USA: Job-Boom = Inflation = steigende Zinsen?
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Persönlich habe ich keine allzu große Angst vor einer US-Notenbank, die plötzlich die Zinsen schnell anhebt, weil der Arbeitsmarkt so sehr boomt. Auf den ersten Blick kann man auf diesen Gedanken kommen. Boomt der Arbeitsmarkt weiter und sinkt die Arbeitslosigkeit weiter, dann kann es tatsächlich zu einem überraschend schnellen Inflationsanstieg kommen. Die Fed müsste gegensteuern.
Mit nur noch 253.000 Erstanträgen wurden tatsächlich so wenige Anträge gestellt wie zuletzt vor über 40 Jahren. Das ist für sich allein genommen schon erfreulich. Noch besser sieht es aus, wenn man die Bevölkerungsentwicklung berücksichtigt. Vor 40 hatten die USA 210 Mio. Einwohner. Heute sind es 110 Mio. mehr. Berücksichtig man diesen Umstand, dann sind die Erstanträge so tief wie noch nie seit Einführung der Datenreihe vor 50 Jahren (Grafik 2).
Jetzt kommt das große ABER. Die Anzahl der Erstanträge wird saisonal bereinigt. Grafik 3 zeigt die bereinigten Daten und die Originaldaten seit 2007. Die Zeitreihe der Originaldaten zeigt eine deutliche Abschwächung der Dynamik an. Mit etwas Fantasie kann man sogar eine vorsichtige Trendumkehr erkennen. Persönlich gehe ich daher nicht davon aus, dass ich der Arbeitsmarkt in naher Zukunft überhitzt. Es werden nach wie vor neue Stellen geschaffen, doch das Tempo des Beschäftigungswachstum sollte sich in den kommenden Monaten abschwächen. Die Aprildaten dürfen noch einmal gut werden. Danach muss man eine Abkühlung erwarten.
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Man kann allerdings auch dies offiziell gemeldeten guten Zahlen bezweifeln. Wenn man hier http://www.shadowstats.com/alternate_data/unemploy... mal rein schaut, findet man dass die Arbeitslosigkeit in den USA nach wie vor auf dem nahezu höchsten Niveau sich befindet. (The ShadowStats Alternate Unemployment Rate for March 2016 is 22.9%.) Das erscheint mir ehrlich gesagt nachvollziehbarer als die offiziellen Meldungen über einen robusten Arbeitsmarkt. Auch sollte man die Qualität der Arbeitsplätze berücksichtigen.