USA: Zinsen bleiben niedrig
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Auch in der vergangenen Handelswoche hielt der freundliche Trend an den internationalen Kapitalmärkten unvermindert an. Vor allem aus den USA wurden positive Konjunkturdaten gemeldet. Darüber hinaus kündigte die US-Notenbank an, weiterhin an ihrer expansiven Geldpolitik festzuhalten.
USA: Zinsen bleiben niedrig
In der vergangenen Woche setzte sich der Trend zu steigenden Notierungen an den US-Börsen weiter fort. Dabei verlief der Handel ruhig bei vergleichsweise geringen Kursausschlägen und unterdurchschnittlichem Volumen. Abgesehen von schwachen Zahlen zum US-Häusermarkt fielen die präsentierten Konjunkturdaten durchweg besser aus als zuvor erwartet. Besondere Beachtung fand der Philly-Fed-Index, der als wichtiger Frühindikator gilt und somit Aufschluss über die weitere wirtschaftliche Entwicklung gibt. Für einen freundlichen Impuls sorgte darüber hinaus die Sitzung der US-Notenbank, die mit Spannung erwartet wurde. Eine Erhöhung der Leitzinsen stand nicht auf der Agenda. Viele Marktteilnehmer befürchteten indes, dass die Fed in der anschließenden Pressekonferenz indirekt einen Zinsschritt in Aussicht stellen könnte. Dem war allerdings nicht so. Ben Bernanke machte deutlich, dass die Notenbank vorerst an ihrer expansiven Geldpolitik festhalten wird. Vermutlich waren ihm die erst einen Tag später bekannt gegebenen Inflationsdaten zu diesem Zeitpunkt schon bekannt. Die Sorge, dass die umfangreiche Liquidität die Teuerung anheizen könnte, bleibt demnach vorerst unbegründet. Die Kerninflationsrate, die Teuerung ohne Berücksichtigung der stark schwankenden Nahrungsmittel- und Benzinpreise, war sogar weiter rückläufig. Insgesamt herrscht somit ein Umfeld vor, das auch in den kommenden Wochen Risikoanlagen und hier insbesondere den Aktienmarkt unterstützen dürfte. Im Ergebnis erreichte der Dow Jones Industrial Average ein 17-Monats-Hoch und übersprang dabei die bisherigen Jahreshöchstkurse aus dem Januar. Am Freitag, kurz vor Wochenschluss, waren jedoch einige Gewinnmittnahmen festzustellen. Letztlich blieb im US-Leitindex aber ein Wochenplus von 1,1 Prozent stehen.
Mit einem Plus von über sechs Prozent war die Aktie von General Electric Wochengewinner im Dow Jones. Der Mischkonzern stellte für das kommende Jahr steigende Gewinne und eine höhere Dividende in Aussicht. Weniger erfolgreich beendete der weltgrößte Pharmahersteller Pfizer die Woche. Die Niederlage im Bieterwettstreit um den deutschen Generikahersteller Ratiopharm bedeutete einen Kursverlust von einem Prozent.
Deutschland: Siemens streicht Stellen
Da es in Deutschland sowohl an Konjunktur- als auch an Unternehmensmeldungen mangelte, ließ der Dax ein Eigenleben vermissen und es zeichnete sich eine ganz ähnliche Kursentwicklung wie in den USA ab. Bis zum Donnerstag strebten die Kurse sukzessive aufwärts und das deutsche Börsenbarometer stieg auf über 6.000 Zählern an. Am Freitag notierte der Dax allerdings wieder unter der psychologisch wichtigen Marke von 6.000 Punkten und beendete die Handelswoche nur mit einem moderaten Plus von 0,6 Prozent. Trotz der freundlichen Tendenz der letzten Wochen ist die Stimmung der Anleger nicht euphorisch. Positive Nachrichten haben somit das Potenzial zu weiteren Kurssteigerungen.
Die größten Kurszuwächse verzeichnete Siemens. Aus München war zu hören, dass die IT-Sparte radikal umgebaut werden soll. Teil des Plans ist unter anderem die Entlassung von 4.200 Mitarbeitern, davon bis zum Herbst nächsten Jahres allein 2.000 in Deutschland. Da mit dem persönlichen Schicksal der Mitarbeiter jedoch Kosteneinsparungen in Millionenhöhe verbunden sind, freuten sich zumindest die Aktionäre. Die Papiere von Siemens gewannen gegenüber der Vorwoche 4,5 Prozent an Wert.
Drei Börsengänge vor Ostern
Gut zwei Jahre ist es inzwischen her, dass sich zuletzt ein Neuling an den deutschen Kapitalmarkt wagte. In der vergangenen Woche begann jedoch die Zeichnungsfrist für gleich drei Börsengänge. Die guten Konjunkturdaten haben in den vergangenen Monaten dazu beigetragen, dass Anleger Aktien gegenüber wieder deutlich freundlicher gestimmt sind. Den Auftakt machen Kabel Deutschland, gefolgt vom Bekleidungsunternehmen Tom Tailor. Beide Unternehmen verzichteten auf eine umfangreiche Werbekampagne und wollen ihre Aktien vor allem bei institutionellen Anlegern platzieren. Das dritte Unternehmen im Bunde - der Chemielieferant Brenntag - ist weitaus optimistischer und will auch Privatanleger für eine Unternehmensbeteiligung begeistern. Obwohl die Zeichnungsperiode noch bis zum kommenden Freitag dauert, soll die Aktie bereits überzeichnet sein. Um den Börsengang zu einem Erfolg werden zu lassen, hatte die Geschäftsführung die Spanne für den Erstausgabepreis allerdings auch ein wenig tiefer als ursprünglich gedacht angesetzt. Sollten alle drei Börsengänge wie geplant über die Bühne gebracht werden, hätte dies vermutlich eine Vorbildfunktion und wäre Ausdruck eines wieder deutlich stabileren Aktienmarktumfeldes. Weitere Börsengänge dürften dann folgen.
Ausblick
Nach der vergleichsweise datenarmen Vorwoche werden in den kommenden Tagen wieder eine Reihe von Kennzahlen veröffentlicht, die Aufschluss über die weitere Entwicklung an den Kapitalmärkten geben dürften. Am Mittwoch wird z.B. der Ifo-Geschäftsklimaindex für März präsentiert. Die Mehrheit der Analysten rechnet mit einem nahezu unveränderten Umfrageergebnis gegenüber dem Vormonat.
Einige Stunden später folgen die US-Auftragseingänge für langlebige Güter. Zuletzt war im Transportsektor eine spürbare Belebung festzustellen. Die Rückrufaktion von Toyota könnte jedoch den Autoabsatz gedämpft und somit insgesamt zu einem Rückgang der Auftragseingänge geführt haben.
Quelle: Union Investment
Gegründet im Jahr 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 161,9 Mrd. Euro verwaltete die Gesellschaft per 30. September 2009, davon 99,5 Milliarden Euro in Publikumsfonds. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4,6 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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