Fundamentale Nachricht
17:19 Uhr, 13.08.2015

Versöhnliche Töne aus Peking

Aus Peking waren heute Morgen eher beruhigende Worte zu vernehmen: Die Anpassung des Referenzkurses an den Handelskurs sei im Wesentlichen beendet, teilte die Notenbank mit. Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten seien gut. Man werde aber im Ernstfall weiterhin einschreiten, sollte der Markt das erfordern.

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Peking (Godmode-Trader.de) - Aus Peking kamen heute eher beruhigende Aussagen. Zwar wurde auch an diesem Donnerstag das offizielle US-Dollar per Yuan-Fixing mit 6,4010 erneut schwächer gesetzt. In der anberaumten Pressekonferenz wurden jedoch versöhnliche Töne angeschlagen. Die Anpassung des Referenzkurses an den Handelskurs sei im Wesentlichen beendet, teilte die Notenbank in Peking mit. Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten seien gut. Als Ziel gab PBoC-Vize-Gouverneur Yi Gang an, die Notenbank wolle dafür sorgen, eine normale Fluktuation des Wechselkurses sicherzustellen. Yi Gang verwies auch darauf, dass man im Ernstfall einschreiten würde, sollte der Markt das erfordern. Dieser Hinweis auf staatliche Stützungskäufe sorgte im heutigen Kassahandel für eine spürbare Erholung beim Renminbi.

Auch wenn der Yuan insgesamt auf dem Abwärtstrend bleibe, sei eine weitere böse Überraschung heute zunächst ausgeblieben, kommentierten die Experten der NordLB. Chinas Währungshüter signalisierten damit, dass ein weiterer Absturz des Renminbi nicht toleriert werde. Vielmehr sehe man die eigene Währung langfristig im Aufwertungsmodus. Die gestrigen Aktivitäten am Devisenmarkt implizierten, dass Peking zu Stützungskäufen bereit sei.

An den beiden Tagen zuvor war der Wert des Yuan schon um 3,5 Prozent tiefer festgelegt worden, nachdem die Zentralbank die tägliche Bestimmung des Referenzkurses geändert hatte. Der offizielle Kurs habe sich zu lange und zu weit vom schwächeren Marktwert entfernt, was die Glaubwürdigkeit des Referenzwertes untergraben habe, erläuterte der Vize-Gouverneur . Er beziffert die Kluft auf drei Prozent. Mit der jetzigen Abwertung sei der Yuan „schrittweise zu seinem Marktwert zurückgekehrt“. Damit entspreche der Wechselkurs eher den ökonomischen Realitäten, meinten auch chinesische Ökonomen.

Yi Gang wies auch Medienberichte zurück, dass es in der chinesischen Regierung die Forderung nach einer zehnprozentigen Abwertung bis Jahresende gebe, um die rückläufigen Exporte wieder in Schwung zu bringen. Solche Berichte seien völlig ohne Grundlage, sagte Yi Gang laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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