Fundamentale Nachricht
12:44 Uhr, 27.04.2017

Verschuldung steigt weltweit nur moderat an

Die Volkswirte von Standard Life Investments sehen nur wenige Anzeichen dafür, dass sich große Ungleichgewichte in der globalen Wirtschaft aufbauen.

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    Kursstand: 7.265,10 Pkt (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Edinburgh (GodmodeTrader.de) - Dass die globale Wirtschaft 2008 auf dem Weg in die Krise war, hätte man – mit dem Wissen von heute – an der Kreditdynamik erkennen können. Die Volkswirte von Standard Life Investments werfen deshalb in ihrem aktuellen „Weekly Economic Briefing“ einen Blick auf die Verschuldungs­situation im jetzigen Konjunkturzyklus.

In den entwickelten Märkten seien sowohl bei den Unternehmen als auch bei den privaten Haushalten die Verschuldungsquoten zunächst gefallen, bevor sie sich kürzlich stabilisierten. Die Emerging Markets hingegen hätten seit der Krise Leverage aufgebaut, selbst wenn man das hochverschuldete China herausrechne. „Dennoch gibt es wenige Anzeichen dafür, dass sich große Ungleichgewichte in der globalen Wirtschaft aufbauen wie wir es in den frühen bis mittleren 2000er Jahren gesehen haben“, schreibt Chefvolkswirt Jeremy Lawson.

Allerdings weist Lawson auf einige Ausnahmen hin, die das insgesamt positive Bild trüben. Gerade im systemisch so wichtigen Immobiliensektor sieht er in kleineren Volkswirtschaften wie Australien, Neuseeland, Schweden, Norwegen, Korea und der Schweiz Exzesse im Wohnungsmarkt. Zwar gebe es in all diesen Ländern bereits eine Debatte darüber, wie die Politik darauf reagieren solle. Aber der Konsens scheine zu sein, dass die Geldpolitik noch eine Weile fortfahren könne, die Konjunktur zu unterstützen. In Schweden habe jedoch die Verschuldung der privaten Haushalte bereits 175 Prozent ihrer Einkommen erreicht, und es sei fraglich, ob die makroprudentiellen Instrumente effizient genug seien, um solche Risiken zu managen.

Eine zweite Einschränkung sieht Lawson darin, dass sich in den Ländern mit bereits hohen Verschuldungsgraden das Wachstum abschwächen könnte und die Empfindlichkeit für steigende Zinsen zunehme. „Die Notenbanken werden all dies abwägen müssen, wenn sie in den kommenden Jahren die unterstützende Geldpolitik zurückfahren wollen“, schreibt Lawson.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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