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22:14 Uhr, 14.06.2004

USA: Aktien zwischen Zinsangst und Rallyelaune?

Die Angst vor deutlichen Zinserhöhungen in den USA sorgte heute an der Wall Street für Verkaufsdruck. Eine immer aggressivere Zinspolitik der US-Notenbank wird an den Märkten eingepreist. Nicht zuletzt sorgten US-Notenbankvertreter in den letzten Tagen mit Stellungnahmen für den doch deutlichen Stimmungsumschwung an den Märkten. Auch die starken Arbeitsmarktdaten der letzten Monate deuten auf eine baldige Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank hin.

Der Dow Jones Industrial Average verlor heute um 75 Punkte oder 0.7% auf 10,334 Stellen, während der Nasdaq Composite um 1.5% auf 1,696 Stellen abgab.

Das Momentum am Aktienmarkt, so Merrill Lynch Chefmarktanalyst Richard McCabe in einem Marktkommentar am Montag, habe sich zum positiven gewendet. Es sei zu erwarten, dass es die Kursentwicklung bis Ende August/Anfang September unterstützen werde. In der aktuellen Handelsspanne sei ein möglicherweise noch kurzfristig anstehender Abverkauf der letzte Kursrückgang vor einer mittelfristigen Rallye.

Die Experten von Standard & Poor's empfehlen Anlegern derzeit, die Gewichtung von US-amerikanischen und internationalen Aktien in ihren Portfolios um 5 Prozentpunkte zu senken und dafür die Bargewichtung entsprechend zu erhöhen. Obwohl erwartet werde, dass Aktien sich stärker als Cash und Anleihen entwickeln würde, sei das Risiko eines Aktieninvestments in einem Umfeld mit steigenden Leitzinsen gestiegen. S&P senken ihr Jahresend-Kursziel für den S&P 500 Index von 1215 auf 1210 und für den Nasdaq von 2225 auf 2180 Zähler.

In der laufenden Woche werden zudem Verbraucherpreise aus den USA erwartet, die aktuelle Hinweise auf die Inflationsentwicklung in den USA geben werden. An der Chicago Board of Trade werden bereits zwei kleine Zinsschritte um einen Viertel Prozentpunkt und ein großer Zinsschritt um einen halben Prozentpunkt während den Sitzungen des Offenmarktausschusses der Fed im Juni, August und September zu 100% eingepreist. Geht man vom Dezemberkontrakt auf die Federal Funds Overnight Rate aus, so wird der US-Leitzins, der derzeit auf einem 46-Jahrestief bei 1% liegt, bis zum Jahresende auf 2.5% ansteigen.

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