Kommentar
11:52 Uhr, 23.04.2025

VDAX und BUND FUTURE - Normalisierung im Gange

Die Volatilität war im Verlaufe des "Zollkriegs" auf Level nahe des Ukrainekriegs gestiegen. Und der Bund Future hatte sich deutlich erholt, es werden eher deflationär wirkende Folgen der Handelsauseinandersetzungen erwartet.

Erwähnte Instrumente

  • VDAX-NEW
    ISIN: DE000A0DMX99Kopiert
    Kursstand: 24,09 Pkt (VIX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Euro-Bund Future
    ISIN: DE0009652644Kopiert
    Kursstand: 131,58 € (EUREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • VDAX-NEW - WKN: A0DMX9 - ISIN: DE000A0DMX99 - Kurs: 24,09 Pkt (VIX)
  • Euro-Bund Future - WKN: 965264 - ISIN: DE0009652644 - Kurs: 131,58 € (EUREX)

Aber alles ist stark im Fluss, heute so, morgen so. US-Präsident Trump hat wiederholt dem Marktdruck nachgegeben, zumindest verfestigt sich dieser Eindruck.

Im PLUS-Artikel VDAX - Dieses Paniklevel ist schon beachtlich schrieb ich am 7. April:

"Der VDAX dürfte - mit einer Erholung der Aktienkurse - in nächster Zeit in den oberen 20er-Bereich fallen. Die Märkte werden sich tendenziell beruhigen, so jedenfalls meine Einschätzung. Wer Put-Optionsscheine hat, sollte sich ernsthaft überlegen, zumindest teilweise die Gewinne glattzustellen. Denn so sackt man auch noch die hohe Prämie ein, die OS-Käufer aktuell aufgrund der explodierten impliziten Volatilität zahlen."

So kam es denn auch, der VDAX ist deutlich gefallen, die Aktienkurse sind gestiegen.

VDAX-NEW
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    VIX

Dass die implizite Vola wieder in den Bereich um 15 fällt, hängt natürlich sehr stark davon ab, wie es im Handelskonflikt weitergeht. Ein etwas erhöhtes Niveau ist erstmal zu erwarten.

Wichtig ist das auch für den Preis von Optionsscheinen (hier ein Link zur entsprechenden OS-Suche von stock3). Optionen sind unter sonst gleichen Bedingungen umso teurer, je höher die implizite Vola ist - was wenig überraschend ist, denn die implizite Vola wird aus Optionspreisen errechnet.

Daher auch mein Rat (siehe oben), im VDAX-Extrem die Puts zu verkaufen - denn Kurserholung bei gleichzeitigem drastischen Fall der impliziten Vola bedeutet, dass gleich zwei Faktoren den OS-Preis drücken.

Der VDAX-NEW ist der Volatilitätsindex für den deutschen Leitindex DAX. Er misst die erwartete Schwankungsbreite (implizite Volatilität) des DAX für die kommenden 30 Tage und wird von von der Deutschen Börse berechnet.

Der VDAX-NEW wird nicht aus den historischen Schwankungen des DAX berechnet, sondern implizit aus den Preisen von Optionen auf den DAX errechnet, die an der Terminbörse Eurex gehandelt werden.

Aus den Preisen dieser Optionen lässt sich ableiten, welche Schwankungen die Marktteilnehmer für die nahe Zukunft erwarten. Je teurer die Optionen (insbesondere die Verkaufsoptionen/Puts, die zur Absicherung dienen), desto höher die erwartete Schwankung und damit der VDAX-NEW.

Die Berechnungsmethodik des VDAX-NEW orientiert sich am bekannten amerikanischen Volatilitätsindex VIX und verwendet ein breiteres Spektrum an Optionspreisen (am Geld und aus dem Geld liegende Optionen), um eine konstante Restlaufzeit von 30 Tagen abzubilden.

Was bedeutet ein hoher oder niedriger VDAX-NEW?

  • Hoher VDAX-NEW: Zeigt an, dass die Marktteilnehmer hohe Schwankungen (hohe Volatilität) im DAX erwarten. Dies tritt oft in Phasen von Unsicherheit, Nervosität oder bei fallenden Märkten auf. Ein hoher Wert signalisiert also eher Risikoaversion oder "Angst" im Markt. Daher wird er oft als "Angstbarometer" oder "Fieberkurve" des Marktes bezeichnet.
  • Niedriger VDAX-NEW: Deutet darauf hin, dass die Marktteilnehmer relativ geringe Schwankungen erwarten. Dies ist typischerweise in ruhigen Marktphasen oder bei steigenden Kursen der Fall.

Der Bund-Future hält sich noch auf hohem Niveau. Aber sollte es zu einer wirklich umfassenderen Einigung im Zollstreit kommen, dann dürften zwei Faktoren den Bund belasten.

Erstens wird dann das Thema "Flucht in Sicherheit" schwächer, der Markt wechselt in den risk-on-Modus (auch heute schon zu beobachten).

Zweitens würde dann das deflationär wirkende Argument teilweise in sich zusammenfallen, z.B. wenn China nicht mehr nach Alternativen zum US-Markt suchen muss. Hier war befürchtet worden, dass Europa mit Massen an billigen Waren geflutet werden, die nicht mehr in die USA geliefert werden können.

Wer sich deswegen an einem Bund-Short versuchen will: Hier eine Auswahl an passenden KO-Zertifikaten, als Hebel habe ich 3 bis 8 eingestellt.

Euro-Bund
Statischer Chart
Live-Chart
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    TTMzero Indikation

Der Bund Future (Börsenkürzel: FGBL) ist ein standardisierter Terminkontrakt , der sich auf langfristige Anleihen der Bundesrepublik Deutschland bezieht. Er wird hauptsächlich an der Terminbörse Eurex gehandelt.

Der Kontrakt basiert auf einer fiktiven Bundesanleihe mit einer Laufzeit von zehn Jahren und einem Kupon (Zinssatz) von 6 %. Tatsächlich können bei Fälligkeit verschiedene, genau definierte reale Bundesanleihen mit Restlaufzeiten zwischen 8,5 und 10,5 Jahren geliefert werden.

Er dient hauptsächlich zwei Zwecken: Absicherung (Hedging): Investoren (wie Banken, Versicherungen, Fonds) nutzen ihn, um ihre Portfolios gegen das Risiko steigender Zinsen (und damit fallender Anleihekurse) abzusichern. Spekulation: Händler spekulieren auf die zukünftige Entwicklung der langfristigen Zinsen in Deutschland bzw. der Eurozone. Wer fallende Zinsen (steigende Anleihekurse) erwartet, kauft den Future; wer steigende Zinsen (fallende Anleihekurse) erwartet, verkauft ihn.


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