USA: Einkommen steigen erneut recht kräftig
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
1. Die persönlichen Einkommen legten im Oktober um 0,4 % gegenüber dem Vormonat zu, was in etwa den Erwartungen entsprach (Bloomberg-Median: 0,5 %; DekaBank: 0,4 %). Die privaten Konsumausgaben stiegen etwas stärker als erwartet um 0,2 % gegenüber dem Vormonat (Bloomberg-Median und DekaBank: 0,1 %), allerdings wurde hier der Vormonatswert um 0,3 Prozentpunkte nach unten revidiert. Die Sparquote lag bei -0,6 %. Der erhoffte Sprung über die Nulllinie blieb wegen einer deutlichen Abwärtsrevision der Einkommen im zweiten Quartal aus.
2. Einige Komponenten der Einkommen glänzten mit guten Zahlen. So verzeichneten die Einnahmen aus Löhnen und Gehältern ein sattes Plus von 0,6 % gegenüber dem September. Auch die Lohnzuzahlungen legten kräftig um 0,5 % zu. Eher schwach zeigten sich dagegen die Unternehmereinkommen mit einem Zuwachs von nur 0,1 % sowie die Transfereinkommen mit einer Stagnation. Dick im Minus waren erneut die Einnahmen aus Mieten und Pachten. Der komplette Zugewinn aus dem Vormonat ging mit dem Rückgang um 3,9 % wieder verloren.
3. Die Ausgaben für Gebrauchsgüter verzeichneten dank höherer Autokäufe ein leichtes Plus um 0,2 % gegenüber dem Vormonat. Die Ausgaben für Dienstleistungen stiegen mit 0,6 % sogar recht kräftig. Dagegen waren die Ausgaben für Verbrauchsgüter infolge der weiterhin sinkenden Energiepreise rückläufig (-0,6 % mom). In realer Rechnung stiegen die Konsumausgaben im Oktober um 0,4 % gegenüber dem Vormonat, waren also stärker, als es der schwache nominale Wert hätte vermuten lassen.
4. Die heute veröffentlichten Daten zu den Ausgaben und Einkommen der privaten Haushalte deuten darauf hin, dass der private Konsum im vierten Quartal wie schon im dritten in realer Rechnung um etwa 3 % steigen dürfte. Damit hält sich die Konsumaktivität immer noch auf recht hohem Niveau, u.a. dank der gesunkenen Energiepreise. Die Einkommensentwicklung stellt sich nach der Revision der Vergangenheitswerte schwächer dar als bisher, was unser Bild für die Sparquote verändert. So wird nach aktueller Kenntnis die Sparquote in absehbarer Zeit nicht über den Wert von Null steigen, auch wenn sie im Jahr 2007 in der Tendenz zumindest nach oben geht.
5. Der Deflator der privaten Konsumausgaben ist im Oktober um 0,2 % mom gesunken. Die Jahresrate verringerte sich dadurch von 2,0 % auf 1,5 %. In der Abgrenzung ohne Lebensmittel und Energie, dem von der Fed bevorzugten Maß der Kerninflation, ergab sich ein Anstieg um 0,2 % mom (2,4 % yoy). Nach der Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex für den Monat Oktober, der in der Kernrate lediglich einen Anstieg um 0,1 % mom ausgewiesen hatte, wurde auch für den Kerndeflator der privaten Konsumausgaben mit einer entsprechend geringen Zunahme gerechnet. Sein überraschend starker Anstieg im Oktober lässt sich zu einem großen Teil auf kräftige Preiserhöhungen in der Komponente „Medical Care“ um 0,6 % mom zurückführen. Die entsprechende Komponente des Verbraucherpreisindex ist im Oktober lediglich um 0,3 % mom gestiegen. Zudem ist das Gewicht von „Medical Care“ mit gut 20 % im Deflator der privaten Konsumausgaben mehr als dreimal so hoch wie im Verbraucherpreisindex. Sieht man von diesem Sondereffekt ab, hielt sich der vom Kerndeflator der privaten Konsumausgaben gemessene Preisauftrieb im Oktober im Rahmen der Erwartungen.
6. Die Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in der Vorwoche von 323.000 auf 357.000 gestiegen. Abgesehen von den Verwerfungen im Gefolge der Hurrikans Katrina und Rita im Herbst 2005 war dies der höchste Wert seit April 2004. Doch sollte man dies nicht überbewerten, denn in der vergangenen Woche war der Feiertag Thanksgiving. Immer wieder gibt es um die Feiertage herum Probleme mit der Saisonbereinigung, sodass die heute veröffentlichten Zahlen für die tatsächliche Entwicklung der Arbeitslosigkeit keine große Aussagekraft haben dürften. Weiterhin gilt, dass der Arbeitsmarkt sich ganz gut entwickelt, wobei die aktuelle konjunkturelle Delle kurzzeitig gewisse Bremsspuren am Arbeitsmarkt hinterlassen wird.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.