US-Zinsentscheid: Ein letzter Blick auf den US-Arbeitsmarkt
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So schön die vielen offenen Stellen sind – sie sagen noch wenig über die Qualität der Jobs aus. Im verarbeitenden Gewerbe ist die Dynamik schlecht. Zwischen 2011 und 2015 gab es kaum noch Bewegung, die auf einen Aufschwung hindeutet. Derzeit sieht es vielmehr nach einer Abkühlung aus.
Im Einzelhandel und im Gastgewerbe sieht die Sache anders aus. Hier sind überproportional viele Stellen unbesetzt. Einerseits ist jede unbesetzte Stelle eine gute Nachricht; anderseits hilft es nur bedingt, wenn es sich um schlecht bezahlte Jobs handelt, die sogar noch stark von der Saison abhängen.
Jobs, die gut bezahlt sind, sind rar. Eine Ausnahme ist der Bereich Professional & Business Services. Dieser Sektor ist ein Teil des Dienstleistungssektors. Im Gegensatz zum Gastgewerbe oder Einzelhandel brauchen Arbeitnehmer hier hohe Qualifikationen und genau daran hapert es. Während die Zahl offener Stellen auf einem Rekordniveau ist sind die tatsächlichen Einstellungen noch immer unter den Vorkrisenniveaus.
Ausnahmen zu der Regel sind Jobfamilien, die keiner besonderen Qualifikation bedürfen. Im Niedriglohnsektor des Dienstleistungsgewerbes läuft die Sache rund. Beruhigend ist das natürlich nicht. Solche Stellen sind schnell geschaffen, allerdings auch wieder schnell abgebaut. Auch der Niedergang des verarbeitenden Gewerbes ist bedenklich. Die Neueinstellungen verharren auf tiefem Niveau, welches nur knapp über dem Rezessionslevel liegt.
Die Kündigungen (vom Arbeitgeber ausgesprochen) sind auf niedrigem Niveau. Sie sind tiefer als in den Vorkrisenjahren. Arbeitgebern liegt anscheinend daran ihre Arbeitnehmer zu halten. Das macht Sinn. Einerseits will man Angestellte behalten, wenn man weiß, dass gerade Stellen, die einer höheren Qualifikation bedürfen, schwer zu besetzen sind. Andererseits sind Neubesetzungen immer teuer. Die Kosten der Rekrutierung und Anlernung sind hoch.
Generell kann Janet Yellen mit dem Arbeitsmarkt zufrieden sein. Die strukturellen Probleme (zu niedriges Qualifikationslevel) kann man nicht mit niedrigen Zinsen bekämpfen. Allein schon der Versuch ist verwegen. Weiterhin niedrige Zinsen können dem Arbeitsmarkt nicht weiterhelfen. Die Normalisierung, zu der niedrige Zinsen beitragen können, ist erreicht, wie vor allem die Entwicklung von Kündigungen und Entlassungen zeigen.
Die Werte haben sich in den vergangenen Monaten weiter verbessert. Daran hat weder die weltweite Konjunkturabkühlung etwas geändert noch die Unsicherheit des Finanzmarktes, inklusive Aktienmarktcrash im August. Der Finanzmarkt war im Sommer in Aufruhe. Das hat den Arbeitsmarkt nicht beeinflusst. Insofern sollten auch die Turbulenzen der vergangenen Woche keinen Einfluss auf die Realwirtschaft und die Entscheidung der US Notenbank haben.
Der Countdown läuft und Yellen hat es bestimmt nicht leicht. Der Finanzmarkt ist hochnervös, doch wenn sich die Fed diesmal wieder wie im August von ihrem Plan abbringen lässt, dann dürfte der Zug für die Zinswende endgültig abgefahren sein. Die Glaubwürdigkeit wäre stark beschädigt und die Folgen dürften wesentlich schlimmer sein als die derzeitige Nervosität des Marktes.
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Dieser Eiertanz der FED ... - entsätzlich und lächerlich ...