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10:23 Uhr, 03.09.2009

VDMA sieht Anzeichen für das Erreichen der Talsohle

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Lage im deutschen Maschinen- und Anlagenbau ist weiterhin schwierig, es gibt jedoch Anzeichen für das Erreichen der Talsohle. Wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Donnerstag in Frankfurt mitteilte, lag der Auftragseingang im Juli 2009 um real 43 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres. Dabei sank das Inlandsgeschäft um 41 Prozent und die Auslandsnachfrage um 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahresniveau.

In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich Mai bis Juli 2009 ergibt sich insgesamt ein Minus von 46 Prozent im Vorjahresvergleich, bei den Inlandsaufträgen ein Minus von 43 Prozent und bei den Auslandsaufträgen ein Minus von 47 Prozent.

"Das Minus im Bestelleingang im Juli von 43 Prozent ist für sich gesehen nach wie vor wenig ermutigend", erklärte VDMA-Präsident Dr. Manfred Wittenstein auf einer Pressekonferenz. "Im Vergleich zu den Vormonaten bestätigt sich jedoch unsere Vermutung, dass die Minusraten kleiner werden und wir uns im Kurvenverlauf deren Tiefpunkt nähern. Dieser Prozess verläuft äußerst zäh, und er ist noch nicht eindeutig genug, um klar sagen zu können: Die Talsohle im Maschinenbau ist erreicht." Doch ein Anfang sei gemacht.

Der VDMA rechnet für gesamte Jahr 2009 mit einem Produktionsminus von zwanzig Prozent. Nach fünf Wachstumsjahren und einem Produktionsvolumen von 196 Milliarden Euro 2008 rechnet der Verband für 2009 mit einem Produktionswert von 158 Milliarden Euro. Die Produktionskapazitäten des Maschinenbaus waren im Juli 2009 nur noch zu 69 Prozent ausgelastet. "Mehr als zwei Drittel (68 Prozent) der Unternehmer klagen über Auftragsmangel", teilte Wittenstein mit.

Für das Jahr 2010 rechnet der VDMA mit einer stabilen Produktion. "Wir rechnen damit, dass der deutsche Maschinenbau im kommenden Jahr in Summe das relativ schwache Produktionsniveau des Jahres 2009 in etwa halten kann", sagte Wittenstein. "Doch wie im laufenden Jahr müssen wir uns erneut auf eine enorme Spreizung der Fachzweigentwicklungen einstellen."

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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