USA: Ein echtes Armutszeugnis
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Die Banken funktionieren wieder, die Wirtschaft wächst und die Arbeitslosigkeit geht zurück. Das sind schöne Erfolge, wenn man bedenkt, dass das globale Finanzsystem vor knapp einem Jahrzehnt vor dem Zusammenbruch stand. Oberflächlich betrachtet sind wir noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen.
Hinter den Kulissen ist nach wie vor bei weitem nicht alles so wie vor der Krise. Der Schock der Finanzkrise saß tief und hat zu strukturellen Veränderungen geführt. Besonders auffällig sind diese in den USA im Zusammenhang mit dem Immobilienmarkt.
Eine eigene Immobilie zu besitzen ist der Traum vieler Amerikaner. Dieser Traum wurde durch niedrige Zinsen und staatlichen Anreizen überstrapaziert. Auch Banken halfen kräftig mit, indem sie jedem einen Kredit gaben, der einen wollte. Fast 10 % der Kredite gingen an Haushalte, die als Subprime zu bezeichnen waren. Weitere 15 % gingen an Personen in der zweituntersten Bonitätskategorie.
Gestört hat das lange Zeit niemanden, denn die Hauspreise schienen nur einen Weg zu kennen: nach oben. Grafik 1 zeigt dazu die nominalen und realen Hauspreise. Nominal lag die Sache klar auf der Hand. Selbst wenn jemand eine miserable Bonität auswies, wurde das Kreditrisiko als minimal wahrgenommen. Da Hauspreise immer weiter stiegen, hätten Banken bei einem Kreditausfall einfach das Haus übernommen und mit dem Verkaufserlös den Kredit getilgt.
Das funktioniert nur, wenn die Preise steigen. Sie hörten aber auf zu steigen. Es war der größte Preiseinbruch seit der Großen Depression und vom Ausmaß her ähnlich groß. Es war ein regelrechter Crash der Immobilienpreise wie man ihn vermutlich maximal einmal im Jahrhundert erlebt.
Der Schock saß. Banken sind noch immer sehr viel restriktiver mit der Kreditvergabe als damals. Subprime Kredite werden praktisch gar nicht mehr vergeben. Trotzdem sind die Hauspreise heute schon wieder auf neuen Hochs. Real betrachtet fehlt noch ein kleines Stück, doch auch hier hat sich trotz der Korrektur ein neues Preisniveau etabliert.
Der reale Hauspreisindex schwankte 100 Jahre lang zwischen 50 und 150 Punkten. Unterm Strich blieben die Hauspreise stabil. Sie glichen die Inflation aus. Ende der 90er Jahre endete dieser Trend. Hauspreise gewannen deutlich hinzu und erreichten mit 224 Punkten ein 50 % höheres Niveau als in den 110 Jahren zuvor.
Das höhere Preisniveau scheint sich auch nach der Krise zu halten. Es hat sozusagen eine neue Ära begonnen. Für den Durchschnittsbürger ist das ein Horror. Banken vergeben keine Kredite und die Preise für Immobilien sind überdurchschnittlich hoch, während die Reallöhne kaum steigen. Immer weniger Menschen können sich eine eigene Immobilie leisten.
Der Traum von der eigenen Immobilie ist für viele geplatzt. Man muss mieten. Die Mieten sind freilich nicht geschenkt. Sind die Immobilienpreise hoch – und das sind sie – sind auch die Mieten deftig. Das ist das Schlechteste aus allen Welten: hohe Immobilienpreise, sodass man mieten muss bei hohen Mieten, weil die Immobilienpreise hoch sind.
Nicht zuletzt deswegen leben immer mehr junge Erwachsene bei ihren Eltern (Grafik 2). Es sind so viele wie seit den 40er Jahren nicht mehr. Die Finanzkrise hat die Situation einer ganzen Generation stark beeinflusst. Gesellschaftlich dauert es vermutlich noch viele Jahre bis die Krise abgehakt werden kann. Das gelingt auch nur, wenn die Überbewertung von harten Assets ein Ende findet. Danach sieht es nicht aus. Die Folge: die betroffene Generation wird vermutlich ihr ganzes Leben lang schlechter gestellt sein als die vorherige Generation.
Clemens Schmale
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"Die Banken funktionieren wieder, die Wirtschaft wächst und die Arbeitslosigkeit geht zurück. "
LOOOOOOOL Ja und Barrack Obama hat den Friedensnobelpreis gewonnen........öhmmm moment mal...
Sorry so traurig es auch ist, aber hab lange nicht mehr so gelacht :D
Wie genau berechnet sich denn der Hauspreisindex?
Mich würde interessieren, ob der Hauspreis pro m² auch gestiegen ist, oder der relativ gleichbleibt und "nur" die Häuser immer größer werden. Ich habe nämlich das Gefühl, dass die Häuser immer teurer werden, weil die Leute immer großartigere Häuser bauen. Auf der gleichen Fläche, auf der vor 50 Jahren eine 6-8 köpfige Familie wohnte, lebt heute ein Kinderloses Paar. Alles muss hoch und weit und offen sein. Dass es dadurch für den einzelnen teuerer ist, ist ja nur logisch.
Von wegen die Finanzkriese ist vorbei. Die Staaten und Banken sind doppel so hoch verschuldet wie im 2008/2009. Einzig und allein die Geldruckerei hat den Zusammenbruch verhindert. Ich wüsste nicht auf was man da Stolz sein könnte.