USA: Auf dem Weg in die Rezession
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Ökonomen wünschen sich einen verlässlichen Frühindikator der konsistent und mit möglichst viel Vorlauf die Entwicklung der Wirtschaft abbildet. Die Einkaufsmanager-Indizes kommen diesem Ideal schon sehr nahe.
Die Einkaufsmanager-Indizes – die (fast) idealen Frühindikatoren
So weisen die ISM-Indizes für die USA über einen sehr langen Zeitraum einen hohen Gleichlauf mit den Wachstumsraten des realen Bruttoinlandsproduktes (BIP) auf:
Quellen: Institute for Supply Management; US. Bureau of Economic Analysis, eigene Berechnungen (Darstellung mit MarketMaker)
Das ist erstaunlich, denn diese Indikatoren basieren auf Umfragen, die zudem sehr einfach aufgebaut sind. Auf jede Frage sind nur drei Antworten möglich: höher, niedriger oder unverändert. Meist werden mehrere Parameter abgefragt, z.B. Aufträge, Lagerbestände, Preise, Beschäftigung.
Die Antworten fließen in einen Index ein, der so konstruiert ist, dass bei einem Wert von 50 Punkten die Schwelle zwischen Wachstum und Kontraktion erreicht ist. Oberhalb dieses Wertes zeigte der Index, dass die jeweilige Größe bei der Mehrzahl der Unternehmen gegenüber dem Vormonat zugenommen hat. Bei einem Wert darunter gab es einen Rückgang.
Ein paar Tücken und ein unerwartetes Problem
Die Einfachheit der Umfrage macht es den Managern leicht, sie schnell zu beantworten. Sie hat aber Tücken. So macht sie keine Angabe über das absolute Niveau. Zudem fehlen Informationen über die Stärke der Veränderung: Wie viel höher oder niedriger waren die Größen? Erfreulicherweise haben diese Lücken in der Praxis kaum Folgen – wenn man die Daten richtig interpretiert.
Als unerwartetes Problem erwies sich aber jüngst die starre Wertung der Teilindizes. So galten bisher längere Lieferzeiten als Wachstumssignal, da sie als hohe Nachfrage interpretiert wurden. Aktuell bedeuten aber lange Lieferzeiten Engpässe, die das Wachstum behindern. Doch der Teilindex „Deliveries“ stieg seit der Pandemie auf die höchsten Werte seit den Ölkrisen der 1970er Jahre:
Quelle: Institute for Supply Management (Darstellung mit MarketMaker)
Die hohen Werte dieses Teilindex hievten auch den Gesamtindex nach oben. Inzwischen gehen die Lieferzeiten aber wieder zurück; der Teilindex bricht ein. Es geschieht genau das, was ich schon früher beschrieben habe: Auf dem Weg in die Rezession bricht die Nachfrage zusammen.
Und tatsächlich: Der Rückgang des Teilindex im Juni (siehe Pfeil) war, abgesehen der von der Corona-Pandemie, ebenfalls der stärkste seit 1979!
Wo würde der ISM-Index „eigentlich“ stehen?
Entsprechend stark fiel auch der Gesamtindex. Im Juni stand er nur noch bei 53 Punkten:
Quellen: Institute for Supply Management, US. National Bureau of Economic Research (Darstellung mit MarketMaker)
Es ist zwar Spekulation, aber hätte der Teilindex „Deliveries“ die Lieferengpässe korrekt abgebildet, würde der ISM-Index für die US-Industrie womöglich schon eine Rezession anzeigen. Der jüngste Absturz seit dem Hoch – das übrigens ebenfalls den höchsten Stand seit Jahrzehnten markierte – deutet im historischen Vergleich auf eine bevorstehende Rezession hin.
Absicherung bleibt das Gebot der Stunde
Das Bärenmarktszenario bleibt also relevant. Und damit die Frage nach einer Absicherung. Bevor die USA in eine Rezession rutschen, dürfte es die europäischen Länder erwischen – Stichwort „Gas-Krise“. Sinnvoll ist also eine Short-Position auf den DAX, z.B. das OPEN END X-TURBO SHORT -Knockout-Zertifikat mit einem Hebel von 12,6 (WKN: MD5GJS)
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