Kommentar
09:56 Uhr, 20.01.2009

USD gewinnt vor Amtseinführung Obamas gegenüber europäischen Währungen!

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Der Euro eröffnet heute bei 1.3000, nachdem in Fernost Tiefstkurse bei 1.2974 markiert wurden. Damit kam es im gestrigen Geschäft zu bedeutenden Kursverlusten des Euros ausgehend von Höchstständen bei 1.3385. Der USD zeigt sich gegenüber dem JPY in stabiler Verfassung und notiert bei 90.35.

"Carry-Trades" zeigen ein divergentes Bild. Während EUR-JPY mit aktuellen Kursen bei 117.50 (Vortag 121.20) nachhaltig an Boden verloren hat, zeichnet sich EUR-CHF vergleichsweise durch relative Stabilität bei 1.4800 (Vortag 1,4900) aus.

Der jüngste Anstieg des USD gegenüber dem Euro lässt sich ansatzweise über Marktpsychologie erklären.

Die anstehende Amtseinführung Obamas und der Medienhype um dieses Ereignis mit Erwartungen an Obama, die zwischen den Leistungskatalogen der ehemaligen Präsidenten Roosevelt und Kennedy angesiedelt sind (eigentlich fehlt nur noch Reagan), ist der wesentliche Katalysator.

Das Image der USA wird kräftig poliert und diese Politur verfehlt ihre Wirkung nicht am Devisenmarkt. Das gilt zumindest für europäische Währungen. Den JPY tangiert dieser Medienhype und die damit verbundene Politur auffällig wenig. Fakt ist, dass in der Restrukturierung der USA ein dauerhaft festerer USD grundsätzlich nicht allzu förderlich ist. Nach der aktuellen Party wird sich diese Erkenntnis sukzessive am Markt durchsetzen.

Die Zahlen aus Japan sind einmal mehr Ausdruck einer soliden rezessiven Entwicklung. Das gilt insbesondere für das Verbrauchervertrauen. Die fehlende Marktwirkung nehmen wir zur Kenntnis und verweisen auf den gestrigen Kommentar im Hinblick auf den Aspekt Liquidität und damit verbundener Stochastik.

Das japanische Verbrauchervertrauen sank per Dezember 2008 von zuvor 28,4 auf aktuell 26,2 Punkte und markierte einen neuen historischen Tiefstwert in dieser Datenreihe, die seit 1982 erhoben wird. Werte unterhalb der Marke von 50 Punkten signalisieren Kontraktion. Der beigefügte Chart unterstreicht den nachhaltigen Einbruch im Verlauf des Jahres 2008.

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Heute steht die Veröffentlichung des deutschen ZEW-Index per Januar im Mittelpunkt des Interesses. Analysten erwarten einen leichten Anstieg von -45,2 auf -44,0 Punkte. Ausgehend vom Oktober 2008 bei -63,0 Punkten kam es während der letzten beiden Monate des Jahres zu einer leichten Aufhellung.

Hinsichtlich des Aspekts der aggressiven Zinsmaßnahmen als auch aller weiteren Subventionsmaßnahmen in historisch einmaliger Amplitude ist der antizipierte leichte Anstieg in der Erwartungskomponente fraglos erklärlich.

Der Verlauf des Charts ist geeignet, als Bodenbildung interpretiert zu werden.

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In den USA wird zu vorgerückter Stunde der "ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index" der letzten Berichtswoche per 18. Januar veröffentlicht. Nach Tiefstwerten bei -54 per Ende November ergab sich auf dem ermäßigten Niveau eine Stabilisierung. Für die Berichtswoche wird ein Rückgang auf -50 Punkte erwartet.

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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, dass zunächst eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank

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