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17:37 Uhr, 29.05.2019

USA schalten im Handelskonflikt einen Gang runter

Vor seiner Wahl zum US-Präsidenten hatte Trump China noch als Währungsmanipulator betitelt. Doch erneut hat das US-Finanzministerium der Regierung Trump darauf verzichtet, China diese Bezeichnung anzudichten. Im laufenden Handelsstreit hätte dies eine erneute Provokation bedeutet.

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Washington (Godmode-Trader.de) - Das US-Finanzministerium hat darauf verzichtet, China als ‚Währungsmanipulator‘ zu bezeichnen. In dem am Mittwoch veröffentlichten Währungsbericht hat das Ministerium zwar die offensichtliche Unterbewertung des Yuan beklagt - die chinesische Währung sei im vergangenen Jahr um rund acht Prozent gegenüber dem Dollar abgewertet. Auch habe sich der Handelsüberschuss Chinas ausgeweitet. Doch werde das Land nur ‚streng beobachtet‘.

Eine Einstufung als Währungsmanipulator hätte aus rechtlichen Gründen erfordert, dass die USA offiziell Verhandlungen mit China über die Wechselkurspolitik eingehen müssten. Im laufenden Handelskrieg wurde diese Einschätzung des Finanzministeriums an den Finanzmärkten mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen. Immerhin hat Washington keine neue Front eröffnet und sich in Zurückhaltung geübt. China trage auch zur Stabilität des Wechselkurses bei, indem es darauf achte, dass spekulative Wetten jenseits von sieben Yuan je Dollar unterblieben, zitierte die FAZ aus einer Notiz der Analysten der DBS-Bank in Singapur.

Deutschland blieb aufgrund seines hohen Handelsüberschusses hingegen weiter auf der "Überwachungsliste" der USA, ebenso wie Japan und Südkorea, was bedeutet, dass diese Länder „eine besondere Aufmerksamkeit für ihre Währungspraktiken verdienen".

US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte, dass seine Haus „alle potenziell unlauteren Währungspraktiken ernst nimmt" und „energisch daran arbeitet, ein stärkeres Wachstum zu erzielen und sicherzustellen, dass der Handel in einer Weise expandiert, die US-Arbeitnehmern und US-Unternehmen hilft und sie vor unlauteren Außenhandelspraktiken schützt".

Das Finanzministerium erklärte, dass der Bericht zu dem Schluss kam, dass „die direkten Interventionen der People's Bank of China im letzten Jahr begrenzten Ausmaßes“ waren. Die USA „fordern China jedoch weiterhin auf, die notwendigen Schritte zu unternehmen, um eine anhaltend schwache Währung zu vermeiden".

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lu Kang, reagierte gleichwohl dünnhäutig. „Ob ein Land seine Währung manipuliert, wird nicht von den Vereinigten Staaten bestimmt", sagte Lu am Mittwoch in Peking. China hoffe, dass die Vereinigten Staaten keine einseitigen Bewertungen der Wechselkurse anderer Länder vornehmen werden.

Mit der neuen, erweiterten Liste hat das US-Finanzministerium 9 Handelspartner auf die Überwachungsliste gesetzt, darunter Irland, Italien, Malaysia, Singapur und Vietnam.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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