USA/Mexiko: Noch kein Durchbruch zu Nafta 2.0
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Mexiko/Stadt/ Washington/ London (Godmode-Trader.de) - Die USA und Mexiko haben eine vorläufige bilaterale Vereinbarung über die Aktualisierung des Freihandelsabkommens Nafta getroffen (obwohl US-Präsident Donald Trump sie als neue bilaterale Vereinbarung zwischen den USA und Mexiko bezeichnet hat, die die Nafta ersetzt). Nach intensiven Gesprächen in den letzten Wochen haben sich beide Seiten auf einen Kompromiss zu den noch offenen Fragen geeinigt, darunter Automobilbau und Streitbeilegungsverfahren für Investoren.
Aus Verhandlungskreisen verlautete, der regionale Wertschöpfungsanteil im Automobilbau solle von derzeit 62,5 auf 75 Prozent angehoben werden. Die USA drängten ursprünglich auf eine 85 Prozent-Schwelle. Außerdem soll für bestimmte Jobs ein Stundenlohn festgelegt werden. 40 bis 45 Prozent der Komponenten in der Autoindustrie sollen von Arbeitern hergestellt werden, die mindestens 16 Dollar pro Stunde verdienen. US-Unternehmen erhoffen sich damit, im Kampf um Arbeitsplätze konkurrieren zu können.
Auf amerikanischer Seite war neben dem Handelsbeauftragten Robert Lighthizer auch Trumps Schwiegersohn Jared Kushner an den Gesprächen beteiligt. Auch der frisch gewählte mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador (der am 1. Dezember sein Amt offiziell antritt) soll in die Verhandlungen einbezogen worden sein.
Die deutsche Wirtschaft in Mexiko begrüßte in einer ersten Stellungnahme die Nachricht von einer Einigung zwischen den USA und Mexiko. Allerdings sei das noch kein Durchbruch zu Nafta 2.0, sagte Johannes Hauser, Geschäftsführer der Deutsch-Mexikanischen Handelskammer (Camexa) dem „Handelsblatt". „Man muss jetzt sehen, wie Kanada reagiert.“
Kanada wurde in den letzten Wochen aus diesen bilateralen Gesprächen herausgehalten und steht nun unter starkem Druck, Kompromisse einzugehen. „Die Aufmerksamkeit wird sich nun darauf richten, welche Zugeständnisse Kanada machen könnte und ob dieses bilaterale Abkommen und/oder ein umfassenderes Dreiländerabkommen von den Gesetzgebungsorganen in den zwei/drei Ländern ratifiziert wird“, kommentierte Capital Economics.
In den USA scheint es unwahrscheinlich, dass der Kongress vor den Halbzeitwahlen Anfang November eine Einigung erzielt. Es ist möglich, dass ein neues Abkommen im Dezember oder dem neu gewählten Kongress Anfang 2019 verabschiedet werden könnte, obwohl die Chancen für letztere Variante davon abhängen, welche Partei die beiden Häuser des Kongresses dann kontrolliert.
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