VARTA - Negativer Prognosehammer! EBITDA soll 2022 sinken!
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- VARTA AG - WKN: A0TGJ5 - ISIN: DE000A0TGJ55 - Kurs: 90,200 € (XETRA)
Ist Varta eine Wachstumsaktie? Auf den ersten Blick würde man diese Frage wohl sofort mit einem "Ja" beantworten. Schaut man auf die blanken Zahlen, so darf man diese Frage aber aktuell durchaus in den Raum werfen. Denn nach einem umsatzseitig dürftigen Jahr 2021 könnte 2022 gewinnseitig sogar einen Rückgang mit sich bringen. Doch der Reihe nach.
Der Batterieproduzent hat heute den Jahresabschluss 2021 veröffentlicht. Demnach stieg der Umsatz verglichen mit dem Jahr 2020 um 3,8 % auf 902,9 Mio. EUR. Das EBITDA verbesserte sich um 17,4 % auf 282,9 Mio. EUR, das Konzernergebnis erhöhte sich überproportional um knapp 32 % auf 126 Mio. EUR. Analysten hatten beim Umsatz etwas mehr erwartet, beim EBITDA lag Varta indes knapp 9 Mio. EUR über der Konsensprognose. Erlösseitig würde man also nur eingeschränkt von einem Wachstumstitel sprechen, gewinnseitig passte es 2021.
Doch das ist alles Geschichte, der Blick richtet sich nach vorne. Und hier dürfte die Prognose für das Jahr 2022 dem ein oder anderen Analysten Kopfzerbrechen bereiten. Denn Varta erwartet einen Umsatz zwischen 0,95 Mrd. und 1,00 Mrd. EUR. Der Mittelwert lautet hier 0,975 Mrd. EUR, während der Markt mit rund 1 Mrd. EUR Umsatz gerechnet hat. Geht man vom Erreichen dieses Mittelwerts aus, würde Varta 2022 erlösseitig um knapp 8 % wachsen. Das kennen wir ja schon ähnlich aus dem vergangenen Jahr. Da muss es dann das Ergebnis rausreißen, oder?
Analysten zu optimistisch
Genau das ist das Problem. Während der Markt mit einer weiteren deutlichen Verbesserung des EBITDAs von 276 auf 293,5 Mio. EUR gerechnet hat, dürften es laut Varta gerade einmal 260 bis 280 Mio. EUR werden. Kalkuliert man auch hier mit dem Mittelwert von 270 Mio. EUR, würde das EBITDA 2022 um rund 4,5 % sinken. Ich fasse also zusammen: Varta erwartet 2022 einen Umsatzanstieg von rund 8 % und einen Ergebnisrückgang von 4,5 %.
Wie sieht die Bewertung der Aktie aus? Auf Basis der bisherigen und damit hinfälligen Analystenschätzungen kommt Varta auf ein KUV von 3,6 und ein KGV von 26. Somit wird die Aktie wie ein Wachstumstitel bewertet, was zumindest 2022 nur eingeschränkt zutreffen dürfte. Einen Gewinnschub erwarten Analysten erst ab dem Jahr 2024. Dann soll das Ergebnis über 5 EUR je Aktie klettern.
Jahr | 2021 | 2022e* | 2023e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 902,90 | 1.010,00 | 1.110,00 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 3,09 | 3,43 | 3,83 |
Gewinnwachstum | 11,00 % | 11,66 % | |
KGV | 29 | 26 | 23 |
KUV | 4,0 | 3,6 | 3,3 |
PEG | 2,4 | 2,0 | |
Dividende je Aktie in EUR | 0,52 | 0,71 | 0,71 |
Dividendenrendite | 0,58 % | 0,79 % | 0,79 % |
*e = erwartet |
Die Zahlen sind das eine Problem, der für ein Wachstumsunternehmen enttäuschende Newsflow ist ein anderes. Gerade hier könnte das Management punkten und der Aktie helfen, würde es endlich den heiß erwarteten Partner aus der Automobilbranche veröffentlichen, mit dem es zusammen im Bereich Autobatterien/Elektromobilität Gas geben möchte. Eine derartige Meldung hatten einige Analysten bereits im Vorjahr erwartet. Nun ist das erste Quartal 2022 nahezu vorbei und die News steht immer noch aus.
Charttechnisch steht eine Bodenbildung noch aus
Aus charttechnischer Sicht hängt die Varta-Aktie kurzfristig in der Luft, wenngleich mittelfristig ein klarer Abwärtstrend dominiert. Als Unterstützung fungiert das Jahrestief bei 78,50 EUR. Kurse über der 100-EUR-Marke könnten zumindest für etwas Entspannung sorgen. Eine Erholung in Richtung des EMA200 bei derzeit rund 109,30 EUR wäre dann möglich. Eine konkrete Tradingidee für die Varta-Aktie finden Sie hier.
Fazit: Die als Wachstumstitel bezeichnete Varta-Aktie wird ihrem Ruf in diesem Jahr aller Voraussicht nach nicht gerecht werden. Das wäre für die Fans insofern kein Problem, sollte der Newsflow bezüglich des Einstiegs in das Batteriegeschäft für Elektroautos besser werden. Denn die Bewertung wird derzeit vor allen Dingen mit dieser Fantasie, die sich wohl im Zahlenwerk erst gegen Mitte des Jahrzehnts niederschlagen dürfte, begründet. Investoren brauchen folglich einen langen Atem, Trader warten positive (charttechnische) Signale für einen Einstieg zunächst ab.
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