Kommentar
08:00 Uhr, 05.08.2014

USA: Wirtschaft brummt - und wie geht es der Bevölkerung?

Der Wirtschaft geht es gut. Den Amerikanern nicht. Dabei sind diese eigentlich als Daueroptimisten bekannt. Bisher scheint der Aufschwung an der Bevölkerung vollkommen vorbei zu gehen, zumindest in den Köpfen.

Allmonatlich werden tausende Amerikaner befragt, wie sie ihre Situation einschätzen und wie sie die Zukunft sehen. Bei der Frage, wie die finanzielle Situation auf Sicht von 6 Monaten beurteilt wird, glauben lediglich 23 %, dass sie sich verbessern wird. Das sind genauso viele wie Anfang 2013. Trotz höheren Wachstums und trotz geringerer Arbeitslosenquote kommt kein Optimismus auf. 26 % gehen sogar davon aus, dass sich ihre finanzielle Situation verschlechtern wird. Damit sind 3 % der Amerikaner im Juli pessimistischer gewesen als noch vor einem Monat.
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Auch in anderen Bereichen werden die Sorgenfalten wieder tiefer. Der Fairness halber muss man aber auch sagen, dass sie in vielen Bereichen auch weniger werden. Vor allem verbessert sich die Wahrnehmung, was die Langfristperspektiven angeht. Vor einem Jahr fürchteten 72 % der Amerikaner, als Rentner nicht genug Geld zur Verfügung zu haben. Dieser Wert ist auf 68 % zurückgegangen. Der Rückgang ist signifikant. Das Niveau ist allerdings immer noch hoch. Ich kenne die Werte aus Deutschland zu der Frage nicht. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass zwei Drittel der Deutschen Angst vor Altersarmut haben (die letze mir bekannte Zahl ist vom Oktober 2013; da waren es angeblich 42 % der Deutschen).
Insgesamt gehen die Sorgen größtenteils zurück. So werden Amerikaner auch wieder etwas optimistischer, dass sie nicht länger als geplant bis ins hohe Alter werden arbeiten müssen.
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Die Angst, das Haus zu verlieren, weil die Raten nicht mehr bezahlt werden können, bleibt unverändert hoch. 23 % der Befragten fürchten ein solches Szenario. Auch diesen Wert finde ich persönlich erschreckend hoch.
Bei einer Frage nimmt die Sorge wieder zu. Vor einem Jahr sorgten sich 35 % der Eltern, dass die Kinder wieder zu Hause einziehen würden, weil sie sich keine eigene Wohnung leisten können. Aktuell sind es 36 %. Das ist kein gewaltiger Anstieg. Es zeigt aber, dass die Perspektiven kurzfristig und für die junge Generation skeptisch gesehen werden.
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Und wer ist Schuld an der ganzen Sache? Der Präsident natürlich. 70 % der Amerikaner finden nicht, dass Obama seine Sache in Bezug auf die Wirtschaft gut macht. Genauer gesagt, sie finden, er macht einen schlechten Job. Selbst 2009 waren die Werte besser. Das will schon was heißen...

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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