Kommentar
10:06 Uhr, 02.02.2009

USD gewinnt weiter an Boden...Unterstützung bei 1.2750 fällt!

Erwähnte Instrumente

Der Euro markiert zur heutigen Eröffnung Tiefstkurse bei 1.2710, nachdem in Fernost zuvor Höchstkurse bei 1.2795 erreicht wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 89.55. "Carry-Trades" stehen tendenziell weiter unter Druck. EUR-CHF stellt sich trotz Verbalinterventionen seitens Finanzminister Merz (siehe "Letzte Nachrichten") auf "nur" 1.4835 und EUR-JPY oszilliert bei 113.80.

Die Bewegung der letzten Tage hat signalisiert, dass oberhalb der Marke von 1.33 signifikante Briefkurse anzutreffen waren, die eine Fortsetzung der Erholung des Euros verhinderten. In der Folge kam es heute zu dem Unterschreiten der Unterstützung bei 1.2750, die als signifikant eingeschätzt werden muss.

Unverändert spielt die Abarbeitung von Orders eine wesentliche Rolle in Märkten, die von einem Mangel an Liquidität gekennzeichnet sind. Fundamentale oder auch solitär technische Betrachtungen avancieren vor einem solchen Hintergrund zu "Luxus" mit erhöhtem Risikopotential. Ein hohes Maß an Volatilität wird uns weiter begleiten!

Am Freitag lieferte die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Eurozone per Dezember mit einer Rate in Höhe von 8,0% eine leichte Enttäuschung. Analysten hatten mit Anstieg von zuvor 7,8% (revidiert auf nun 7,9%) auf 7,9% gerechnet. Im Jahresverlauf kam es damit zu einem Anstieg von 7,2% auf 8,0%.

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Die Verbraucherpreise der Eurozone legten laut erster Schätzung im Jahresvergleich per Januar nur noch um 1,1% nach zuvor 1,6% per Dezember. Damit wurde der geringste Preisanstieg seit nahezu 10 Jahren (Juli 1999) in der Eurozone markiert.

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Das BIP der USA setzte trotz massivem Einbruch per 4. Quartal positive Akzente. Annualisiert kam es zu einem Rückgang um -3,80%. Analysten hatten jedoch einen Kollaps um -5,4% unterstellt.

Wir freuen uns mit den USA über diesen „Erfolg“ und bedanken uns vor allen Dingen bei der Regierung, die einem Wachstumsbeitrag von 1,85% lieferte. Wir bedanken uns aber auch wie gewöhnlich bei dem Bureau of Economic Analysis für die kreative Zusammenstellung, die dieses "positive" Ergebnis erst ermöglichte.

Wir verzichten auf weitere Kommentierung und bieten Ihnen noch ein schönes Bild. Achten Sie bitte darauf, dass sich die USA im ersten Halbjahr 2008 noch ein "Wolf" wuchsen …, während die Finanz-, Bau-, Konsum- und Automobilbranche von nachhaltiger Kontraktion geprägt war. Die Gedanken sind wie gewöhnlich frei!

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Das Verbrauchervertrauen nach Lesart der Uni Michigan lieferte gleichfalls einen unerwarteten Anstieg per Januar. Im Monatsvergleich kam es zu einer Zunahme von 60,1 auf 61,2 Zähler. Analysten hatten einen Rückgang auf 59,0 Punkte unterstellt.

Obamas Auftritt der vergangenen Wochen ist fraglos ein Katalysator dieser leicht positiven Entwicklung. Ergo ist die verbesserte Stimmungslage maßgeblich auf Hoffnungswerten und weniger auf belastbaren Daten oder veränderten Strukturen basiert.

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Der Einkaufsmanagerindex aus Chicago sank von zuvor 35,1 (revidiert von 34,1) auf 33,3 Punkte. Analysten hatten ein nahezu unverändertes Ergebnis bei 34,0 Zählern erwartet. Fakt ist, dass das produzierende und verarbeitende Gewerbe im Raum Chicago von nachhaltiger Rezession und Arbeitsplatzabbau geprägt bleibt. Der Index notiert nun auf dem niedrigsten Niveau seit Anfang der 80er Jahre.

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Bezüglich der heute anstehenden Veröffentlichungen verweisen wir auf die unten angeführte Datenbox. Wir werden uns morgen dezidiert mit den Resultaten auseinandersetzen. Zusammenfassend ergibt sich nach dem Unterschreiten der Unterstützung bei 1.2750 ein neutraler Bias für den Euro.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank

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