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13:37 Uhr, 18.09.2018

USA/China-Handelsstreit: Trump startet "Phase 2"

Für den Fall, dass die Führung in Peking auch dieses Mal mit eigenen Zollschritten reagiert, hat der US-Präsident in Aussicht gestellt, dann werde „Phase 3“ in Kraft treten. Dahinter stecken noch mehr Zölle auf dann weitere 267 Mrd. Dollar Importe aus China.

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Washington/ Peking (Godmode-Trader.de) - US-Präsident Donald Trump am Montag neue Zölle auf chinesische Güter angekündigt. Betroffen sind zahlreiche Waren von Elektronikartikeln bis hin zu chinesischen Fischprodukten und Möbeln in einem Gesamtwert von rund 200 Mrd. Dollar. Das Weiße Haus nannte zehnprozentige Zuschläge für die Waren aus China. Ab Beginn des Jahres 2019 sollen 25 Prozent erhoben werden, hieß es aus dem Weißen Haus.

Für den Fall, dass die Führung in Peking auch dieses Mal mit eigenen Zollschritten reagiert, hat der US-Präsident in Aussicht gestellt, dann werde „Phase 3“ in Kraft treten. Dahinter stecken noch mehr Zölle auf dann weitere 267 Mrd. Dollar Importe aus China. Verhindern, so Trump, ließe sich das nur durch einen „Deal“. Seiner Meinung nach geht es im Handel zwischen den USA und China nicht „fair“ zu und alle Länder, die mit den Vereinigten Staaten „unfair“ Handel trieben, würden grundsätzlich mit Zöllen bedacht.

Klar ist, dass Trump eine ausgeglichenere Handelsbilanz als Ziel verfolgt. Daneben findet er den laxen Umgang Chinas mit dem Schutz geistigen Eigentums unbotmäßig. China gehe mit den Erfindungen ausländischer Unternehmen nicht sorgfältig um, kopiere und gewähre nur einen viel eingeschränkteren Zugang zum Markt. Trump ist mit dieser Einschätzung nicht allein, denn sie entspricht durchaus der Realität. Chinesische Firmen dürfen im Ausland mehr unternehmen als ausländische Anbieter in China es dürfen, bestes Beispiel die (noch) vorgeschriebenen Beteiligungen an einheimischen Unternehmen. Auch Berlin und die deutschen Konzerne würden sich freuen, wenn China geistiges Eigentum besser schützte und den Markt öffne.

China warf Trump in einer ersten Reaktion Protektionismus und Unilateralismus vor, der die weltweite Wirtschaftsentwicklung beeinträchtige. Das Land wird Medienberichten zufolge in der kommenden Woche wahrscheinlich keine Handelsdelegation nach Washington schicken.

Die neuen US-Strafzölle bremsen nach Berechnungen des ifo Instituts das chinesische Wirtschaftswachstum nur wenig. Sollten die Zölle gegen Jahresende von zehn auf 25 Prozent steigen, dann betrage der Bremseffekt 0,3 bis 0,5 Prozentpunkte, schätzt der Leiter des Ifo-Zentrums für Außenwirtschaft, Gabriel Felbermayr. Das sei spürbar, aber bei einem chinesischen Wachstum von etwa 6,5 Prozent im Jahr ist die Auswirkung überschaubar. China habe sich in den vergangenen Jahren deutlich unabhängiger vom Export gemacht.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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