Vereinigte Arabische Emirate: Eine Oase für Investoren
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James Syme, Senior Fund Manager bei J O Hambro Capital Management, hat mit seinem Team die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) neu bewertet. Nach einer eingehenden Prüfung der sich erholenden Tourismus-, Handels- und Ölunternehmen in Zusammenhang mit einer tiefgreifenden Strukturreform betrachten die Experten die Region als chancenreich. „Wir haben den Eindruck, dass die Region bisher unter dem Radar geflogen ist und die Bedeutung der dortigen Strukturreformen unterschätzt wurden“, erläutert Syme.
Lange Zeit galten die VAE als Baustelle der arabischen Halbinsel. Aus dem Wüstensand entstand eine aufregende Architektur und eine intelligente Infrastruktur, die erst viele Touristen und schließlich auch viele Investoren anzog. „Doch diese Erfolgsstory wurde durch COVID jäh unterbrochen“, berichtet James Syme. „Verglichen mit den Nachbarstaaten hatten die Emirate die höchste Ansteckungsrate der Golfregion. Die Gewinne aus dem Verkehrssektor brachen genauso ein wie der Flugverkehr und der Immobilienmarkt. Durch das Einreiseverbot kam es zu einem Rückgang der Besucherzahlen um 83 Prozent im Vergleich zu vor der Pandemie.“
Tourismus und Rohstoffe boomen
Aber das Land schaffte die Trendwende, so Syme: „Inzwischen kommen die Touristen wieder. Im Jahr 2022 verzeichneten die VAE 14,4 Millionen Übernachtungsgäste und damit 97 Prozent mehr als 2021. Auch für das laufende Jahr sehen die Zahlen bislang gut aus. Sowohl Dubai als auch Abu Dhabi haben einige steuerliche Reformen beispielsweise in Bezug auf Alkohol beschlossen, um den Tourismus zu fördern.“
Auch die Ölproduktion habe sich vollständig erholt. Das Land verfüge über die siebtgrößten Erdöl- und Erdgasreserven der Welt, was 97,8 Milliarden Barrel pro Jahr entspräche. Das mache ungefähr ein Drittel des Bruttosozialprodukts aus. Hier seien die Weichen für weiteres Wachstum gesetzt, erläutert der Experte. „Eine unterstützende Regierungspolitik und steigende Investitionen haben die Branche angekurbelt. Sie erwartet nun in den nächsten fünf Jahren ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 8,4 Prozent.“
Strukturelle Veränderungen fördern das Land
Abu Dhabis Scheich Mohamed bin Zayed Al Nahyam habe eine Reihe von strukturellen Veränderungen eingeführt, von denen das Land stark profitiere. Eine seiner zahlreichen Reformen betrifft die Visa, berichtet Syme: „Es gibt eine neue Visa-Kategorie, die einen zehnjährigen Aufenthalt erlaubt. Außerdem hat Abu Dhabi ein neues Eigentumsrecht eingeführt, das ausländischen Investoren den Erwerb von Immobilien ermöglicht, während dies zuvor nur Staatsangehörigen der VAE und des Golfkooperationsrates vorbehalten war.“ Dies trage dazu bei, die Zuwanderung in die Region zu fördern.
Weitere Reformen betreffen den Finanzbereich, so Syme. „Sie zielen darauf, ab, Abu Dhabi und Dubai als Finanzzentren zu etablieren. Im Jahr 2022 verzeichnete die Region etwa ein Viertel des gesamten weltweiten IPO-Volumens.“ Aufgrund dieses Aufschwungs eröffneten immer mehr Finanzdienstleister Niederlassungen vor Ort, was wiederum die Region auf der Landkarte der Branche weiter verankere. „Die VAE profitieren von ihrer geografischen Lage: Sie befinden sich in einer ähnlichen Zeitzone wie London und ihr Arbeitstag überschneidet sich sowohl mit den USA als auch mit Asien. Eine gute Verkehrsanbindung unterstützt ebenfalls.“
VAE übergewichten
J O Hambro verfolgt in der der Global Emerging Markets Opportunities Strategie einen Top-Down-Ansatz auf Landesebene. „Wir sind der Meinung, dass die Analyse einer Anlageklasse immer auf nationaler Ebene beginnen sollte“, so Syme. Für die Vereinigten Arabischen Emirate lautet die aktuelle Einschätzung „Übergewichten“. „Unsere Strategie ist nun auf die inländischen Sektoren Einzelhandel, Gewerbe- und Wohnimmobilien sowie auf die Rohstoffseite der Wirtschaft in Dubai und Abu Dhabi ausgerichtet. Wir behalten diese Region im Auge, da wir unseren Anlegern weiterhin eine überdurchschnittliche Performance bieten wollen.“
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