USA: ISM-Index überspringt im Juni die Expansionsmarke
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1. Der nationale Einkaufsmanagerindex (ISM-Index) für das verarbeitende Gewerbe ist im Juni nicht nur überraschend angestiegen, sondern überstieg mit 50,2 Punkten ganz knapp die Expansionsmarke von 50 Punkten (Bloomberg-Median und DekaBank: 48,5 Punkte).
2. Der Anstieg resultiert fast ausschließlich aus den beiden aus unserer Sicht weniger beachtenswerten Teilkomponenten: Die Lieferfristen erhöhten sich auf 55,1 Punkte und die Lagerkomponente stieg auf 51,2 Punkte. Die Beschäftigungskomponente hingegen verschlechterte sich auf 43,7 Punkte und signalisiert, dass sich die spürbaren Beschäftigungsrückgänge im verarbeitenden Gewerbe der vergangenen Monate auch im Juni fortgesetzt haben dürften. Die Auftragseingangs- und die Produktionskomponente zeigten sich im Vergleich zum Vormonat nur wenig verändert und sind mit knapp unter bzw. knapp über 50 Punkten weiterhin überraschend hoch. Eine unangenehme Rezession signalisiert der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe weiterhin nicht.
3. Der Anstieg des ISM-Index im Juni auf über 50 Punkte ist sicherlich überraschend. Rechnet man die regionalen Fed-Indikatoren in ISM-Notation um, so konnte sich nämlich keiner dieser Indikatoren im Juni gegenüber dem Vormonat verbessern. Der Durchschnitt dieser Indikatoren hat sich von 49,0 auf 46,7 Punkte sogar vergleichsweise deutlich verschlechtert. Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass die Kreditkrise weniger stark als befürchtet die Investitionstätigkeit der Unternehmen gebremst hat. Da sich die Bilanzen der Banken aber verschlechtert haben dürften, gehen wir auch für die kommenden Monate von einer nur mäßigen Investitionstätigkeit der Unternehmen sowie einer insgesamt schwachen wirtschaftlichen Entwicklung aus. Gemessen an dieser vorsichtigen Einschätzung dürfte der ISM-Index in den kommenden Monaten kaum deutlich über 50 Punkte ansteigen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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