USA vor Rezession?
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Die Dauer des aktuellen Aufschwungs in den USA ist kein Argument, weshalb eine Rezession vor der Tür stehen soll, auch wenn das viele Analysten immer wieder vermuten. Historisch gesehen kommt es alle 7 Jahre zu einem Abschwung, doch das allein ist nicht Argument genug, um auch mechanisch von der nächsten Rezession auszugehen. Länder wie Australien oder Kanada kamen 20 Jahre lang ohne Rezession aus. Die USA sind im Vergleich dazu „erst“ im siebten Jahr des Aufschwungs.
Vieles spricht für eine Fortsetzung des aktuellen Trends. Der Arbeitsmarkt ist weiterhin stark. Momentan sind so viele Stellen unbesetzt wie noch niemals zuvor. Das deutet eine weitere Reduktion der Arbeitslosenquote an.
Nicht alle Indikatoren zeigen in die gleiche Richtung. Die Dauer der Arbeitslosigkeit von gekündigten Personen oder Arbeitnehmern, die selbst kündigen, steigt an. Obwohl sehr viele Stellen unbesetzt sind, ist es anscheinend schwerer geworden eine neue Stelle zu finden. Das könnte unter anderem mit dem Qualifikationslevel zu tun haben. Derzeit sind vor allem Stellen im Bereich Business/Professional Services (Rechtsanwälte, Notare, Wirtschaftsprüfer, Ingenieure usw.) unbesetzt.
Die Art der offenen Stellen ist durchaus ermunternd. Es handelt sich um Bereiche, die eine hohe Qualifikation erfordern. Löhne sind in diesen Bereichen höher als in Berufen, die keiner Qualifikation bedürfen. Das könnte mittelfristig endlich zu einem Anstieg der Löhne führen.
Die Bewegungen im Konsumentenvertrauen sind nicht sehr stabil. Auch 2011 sackte das Vertrauen ab. Zu einer Rezession kam es jedoch nicht. Ähnliche Bewegungen waren auch von 2002 bis 2007 zu sehen. Zwei Mal sank das Vertrauen innerhalb kurzer Zeit stark ab. Zu einer Rezession kam es auch dort nicht. Die Börsen konnten ihren Aufwärtstrend fortsetzen.
Die Kombination aus fallendem Konsumentenvertrauen und fallenden Kursen gibt es seltener. Zuletzt war das 2011 der Fall. Zu einer Rezession kam es auch hier nicht. Dafür allerdings schwächte sich die Dynamik der US Wirtschaft in den Jahren 1980, 1990, 2000 und 2007 deutlich ab, nachdem es am Aktienmarkt und im Konsumentenvertrauen gleichzeitig zu einem Rückgang kam. Genau dieses Zusammentreffen können wir derzeit wieder beobachten.
Die Stimmung amerikanischer Verbraucher ist vor allem von zwei Dingen getrieben: dem Ölpreis und der Börse. Der niedrige Ölpreis hat die Stimmung deutlich gehoben. Nachdem der Ölpreis nur noch begrenzt Luft nach unten hat, kann von dieser Seite kaum noch Unterstützung für die Stimmung erwartet werden. Die Börse wiederum kann sich fangen und die Stimmung wieder aufhellen. Mehr als eine Aufhellung ist vermutlich nicht drin. Ein nachhaltiger Aufschwung in der Wahrnehmung der Konsumenten ist unwahrscheinlich.
Die US Wirtschaft muss nun nicht zwangsweise in eine Rezession fallen. Eine nachlassende Dynamik ist allerdings wahrscheinlich, auch wenn es vom Arbeitsmarkt nach wie vor positive Signale gibt. Falls die Zinswende der US Notenbank kommt, dann kommt sie wahrscheinlich zu spät und fällt in eine Zeit, in der sich die Wirtschaft abzukühlen beginnt.
Um Missverständnisse zu vermeiden: die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession innerhalb der nächsten 12 Monate ist gering. Nichtsdestotrotz dürfte sich das Wachstum in den USA abschwächen. Das wird nicht gleich morgen auf den Titelblättern stehen. Anleger sollten allerdings nicht überrascht sein, wenn das Winterhalbjahr wie in den Vorjahren die US Wirtschaft fast stagnieren lässt.
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Lieber Herr Schmale. Sie wissen doch selbst, das man die offiziellen Zahlen vergessen kann. Die muss man glauben WOLLEN. Aber ich bin sicher, Sie kennen auch die echten Zahlen: 21-24%. Fragt sich WARUM Sie Ihre Analysen stur und unerbittlich auf die Luegenzahlen aufbauen?