Kommentar
09:45 Uhr, 29.01.2015

US Öllagerbestand: keine Gnade

Die US Ölläger sind zum Bersten gefüllt. Auf Wochensicht sind 2 Mio. Barrel hinzugekommen. Damit fehlt nicht mehr viel und das bisherige Rekordhoch wird überschritten.

Am Dienstag konnte der Ölpreis wieder ein wenig zulegen,gestern kam gleich die Gegenbewegung dazu. Diese fällt deutlich aus, denn die Ölbestände wachsen in den USA weiter und weiter. Seit einem Jahr steigen sie so wie zu Rezessionszeiten.

Grundsätzlich ist der Anstieg keine Überraschung. Die Produktion läuft noch immer auf Hochtouren. Genau deswegen sind die Daten aber auch so wichtig, denn sie können einen ersten Aufschluss darüber geben, ob die Produktion wirklich weiter wächst oder ob sie zu fallen beginnt.

Die Lagerdaten werden mit einer Woche Verzögerung veröffentlicht. Das ist deutlich schneller als die eigentlichen Produktionsstatistiken, die mit 4 bis 6 Wochen Verzögerung veröffentlich werden. Entsprechend sind die Lagerdaten eine Art Vorlaufindikator.
Aktuell fehlt zum bisherigen Allzeithoch nicht mehr viel. Dieses wurde mit 1,865 Mrd. Barrel erreicht. Aktuell liegt der Wert etwas über 1,85 Mrd. Geht das so weiter, dann ist das bisherige Hoch in wenigen Wochen überschritten.

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Wie wichtig die Lagerbestände sind zeigt Grafik 2. In der ersten Grafik ist nur der Lagerbestand abgebildet. In der zweiten finden sich die Bestände und der Ölpreis. Der Ölpreis ist dabei invers abgebildet. Je höher der Kurs von Öl in der Grafik, desto niedriger ist er in der Realität. So lässt sich die Korrelation zwischen Preis und Lagerbestand besser erkennen. Diese ist - manchmal etwas zeitversetzt - sehr hoch. Bis jetzt gibt es kein Anzeichen für eine Divergenz. Solange sich die Läger auch weiter füllen wird der Ölpreis noch weiter fallen.

US-Öllagerbestand-keine-Gnade-Kommentar-Clemens-Schmale-GodmodeTrader.de-2
Gespannt wird dieser Moment erwartet. Er wäre die erste Andeutung, dass die Produktion nicht weiter ansteigt. Genau das sollte früher oder später die Konsequenz der niedrigen Preise sein. Bisher zeigt sich davon noch nichts. Die Daten bleiben auf jeden Fall spannend, allerdings kann man wohl noch länger warten, bis sich eine Trendumkehr einstellt.

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4 Kommentare

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  • Sherry1
    Sherry1

    ​Kann mich Stromberg nur anschließen - Herr Schmale ist für mich einer der wertvollsten Assets bei Godmode Trader. Tolle Analysen - Weiter so, aber gern mit Quellenangaben! :-)

    10:28 Uhr, 29.01. 2015
  • Stromberg
    Stromberg

    Ach ja und in die zweite Grafik hat sich scheinbar ein Fehler eingeschlichen oder warum ist der grüne graph für den Ölpreis bei 100$ ?

    10:14 Uhr, 29.01. 2015
  • Stromberg
    Stromberg

    ​Hallo Herr Schmale,

    sie schreiben gute und durchdachte Beiträge und unterfüttern sie mit anschaulichen Grafiken. Wünchenswert wäre hierbei natürlich stets eine Quellenangabe, von wem die Zahlen stammen.

    Gerade bei dem heiklen Öl-Thema kann man ind den Medien fundamental gefärbte Einschätzungen zu jeder gewünschten Meinung lesen, also z.B. Fracking geht bei 50$ den Bach runter, nein doch erst bei 30$ oder Russlands produktionsksten liegen bei 4$, der nächste Artikel spricht von 40$ use.. l

    Insofern ist es hier also wichtig, ihre Datenquelle mit anzugeben.

    Mit freundlichen Grüßen

    Robert Stromberg

    10:12 Uhr, 29.01. 2015
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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