Fundamentale Nachricht
13:25 Uhr, 25.06.2018

USA/China: Aus dem kalten wird langsam ein heißer Handelskrieg

Die US-Regierung setzt nun laut US-Medien Restriktionen für chinesische Investitionen in US-Firmen und Start-ups um. Es wird dabei besonders auf die Industriebereiche abgezielt, die im Fokus von „Made in China 2025“ liegen.

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Peking/ Hannover (Godmode-Trader.de) - Vor gut einer Woche hat die US-Administration Zölle in Höhe von 25 Prozent auf importierte Waren aus China in einem Volumen von 50 MilliardenUS-Dollar verhängt. China kündigte entsprechende Gegenmaßnahmen in gleichem Umfang an. Daraufhin drohte US-Präsident Donald Trump der Volksrepublik weitere Zölle in Höhe von 10 Prozent an, deren Volumen sich dann auf 200 Mrd. US-Dollar belaufen sollen. Nicht nur China wehrt sich gegen den Protektionismus der USA. Als Reaktion auf die Zölle für Stahl- und Aluminiumimporte in die USA erhebt die EU seit vergangenen Freitag Gegenzölle auf bestimmte US-Produkte. Zudem hat auch Russland angekündigt, in Kürze Zölle auf bestimmte US-Waren zu erheben.

Nun kommt nun der nächste Schlag: Die US-Regierung setzt nun laut US-Medien Restriktionen für chinesische Investitionen in US-Firmen und Start-ups um. Derzeit werde an Regeln gearbeitet, welche den Verkauf von bestimmten US-Technologiefirmen an die Unternehmen untersagen, an denen chinesische Investoren mehr als ein Viertel der Anteile halten, zitierte das "Wall Street Journal" einen nicht näher genannten Vertreter der US-Regierung. Die Pläne sollten am kommenden Freitag bekanntgegeben werden, hieß es. Bis dahin seien noch Änderungen möglich. Es wird dabei aber besonders auf die Industriebereiche abgezielt, die im Fokus von „Made in China 2025“ liegen – unter anderem Luftfahrt und Robotik. „Es wird abermals klar, dass aus dem kalten so langsam ein heißer Handelskrieg geworden ist“, kommentierte NordLB-Analyst Stefan Große. „Verhandlungen gerieten mehr und mehr in den Hintergrund. „Schon ohne die Investitionsbeschränkungen sind die chinesischen Investitionen in den USA innerhalb eines Jahres massiv auf ca. ein Zehntel, zusammengebrochen“.

Am Wochenende hat nun die chinesische Notenbank auf die jüngste Zuspitzung reagiert, indem sie dem Bankensektor durch die Senkung der Mindestreserve zu zusätzlicher Liquidität verhilft. Von den frei werdenden Mitteln werden 500 Mrd. Yuan den großen Banken zur Verfügung gestellt. Die verbleibenden liquiden Mittel über 200 Mrd. Yuan sollen für Kredite an kleine Unternehmen zur Verfügung stehen. Für die NordLB ist die aktuelle Mindestreservesenkung ein weiteres Signal, dass sich „die Notenbanker nun definitiv wieder einer expansiven Politik verschreiben, um potenzielle Folgen des Konflikts mit den USA zumindest partiell abzufangen“.

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1 Kommentar

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  • The Secessionist
    The Secessionist

    Der einzige auf der Welt der es verstanden hat ,.............. Ist Trump! Deutschland gehoert der Katz!

    13:52 Uhr, 25.06. 2018

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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