Verschärfter Kapitalpuffer: JPMorgan Chase benötigt 21 Mrd. Dollar

Frankfurt (BoerseGo.de) – Das Analysehaus Independent Research bewertet die Aktie von JPMorgan Chase weiterhin mit „Halten“ und erhöht das Kursziel von 62,00 auf 65,00 Euro (Sum-of-the-Parts-Modell).

Die Verschärfung der Kapitalanforderungen durch die US-Notenbank trifft nach Angaben von Fed-Vertretern insbesondere die US-Großbank JPMorgan Chase. Laut dem Vorhaben müssten die acht größten Institute der USA einen zusätzlichen Kapitalpuffer zwischen 1 und 4,5 Prozent der Risikoaktiva bilden (soll ab 2019 umgesetzt werden).

Dieser Puffer bemesse sich daran, inwieweit eine Bank von kurzfristiger Finanzierung abhängig sei, erläutern die Analysten von Independent Research in ihrer Studie von Mittwoch. Nach Berechnung der Experten fallen per Ende September damit rund 483 Milliarden Dollar an. Betroffen sei u. a. das Repo-Geschäft.

Nach Medienberichten soll sich die Kapitallücke bei JPMorgan auf rund 21 Milliarden Dollar belaufen. Alternativen würden sich nach Erachten der Frankfurter Analysten durch eine Verkleinerung der jeweiligen Bilanzposten ergeben. Im Falle eines Kapitalaufbaus würden sich nach Berechnungen deutlich negative Effekte für die erwartete Eigenkapitalrendite ergeben, so Independent Research. Auf Basis der Analysten-Schätzungen für 2015 sollte die Eigenkapitalrendite - bei einer unterstellten sofortigen höheren Eigenkapitalposition um 21 Milliarden Dollar - von 9,5 Prozent auf 8,4 Prozent zurückgehen.

Independent Research hält an der Einschätzung zur JPMorgan-Aktie fest. Bei einem neuen Kursziel von 65,00 (alt: 62,00) US-Dollar (Sum-of-the-Parts-Modell; höherer Wertansatz des Segments Consumer and Community Banking im Zuge der verbesserten Aussichten für die US-Konjunktur) bestätigen die Analysten ihr „Halten“-Votum.