. Der erste Prototyp des Windrades soll nun erst 2014 in Dänemark Betrieb gehen.

Die Prognose für das Gesamtjahr 2012 wurde von Vestas jedoch bestätigt. So wird ein Umsatz im laufenden Jahr von 6,5 bis 8,0 Milliarden Euro erwartet. Im Vorjahr 2011 wurde ein Umsatz von nur 5,84 Milliarden Euro generiert. Die EBIT-Marge wird zwischen 0 und 4 Prozent gesehen. Ein umfangreiches Sparprogramm soll Vestas helfen noch in diesem Jahr operativ in die schwarzen Zahlen zurückzukehren.

Das dänische Windkraft-Unternehmen Vestas Wind Systems wurde 1898 von dem Schmied H.S. Hansen in Lem, Dänemark, gegründet. Während der zweiten Ölkrise in den 1970er Jahren begann Vestas, das Potenzial von Windenergieanlagen als alternative und saubere Energiequelle zu erforschen und lieferte 1979 die erste Windkraftanlage aus. Der heutige Hauptsitz befindet sich in Randers. Im dänischen Aarhus befindet sich das von Vestas gegründete weltweit größte Forschungs- und Entwicklungszentrum für Windenergie. Windanlagen von Vestas befinden sich in 69 Ländern auf fünf Kontinenten. Anlagen von Vestas erzeugen über 60 Millionen MWh pro Jahr.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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