USA: Konsumenten froh gestimmt
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1. Das vom Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen ist im Februar unerwartet von 110,2 auf 112,5 Punkte gestiegen (Bloomberg-Median: 108,5 Punkte, DekaBank: 108,0 Punkte). Die Stimmungsverbesserung resultiert aus einer hohen Lagekomponente, die von 133,9 auf 139,0 Punkte stieg. Dies ist der höchste Wert seit Mitte 2001. Auch die Erwartungskomponente verbesserte sich, wenngleich die Stimmungsverbesserung mit einem Zuwachs von 94,4 auf 94,8 Punkte deutlich geringer ausfiel als bei der Lagekomponente.
2. Die Stimmung bei den Verbrauchern ist auf einem euphorischen Hoch: Die Wirtschaftslage wird so positiv eingeschätzt wie schon seit Juni 2001 nicht mehr. Dies dürfte vor allem auf die positive Entwicklung bei den Aktienmärkten zurückzuführen sein. Der Wintereinbruch im Februar und die damit einhergehenden schwächeren Zahlen für den Arbeitsmarkt haben sich anders als beispielsweise beim Konsumklimaindex der Universität von Michigan noch nicht beim Verbrauchervertrauen niedergeschlagen. Wir erwarten daher, dass sich das Verbrauchervertrauen nicht zuletzt vor dem Hintergrund der derzeit steigenden Benzinpreise und einer leichten Eintrübung auf dem Arbeitsmarkt nicht auf dem jetzigen euphorischem Hoch halten wird.
3. Die Auftragseingänge für langlebige Güter sind im Januar um 7,8 % gegenüber dem Vormonat deutlich stärker als erwartet gesunken (Bloomberg-Median und DekaBank: -3,0 %). Sowohl wir als auch die Mehrzahl der von Bloomberg befragten Analysten hatten mit einem Sondereffekt im Bereich Transport gerechnet. Für Januar hatte Boeing einen außerordentlich schwachen Auftragseingang gemeldet. Überraschend deutlich fiel allerdings auch der Rückgang in der Teilabgrenzung „ohne Transport“ mit 3,1 % mom aus (Bloomberg-Umfrage: -0,2 %). Dies ist der stärkste monatliche Rückgang seit Juni 2002. Allerdings war das Plus des Vormonats mit 2,6 % ebenfalls unüblich hoch.
4. Der Rückgang im Transportsektor geht in erster Linie auf den zivilen Flugzeugbau zurück. Hier sanken die Auftragseingänge um über 60 % im Vormonatsvergleich. Daneben wurden auch für die Bereiche Maschinen und Computer & Elektronik deutlich geringere Auftragseingänge für Januar gemeldet. Ähnlich wie im Transportsektor handelt es sich hierbei um Rückpralleffekte nach starken Vormonaten. Ein erfreulicher Orderzuwachs wird im Bereich der elektronischen Ausrüstungen ausgewiesen.
5. Die im Hinblick auf die Investitionstätigkeit interessanten Auftragseingänge für Investitionsgüter ohne Verteidigung fielen um knapp 20 % gegenüber dem Vormonat. Allerdings verbirgt sich auch hinter diesem Rückgang zum Großteil der Bereich des zivilen Flugzeugbaus. Rechnet man diesen Sondereffekt heraus, verbleibt ein monatliches Minus von 6,0 %. Während die Auftragseingänge einen etwa dreimonatigen Vorlauf gegenüber den gewerblichen Investitionen haben, handelt es sich bei den Auslieferungen in dieser Abgrenzung um einen zeitlich gleichlaufenden Indikator. Die Auslieferungen für Investitionsgüter ohne Verteidigung verringerten sich im Januar um 1,4 % mom. Bereits mit der Bekanntgabe der Teilstatistik „Business Equipment“, die vor knapp zwei Wochen zusammen mit der Industrieproduktion veröffentlicht wurde, zeichnete sich ab, dass die Investitionstätigkeit im ersten Quartal 2007 nur moderat ansteigen wird. Die heutigen Zahlen bestätigen uns in dieser vorsichtigen Einschätzung.
6. Die Aktienmärkte haben heftig mit Kursabschlägen reagiert. Diese starken Reaktionen sind zusätzlich vor dem Hintergrund von Meldungen über Abschreibungen von Banken im Immobilienbereich und der lang anhaltenden Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten eingetreten. Von der konjunkturellen Seite reichen diese Informationen allerdings bei weitem nicht aus, das positive US-Bild zu drehen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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