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10:29 Uhr, 07.02.2007

US-Zinsschraube eingerastet

Das Zinsniveau in den USA wird nicht viel weiter erhöht werden. Zu diesem Schluss kommt Dr. Thomas Steinemann, Chefstratege der schweizer Vontobel-Gruppe. Dabei sieht er in der Eurozone und der Schweiz durchaus noch Spielraum für eine weitere Erhöhung der Leitzinsen.

In den USA hingegen habe man 17 Leitzinserhöhungen in Folge gesehen, nachdem das Niveau 2004 bei einem Prozent lag. Dabei sei es bemerkenswert, dass dieses Anziehen der Schraube kaum Einfluss auf länger laufende Obligationenrenditen und den Aktienmarkt in den USA hatte. Vor allem das kommunikative Geschick von US-Notenbankchef Alan Greenspan habe hierzu beigetragen, da er die Zinspolitik als "Normalisierung" verkaufte und damit auch Abnehmer fand. Derzeit sehe man in den USA eine inverse Zinsstruktur, bei der die kurzfristigen Zinsen über den langfristigen liegen. Dies gilt als Zeichen einer genügend restriktiven Geldpolitik, so dass keine weiteren Zinserhöhungen notwendig sein sollten.

In Europa sind die Notenbanken mit einiger Verzögerung in den Zinserhöhungszyklus eingestiegen. Die Europäische Zentralbank drehte sechs Mal, die Schweizerische Nationalbank sieben Mal an der Schraube. Inverse Zinsstrukturen gibt es hier noch nicht, was Spielraum für weitere Leitzinserhöhungen bedeute. Mit entsprechenden Schritten rechnet Steinemann im laufenden Jahr.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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