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08:49 Uhr, 13.09.2005

Verbraucherpreise steigen um 1,9 %

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist der Verbraucherpreisindex für Deutschland im August 2005 gegenüber August 2004 um 1,9% gestiegen. Im Vergleich zum Juli 2005 erhöhte sich der Index um 0,1%. Die Schätzung für August 2005 auf Grund der Ergebnisse aus sechs Bundesländern wurde damit bestätigt. Im Juni und Juli hatten die Jahresveränderungsraten bei + 1,8% bzw. + 2,0% gelegen.

Die seit April vergangenen Jahres anhaltend preistreibende Wirkung der Mineralölprodukte war auch im August 2005 zu spüren: Ohne Heizöl und Kraftstoffe hätte die Teuerungsrate nur bei 1,3% gelegen. Leichtes Heizöl wies ein Plus von 34,7% auf. Kraftstoffe kosteten im August 2005 9,1% mehr als im August 2004 (darunter Dieselkraftstoff: + 14,8%). Auch die Preise für andere Haushaltsenergien verteuerten sich überdurchschnittlich: Binnen Jahresfrist lagen die Preise für Strom 4,4% höher, die Preise für Gas sowie Zentralheizung und Fernwärme erreichten Jahreshöchststände (+ 10,8% zum August 2004 beziehungsweise + 17,6%). Im kurzfristigen Vergleich stiegen insbesondere die Preise für Heizöl (+ 3,4% gegenüber Juli 2005) spürbar an.

Im August 2005 ist die Jahresteuerungsrate nur geringfügig gesunken. Nach wie vor wirken sich die Erhöhungen der Kraftfahrzeugsteuer (seit Januar 2005) sowie der Tabaksteuer (zuletzt Dezember 2004) auf den Verbraucherpreisindex aus. Die dazugehörigen Teuerungsraten gegenüber August 2004 lagen für die Kraftfahrzeugsteuer bei 20,1% und für Tabakwaren bei 10,7%; gegenüber dem Vormonat Juli 2005 blieben die Teilindizes unverändert.

Auch die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr im Schnitt um 0,5%. Während die Nahrungsmittelpreise unverändert blieben, verteuerten sich alkoholfreie Getränke um 3,9%. Ursache sind die seit Februar 2005 kräftig steigenden Preise für Bohnenkaffee: Im August 2005 verteuerte sich Bohnenkaffee erneut im Vergleich zum Vorjahr um 18,7% und zum Vormonat um 1,0%. Erfreulich weniger als im Vormonat mussten die Verbraucher im Schnitt für Nahrungsmittel zahlen (- 0,9%), insbesondere saisonbedingt für Obst (- 6,4%; darunter Weintrauben: - 26,8%; Birnen: - 14,6%) und für Gemüse (- 2,8%; darunter Kartoffeln: - 8,3%).

Verbraucherfreundlich blieb im Jahresvergleich die Preisentwicklung für Telefongeräte (- 14,5% zum Vorjahr), Informationsverarbeitungsgeräte (- 10,0%; darunter Monitor: - 25,9%, PC: - 12,1%) sowie Foto- und Filmausrüstungen (- 8,4%). Dagegen verteuerten sich Eintrittskarten zum Fußballspiel (+ 7,3%) und zum Vergnügungspark (+ 5,0%) gegenüber dem Vorjahr überdurchschnittlich. Tiefer in den Geldbeutel greifen mussten die Verbraucher seit April 2005 für Rundfunk- und Fernsehgebühren (+ 3,8% beziehungsweise + 5,4% zum Vorjahr); im August 2005 erhöhten sich zusätzlich die Gebühren für Pay-TV Empfänger erheblich (+ 18,1% zum Vorjahr und + 17,2% zum Vormonat).

Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland hat sich im August 2005 gegenüber August 2004 um 1,9% erhöht. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Index um 0,2%. Die Schätzung vom 25. August 2005 wurde damit leicht nach oben korrigiert.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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