Crash, Bärenmarkt oder nur eine Korrektur am Aktienmarkt?
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- Put auf NASDAQ 100Kursstand: 9,840 € (Société Générale) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
- Nasdaq-100Kursstand: 11.637,77 Pkt (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- Put auf NASDAQ 100 - Kurs: 9,840 € (Société Générale)
- Nasdaq-100 - WKN: A0AE1X - ISIN: US6311011026 - Kurs: 11.637,77 Pkt (Nasdaq)
Die Börsengeschichte kennt viele Crashs, z.B. den Kurseinbruch von 1987 oder den Corona-Crash von 2020. Manche Crashs, die so genannt werden, sind aber keine – z.B. der berühmte „Börsencrash“ von 1929.
Der Unterschied zwischen Crash und Bärenmarkt
Dazu ein charttechnischer Vergleich verschiedener „Crashs“:
Quellen: MarketMaker mit Daten von VWD, eigene Berechnungen
Für den Vergleich habe ich die jeweiligen Hochs auf einen Wert von 100 am 31.12.1999 normiert. Neben verschiedenen Aktienmärkten habe ich die Gold-Baisse ab 1980 und den Ölpreiseinbruch 2008 zum Vergleich gewählt.
Abgesehen von Letzterem erfüllt kein Verlauf typische Crash-Kriterien, wie z.B. einen heftigen, aber kurzen Einbruch. Alle Kursverläufe fallen über längere Zeit (ca. 3 Jahre), wobei es jeweils zu Beginn zu einem starken Einbruch und einer schnellen, zum Teil kräftigen Erholung kam.
Das typische Muster eines Bärenmarkts
Beim Öl (hellblaue Kurve) ging dieser Einbruch sofort weiter, aber dafür war der Spuk nach einem guten halben Jahr vorbei, und die Kurse begannen wieder zu steigen. Dies ist aus meiner Sicht ein typischer Crash, der in diesem Vergleich eine Sonderstellung einnimmt – und daher nicht in die schwarze Durchschnittskurve eingeht.
Letztere zeigt sehr schön das typische Muster eines Bärenmarkts: Nach dem ersten Einbruch und der deutlichen Erholung fallen die Kurse für längere Zeit fast ohne Unterbrechung. Zum Schluss folgt eine Bodenbildung (Seitwärtsbewegung).
So weit, so erwartbar. Doch der aktuelle Verlauf des Nasdaq 100 (als derzeit schlechtester Index) ist anders (siehe dicke rote Kurve). Hier fiel der erste Einbruch sehr kurz und deutlich schwächer aus. Entsprechend früh kam es zur Erholung – der bisher einzigen nennenswerten.
Welche Richtung aktuell wahrscheinlicher ist
Die spannende Frage ist, ob der Nasdaq 100 schon in der langen Schwächephase eines Bärenmarkts steckt oder ob wir doch wieder bloß eine (etwas stärkere) Korrektur sehen.
Die fundamentalen Daten deuten weiterhin auf eine schwächere Wirtschaft hin, der eine Rezession droht. Unterdessen steigen die US-Leitzinsen weiter – laut den aktuellen Marktdaten bis mindestens Dezember auf dann 3,50-3,75 %.
Im Juli 2023 erwarten die Anleger zwar wieder eine erste Zinssenkung, aber der Grund dafür könnte sein, dass dann die US-Wirtschaft in einer Rezession steckt: Die Zinsstrukturkurve läuft bereits in weiten Teilen flach, was bedeutet, dass kurz- und langfristige Zinsen auf gleichem Niveau liegen – z.B. für 2, 5, 10 und 30 Jahre. Das ist ein typisches Warnsignal für eine bevorstehende Rezession, die in 1 bis 1,5 Jahren beginnen könnte.
In einer Rezession dürften die Unternehmensgewinne (weiter) leiden, was die Aktienbewertungen drückt. Diese sind zwar durch die jüngsten Kursverluste schon gefallen, aber durch die vorangegangene Übertreibung wurde für die meisten Märkte erst das Durchschnittsniveau der vergangenen 15 Jahre erreicht. Und es ist wahrscheinlich, dass die Bewertungen – und damit die Kurse – in einer Rezession noch weiter fallen.
Der Armageddon-Put
Dagegen bietet sich eine Absicherung an. Diese sollte eingegangen werden, wenn entweder das jüngste Tief unterschritten wird oder sich in einer kommenden Erholung eine erneute Umkehr nach unten abzeichnet.
Diese Absicherung sollte man als „Armageddon-Put“ auslegen, also wirklich nur das größte Risiko absichern – und zwar einen weiteren dynamischen Rückfall. Ein guter Kompromiss bezüglich Laufzeit und Hebel ist der Nasdaq100-Put-Optionsschein (WKN SN3HCU) mit Basispreis 11.500 und Laufzeit bis März 2023. (Längere Laufzeiten verteuern die Absicherung.) Hier reichen 10-15 % des Depotvolumens, um sich gegen Verluste von weiteren 25-50 % im Nasdaq 100 abzusichern.
oder anders gefragt: "bekommt Jerome ein ""soft-landing"" hin - oder eben nicht?" ich wette dagegen, d.h. ich erwarte die Rezession - ich denke, dass im Geheimen es auch garnicht die tatsächliche Absicht ist, das Ding weich zu landen - für die größte Vermögensumverteilung (von Aktien in Sachwerte) wäre es nämlich sehr elegant, sich mit Rohstoffen etc., zum Discount-Preis "aufzuladen". Der informierte Marktteilnehmer weiss eines: die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich - was der Elite dient, ist legitm - wer nicht informiert ist, den "fressen die Hunde" .... oder die hohe Vola :-) ... ps: guter Betrag!!!