Fundamentale Nachricht
13:04 Uhr, 09.08.2017

US-Präsident Trump provoziert Nordkorea und erntet scharfe Kritik

Von Nordkoreas Propaganda sind drastische Formulierungen eher die Regel denn die Ausnahme. Nun hat sich aber auch Donald Trump dem Furor hingegeben: Er drohte mit „Feuer, Wut und Macht“, sollte Nordkorea seine Drohungen fortsetzen. In den USA wurde unmittelbar Kritik an Trumps verbaler Provokation laut.

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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Entwicklungen im Nordkorea-Konflikt hinterlassen an den Finanzmärkten ihre Spuren. Aktien stehen im Minus, sichere Anlagehäfen wie Gold werden angesteuert. Der US-Präsident ermahnte das Regime mit zornigen Worten, Pjöngjang reagierte mit einer Angriffsdrohung auf die US-Pazifikinsel Guam. „Die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea sind zumindest verbal auf ihrem Höhepunkt angekommen. Das schürt Unsicherheit an den Finanzmärkten, Investoren flüchten in sichere Häfen", kommentiert Jochen Stanzl, Marktbeobachter bei CMC Markets.

Von Nordkoreas Propaganda sind drastische Formulierungen eher die Regel denn die Ausnahme. Nun hat sich aber auch Donald Trump dem Furor hingegeben: Er drohte mit „Feuer, Wut und Macht“, sollte Nordkorea seine Drohungen fortsetzen. In den USA wurde unmittelbar Kritik an Trumps verbaler Provokation laut. Der republikanische US-Senator John McCain mahnte zur Zurückhaltung. „Die großen Führer, die ich kenne, sprechen keine Drohungen aus, solange sie nicht bereit zum Handeln sind", sagte der Republikaner dem US-Radiosender KTAR. „Und ich bin nicht sicher, dass Präsident Trump bereit zum Handeln ist." Trump bringe die USA damit nur näher an eine ernste Konfrontation. Andere Kritiker warnten, Trump setze die Glaubwürdigkeit der USA aufs Spiel.

Auch aus Deutschland kamen mahnende Stimmen. CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt hat US-Präsident Donald Trump davor gewarnt, in eine rhetorische Eskalation einzusteigen. „Es steht außer Frage: Das von der nordkoreanischen Diktatur vorangetriebene Raketen- und Nuklearprogramm stellt eine immer größere und akutere Gefahr für den Weltfrieden dar. Die täglichen neuen Drohungen sind unerträglich“, sagte der Beauftragte der Bundesregierung für die transatlantischen Beziehungen der „Welt“. „Ich bezweifle allerdings, dass es hilfreich ist, sich rhetorisch in die von Kim Jong-un gewünschte Eskalationsspirale zu begeben“, sagte Hardt. „Angesichts der tatsächlich gestiegenen Bedrohung sollten alle einen kühlen Kopf bewahren.“

Nordkorea ist nach Erkenntnissen der USA und Japans in der Lage, Raketen mit Miniatur-Atomsprengköpfen zu bestücken, auch Interkontinentalraketen. Die aufgrund der neuen militärischen Möglichkeiten mutig gewordenen Nordkoreaner sind sich der Macht ihrer Ankündigungen bewusst und gehen aufs Ganze: Die Streitkräfte zögen eine solche Attacke auf Guam ernsthaft in Erwägung, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch wenige Stunden, nachdem Trump seine Drohungen kundtat. Der Plan zum Angriff könne "jederzeit" ausgeführt werden, sobald Kim Jong Un die Entscheidung dazu treffe, sagte ein Militärsprecher. Die USA sollten ihre „rücksichtslosen militärischen Provokationen" unterlassen, so dass man nicht gezwungen sei, eine „unvermeidliche militärische Entscheidung“ zu treffen.

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2 Kommentare

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  • lussien
    lussien

    >> CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt
    Die Deutschen haben in der Frage überhaupt Nix zu melden.
    Sie haben sich mit ihren Null-Beiträgen zu NATO aus der Verantwortung gestohlen und können sich mit ihren hochmoralischen Belehrungen nun wirklich nur die Klappe halten.

    18:18 Uhr, 09.08. 2017
  • lussien
    lussien

    Was schlagen Sie vor Herr Lammert?
    Wie wollen Sie diese nukleare Katastrophe, an der zu 99% Bill Clinton (das ist seine Bombe!!) und die UNO schuld sind, noch verhindern?

    Haben Sie eine bessere Idee zusätzlich zu olbigatorischem Trump-Bashing?
    Muss der Kim Jong-un gestreichelt und gekuschelt werden?

    18:01 Uhr, 09.08. 2017

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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