MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
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DJ MORNING BRIEFING - Deutschland/Europa
Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++
MONTAG: In den USA bleibt der Anleihemarkt wegen des Feiertages Veterans Day geschlossen.
+++++ TAGESTHEMA +++++
Die US-Notenbank hat ihren Leitzins um 25 Basispunkt gesenkt. An den Märkten war fest mit diesem Beschluss gerechnet worden. Der Beschluss fiel einstimmig im Federal Open Market Committee (FOMC). Die Entscheidung, die in der Woche der Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten getroffen wurde, folgte auf eine erste Senkung um 50 Basispunkte im September und bringt den Leitzins auf eine Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent. US-Notenbanker haben erklärt, dass diese Zinssenkungen gerechtfertigt sind, weil sie zuversichtlicher sind, dass die Inflation zum Ziel der Zentralbank zurückkehren wird, und weil sie glauben, dass die Zinssätze auch nach den jüngsten Senkungen noch hoch genug sind, um die Wirtschaftstätigkeit zu dämpfen. "Der Rat ist der Ansicht, dass sich die Risiken für das Erreichen der Beschäftigungs- und Inflationsziele in etwa die Waage halten", hieß es im Statement der Fed. In seiner Pressekonferenz sagte Fed-Chef Jerome Powell, die Präsidentschafts- und Kongresswahl werde in nächster Zeit noch keinen Einfluss auf geldpolitische Entscheidungen haben. "Wir kennen weder den Zeitpunkt noch den Inhalt etwaiger politischer Änderungen. Und wir raten, spekulieren oder vermuten nicht", sagte Powell.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
07:00 CH/Compagnie Financiere Richemont SA, Ergebnis 1H
07:00 JP/Sony Corp, Ergebnis 2Q
07:30 DE/Bechtle AG, ausführliches Ergebnis 3Q (10:30 Analysten- und Pressekonferenz)
08:00 IT/Banca Monte dei Paschi di Siena SpA (MPS), Ergebnis 3Q
08:00 ES/International Consolidated Airlines Group SA, Ergebnis
10:00 DE/Freenet AG, Earnings-Call und Strategieupdate bis 2028
+++++ INDEXÄNDERUNGEN +++++
Folgende Indexänderungen werden zum Handelsbeginn am 8. November wirksam:
+ Dow-Jones-Index NEUAUFNAHME - Nvidia - Sherwin-Williams + Dow-Jones-Index HERAUSNAHME - Intel - Dow Inc
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++
- US 16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (1. Umfrage) November PROGNOSE: 71,0 zuvor: 70,5
+++++ ÜBERSICHT FUTURES / INDIZES +++++
Aktuell: INDEX Stand +/- DAX-Future 19.492,00 -0,1% E-Mini-Future S&P-500 6.005,00 +0,0% E-Mini-Future Nsdq-100 21.229,00 +0,0% Nikkei-225 39.575,97 +0,5% Schanghai-Composite 3.465,63 -0,1% Hang-Seng-Index 20.830,89 -0,6% +/- Ticks Bund -Future 131,46 -2 Donnerstag: INDEX Schluss +/- DAX 19.362,52 +1,7% DAX-Future 19.503,00 +1,5% XDAX 19.423,23 +1,6% MDAX 26.529,40 +0,7% TecDAX 3.384,38 +2,1% EuroStoxx50 4.851,96 +1,1% Stoxx50 4.319,22 +0,3% Dow-Jones 43.729,34 -0,0% S&P-500-Index 5.973,10 +0,7% Nasdaq-Comp. 19.269,46 +1,5% EUREX zuletzt +/- Ticks
+++++ FINANZMÄRKTE +++++
EUROPA
Ausblick: Die europäischen Aktienmärkte werden zum Wochenschluss leicht höher erwartet. An der Wall Street setzte sich die Rekordjagd nach der Wahl von Donald Trump fort. Die Frage, die sich in den kommenden Wochen klären wird, ist die, ob auch der DAX und andere globale Indizes weiterhin von dem wirtschaftlichen Erfolg der größten Volkswirtschaft der Welt profitieren können, oder deren Unternehmen 2025 vor verschlossenen (Zoll) schranken stehen. Dann könnte es zu einem Paradigmenwechsel kommen. Der Bruch der Ampel kam am Vortag am deutschen Aktienmarkt gut an. Volkswirte erhoffen sich, dass nun wieder Industriepolitik in den Fokus rückt. Die US-Notenbank hat das erwartete "Non-Event" für die Märkte geliefert. Die Fed hat den Leitzins erwartungsgemäß um 25 Basispunkte gesenkt. Nach Einschätzung der Commerzbank-Volkswirte dürfte sie auf den nächsten Sitzungen die Zinsen weiter senken.
Rückblick: Nachdem am Vortag die neuerliche Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten für teils deutliche Verluste an den Börsen in Europa gesorgt hatte, war nun das Ampel-Aus das zentrale Thema. Anleger setzten auf baldige Neuwahlen und eine wirtschaftsfreundliche neue Bundesregierung. Auch der bisherige Verlauf der Bilanzsaison wurde als positiv gewertet. Swiss Re stiegen nach Vorlage von Geschäftszahlen um 7,2 Prozent. Die deutliche Aufstockung der Rückstellungen habe zwar in ihrem Umfang überrascht, heißt es. Offensichtlich kommt das Aufstocken der US-Haftpflichtreserven aber gut an am Markt. Bei Air France-KLM (-10,5%) ging es im dritten Quartal mit den Kosten nach oben, während der Gewinn unter Erwartung lag.
DAX/MDAX/SDAX/TECDAX
Sehr fest - Heidelberg Materials stiegen nach Vorlage von Geschäftszahlen um 6,4 Prozent. Angesichts der schlechten Nachrichtenlage rund um das Baugeschäft war an der Börse eine nach oben präzisierte Gewinnprognose nicht erwartet worden. Zudem lag auch der Umsatz im dritten Quartal über den Prognosen. Die hohe Nachfrage nach Wehrtechnik bescherte Rheinmetall (+9,3%) im dritten Quartal einen höheren Erlös und Gewinn. Die Aktien von Adidas und Puma legten bis zu 5,7 Prozent zu, hier gab es gute Zahlen von US-Wettbewerber Under Armour. Dürr schossen um 5,1 Prozent nach oben. Der Umsatz lag zwar leicht unter den Erwartungen, der operative Gewinn auf EBIT-Basis aber darüber. Bei Deutz sorgte der starke Auftragseingang für ein Plus im Kurs von 7,6 Prozent. Nemetschek (+4,9%) hat den Umsatz im vergangenen Quartal etwas stärker gesteigert als erwartet und operativ mehr verdient.
XETRA-NACHBÖRSE
Freenet wurden bei Lang & Schwarz 1 Prozent fester getaxt, nachdem der Telekommunikationskonzern die Prognose für 2024 teilweise angehoben hatte. Um gleich 9 Prozent ging es für Singulus nach oben, obwohl das Unternehmen aufgrund von Verzögerungen bei der Vergabe von geplanten Aufträgen die Jahresprognose gesenkt hatte. Die Geschäftszahlen zu den ersten neun Monaten wussten dagegen zu gefallen.
USA - AKTIEN
Freundlich - Die Trump-Rally hat sich mit neuen Rekordständen fortgesetzt, wenn auch mit deutlich weniger Dynamik. Gestützt wurde der Markt von Zinshoffnungen im Vorfeld der im späten Verlauf getroffenen Entscheidung der Fed, die Zinsen um 25 Basispunkte zu senken. An den Märkten war fest mit diesem Beschluss gerechnet worden. Auf die Entscheidung selbst regierten die Märkte dann nicht mehr. US-Notenbankpräsident Jerome Powell sah keinen unmittelbaren Einfluss durch die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. Zu möglichen Zinsentscheidungen im Dezember machte Powell keine Angaben. Angesichts der Zinsentscheidung der Fed spielten die Konjunkturdaten des Tages keine Rolle. Qualcomm hatte beeindruckende Viertquartalszahlen vorgelegt und einen optimistischen Ausblick gegeben. Das wurde aber nicht belohnt, der Kurs schloss knapp im Minus. Analysten sprachen von heraufziehenden Risiken. Auch Arm (+4,1%) hatte besser abgeschnitten als erwartet. Der Fahrdienstvermittler Lyft (+22,9%) hatte Umsatz und Fahrgastzahlen kräftig gesteigert. Moderna (-2,9%) hatte die Erwartungen übertroffen. Händler bemängelten jedoch die Verkäufe des RSV-Impfstoffs.
USA - ANLEIHEN
US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 4,20 -7,2 4,27 -22,2 5 Jahre 4,17 -10,4 4,28 17,3 7 Jahre 4,25 -10,9 4,36 27,9 10 Jahre 4,33 -10,1 4,43 45,1 30 Jahre 4,54 -7,1 4,61 56,8
Die am Vortag kräftig gestiegenen Renditen fielen. Der Rentenmarkt habe die als sicher gegoltene Fed-Zinssenkung am Abend vorweggenommen, hieß es.
+++++ DEVISENMARKT +++++
DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Do, 17:20 Uhr % YTD EUR/USD 1,0777 -0,3% 1,0804 1,0788 -2,4% EUR/JPY 164,75 -0,3% 165,25 165,24 +5,9% EUR/CHF 0,9411 -0,1% 0,9425 0,9417 +1,4% EUR/GBP 0,8311 -0,1% 0,8318 0,8309 -4,2% USD/JPY 152,88 -0,0% 152,95 153,17 +8,5% GBP/USD 1,2967 -0,2% 1,2989 1,2981 +1,9% USD/CNH 7,1632 +0,2% 7,1482 7,1515 +0,6% Bitcoin BTC/USD 75.982,20 +0,1% 75.906,00 75.767,95 +74,5% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der Dollar kam nach seiner Vortagesrally zurück. Der Dollarindex sank um 0,7 Prozent.
+++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 71,76 72,36 -0,8% -0,60 +1,4% Brent/ICE 75,16 75,63 -0,6% -0,47 +0,6% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
Der schwächere Dollar stützte den Ölpreis (+0,5%). Beobachter hielten es zudem für möglich, dass Trump im Umgang mit dem Iran einen härteren Kurs verfolgt und in der Folge weniger iranisches Öl auf den Markt kommt.
METALLE
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.687,10 2.708,84 -0,8% -21,74 +30,3% Silber (Spot) 31,51 32,04 -1,7% -0,54 +32,5% Platin (Spot) 988,02 998,05 -1,0% -10,03 -0,4% Kupfer-Future 4,39 4,41 -0,5% -0,02 +11,0% YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 08, 2024 01:35 ET (06:35 GMT)
Der Goldpreis (+1,7%) machte etwas Boden gut, nachdem er am Vortag vom sehr festen Dollar und den stark gestiegenen Marktzinsen belastet worden war. Das Edelmetall dürfte auch angesichts der politischen Unwägbarkeiten als "sicherer Hafen" gesucht bleiben.
+++++ MELDUNGEN SEIT VORTAG 17.30 UHR +++++
VOLKSWAGEN
wird in den USA mehr als 114.000 Fahrzeuge wegen der Gefahr einer Airbag-Explosion zurückrufen, so die oberste US-Autosicherheitsbehörde NHTSA.
FREENET
ist in den ersten neun Monaten des Jahres gewachsen und hat die Erwartungen an 2024 partiell erhöht. Die Umsatzerlöse stiegen im Neunmonatszeitraum um 2,9 Prozent auf 1,816 Milliarden Euro. Das ermöglicht es dem Telekomdienstleister nun, 2024 moderat wachsende Umsatzerlöse anzukündigen statt nur stabile. Die EBITDA-Prognose verengte das Unternehmen auf 500 bis 515 Millionen Euro. Damit wird das untere Ende der Prognosespanne um 5 Millionen Euro angehoben. Die Abonnentenzahl von freenet (Mobilfunk + TV) stieg auf knapp 10,0 Millionen von 9,5 Millionen zum Jahresende 2023. Haupttreiber hierfür war das Netto-Neukundenwachstum von Waipu.tv. Nachfolgend ein Vergleich der Zahlen mit den Prognosen (in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro, nach IFRS):
. BERICHTET PROG PROG 9MON 2024 9M24 ggVj 9M24 ggVj 9M23* Umsatz 1.816 +2,9% 1.816 +2,9% 1.765 EBITDA 380 +0,8% 378 +0,3% 377 Ergebnis nach Steuern/Dritten 231 +17% 225 +14% 198 Ergebnis je Aktie unverwaessert 1,95 +18% 1,91 +16% 1,65 Free Cashflow fortg. Geschäfte 219,9 +0,4% 217,2 -0,9% 219,1 *Vorjahreszahlen angepasst
LEG IMMOBILIEN
hat trotz moderater Steigerungen bei den Mieteinnahmen und Kosten- und Investitionskontrolle im dritten Quartal operativ weniger verdient (AFFO). Unter dem Strich stieg der Gewinn. Hier zahlte sich unter anderem eine Stabilisierung bei den Portfolio-Bewertungen aus sowie Verkaufserlöse. Für die Ziele im Gesamtjahr sieht sich das Düsseldorfer Wohnimmobilienunternehmen auf Kurs. Es traut sich bereits Ziele für das kommende Jahr zu, dann sollen der bereinigte operative Gewinn AFFO sowie das Mietwachstum weiter moderat steigen.
SINGULUS
Aufgrund von Verzögerungen bei der Vergabe von geplanten Aufträgen im Segment Solar hat Singulus die Jahresprognose gesenkt. Der Umsatz soll nun 80 bis 90 Millionen Euro erreichen. Bislang hatte das Unternehmen 95 bis 105 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Das EBIT sieht Singulus bei 1 bis 3,5 Millionen Euro statt bei 3 bis 6,5 Millionen Euro. In den ersten neun Monaten des Jahres 2024 erreichte der Umsatz 61 (2023: 55,8) Millionen Euro und das EBIT 1,9 (minus 5,6) Millionen Euro.
PIRELLI
erzielte im dritten Quartal einen Umsatz von 1,74 Milliarden Euro, 0,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Nettogewinn sank auf 139,8 Millionen Euro von 168,4 Millionen Euro. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern stieg von 265,1 Millionen Euro auf 276,8 Millionen Euro, was einer Marge von 15,9 Prozent entspricht. Analysten hatten Pirelli zufolge einen Umsatz von 1,73 Milliarden Euro, ein bereinigtes EBIT von 270 Millionen Euro und eine bereinigte EBIT-Marge von 15,6 Prozent prognostiziert.
NEWS CORP
ist gut ins neue Geschäftsjahr gestartet. Der Medienkonzern profitierte insbesondere von einer guten Entwicklung im Buchgeschäft, bei digitalen Immobiliendiensten und bei Dow Jones. Der Umsatz des Unternehmens, zu dessen Tochtergesellschaft Dow Jones auch das Wall Street Journal und diese Nachrichtenagentur gehören, stieg um 3 Prozent zum Vorjahr auf 2,58 Milliarden US-Dollar und erfüllte damit die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz legte in vier Segmenten zu, nur nicht im Segment News Media, zu dem die New York Post und andere Publikationen gehören.
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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