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08:03 Uhr, 22.10.2013

USA: „Der Zinsanstieg ist nur aufgeschoben“

Die Ankündigung der US-Notenbank Fed im vergangenen Monat, ihr Aufkaufprogramm von Anleihen zunächst nicht zurückzufahren, hat die Kapitalmärkte in Bewegung gebracht.

Frankfurt am Main (BoerseGo.de) - Die Ankündigung der US-Notenbank Fed im vergangenen Monat, ihr Aufkaufprogramm von Anleihen zunächst nicht zurückzufahren, hat die Kapitalmärkte in Bewegung gebracht. Die Renditen von Staatsanleihen sind in vielen Märkten wieder gesunken, nachdem sie im Mai und Juni sprunghaft gestiegen waren. Nach Einschätzung der Experten von UBS ist die Entscheidung der Fed jedoch nur bis zum Dezember aufgeschoben, nicht aber aufgehoben. Sie rechnen damit, dass es mit den Zinsen am US-Kapitalmarkt mittel- bis langfristig wieder aufwärts geht.

„Die Fed wird jedoch über kurz oder lang ihre Liquiditätsspritzen drosseln. Ganz ausschalten lassen sich die negativen Auswirkungen eines damit verbundenen Anstiegs der Zinssätze nicht, aber deutlich abfedern - zum Beispiel mit Hochzinsanleihen von US-Unternehmen. Wir rechnen damit, dass die Papiere dieser Emittenten auch im aktuell schwierigen Marktumfeld positive Erträge in den kommenden Monaten abwerfen werden“, sagt Gerit Heinz, Chef-Anlagestratege Wealth Management bei der UBS Deutschland AG.

Während die Renditen von sicheren Staatsanleihen in den vergangenen Monaten mit entsprechenden Einbußen bei den Kursen zeitweise auf den höchsten Stand seit zwei Jahren gestiegen sind, hätten sich Hochzinsanleihen gut behauptet. Ihre Performance sei in diesem Jahr besser als die der qualitativ höher bewerteten Anleihen gewesen. Die Chancen seien gut, dass sich diese Entwicklung bei einem weiteren Zinsanstieg fortsetze. Denn die US-Wirtschaft wachse kräftig und die Gewinne vieler Unternehmen stiegen. Dazu verfügten viele Firmen über solide Bilanzen und hätten relativ geringen Refinanzierungsbedarf. Das alles zusammengenommen dürfte die Ausfallquoten bei Unternehmen zumindest in den kommenden zwölf Monaten begrenzen, so dass die Chancen hoch seien, dass der Spread, also der Renditeaufschlag von Hochzinspapieren gegenüber sicheren US-Staatsanleihen, sinke und damit zur Wertentwicklung beitrage, heißt es weiter.

„Entscheidend für den Anlageerfolg ist eine gute Diversifikation, das heißt, eine breite Streuung auf viele Emittenten und über viele Branchen hinweg. Auf diese Weise bleibt das Ausfallrisiko gering. Wird eine Anleihe dann dennoch notleidend, was in diesem Segment immer vorkommen kann, macht sich dies nicht allzu stark in der Gesamtrendite bemerkbar. Für Privatanleger kommen bei einem Investment in Hochzinsanleihen daher vor allem breit gestreute Anlagelösungen in Frage, bei denen außerdem das für dieses Segment notwendige Research vorhanden ist“, so Heinz.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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