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20:30 Uhr, 18.05.2016

US-Notenbank: Zinserhöhung im Juni "wahrscheinlich"

Im Protokoll zur letzten geldpolitischen Sitzung gibt die Fed deutliche Signale für eine Leitzinserhöhung im Juni.

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Die US-Notenbank könnte den Leitzins im Juni weiter anheben. Die meisten Mitglieder des Offenmarktausschusses halten eine Zinserhöhung bei der kommenden Sitzung für "wahrscheinlich", falls sich die Wirtschaft im zweiten Quartal wie erwartet beschleunigt, der Arbeitsmarkt sich weiter erholt und die Inflationsrate Fortschritte in Richtung des Ziels von zwei Prozent macht, heißt es im Protokoll zur letzten Zinssitzung am 26. und 27. April.

Insgesamt habe es aber eine breite Spanne an Meinungen gegeben, ob die wirtschaftlichen Daten eine Zinserhöhung im Juni rechtfertigen, heißt es im Protokoll. Mehrere Mitglieder äußerten sich besorgt, dass die bis Mitte Juni zur Verfügung stehenden Daten keine klaren Signale geben könnten, um zu beurteilen, ob eine Zinserhöhung angemessen sei oder nicht. Einige andere Mitglieder zeigten mehr Zuversicht, dass die Daten zeigen dürften, dass eine Zinserhöhung im Juni angemessen sein dürfte. Einige Mitglieder des Offenmarktausschusses waren auch besorgt, dass der Markt die Chancen für eine Zinserhöhung im Juni als zu niedrig einschätze.

Die Fed-Mitglieder betonten, dass Entscheidung im Juni von Wirtschaftsdaten abhängt. Einige Mitglieder sahen auch Risiken wegen eines möglichen Austritts Großbritanniens aus der EU ("Brexit") oder unerwarteter Währungsrisiken bezüglich China. Insgesamt setzte sich die wirtschaftliche Erholung nach Einschätzung der Fed fort, auch wenn viele Mitglieder anhaltende Abwärtsrisiken für den Ausblick sahen.

Mit der Sprachregelung, dass eine Zinserhöhung im Juni wahrscheinlich sei, gibt die Fed unerwartet klare Signale, dass es im Juni zu einer Zinserhöhung kommen könnte.

Direkt nach Veröffentlichung des Protokolls brach der Dow Jones Index um rund 150 Punkte ein, während der Euro und andere Währungen gegenüber dem Dollar deutlich nachgaben.

Im Dezember 2015 hatte die US-Notenbank zum ersten Mal seit der Finanzkrise den Leitzins wieder angehoben. Die sogenannte Fed Funds Target Rate wurde um 0,25 Prozentpunkte auf eine Spanne von 0,25 bis 0,50 Prozent erhöht.

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10 Kommentare

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  • Peter Zumdeick
    Peter Zumdeick

    Warten wir es mal ab: jetzt narren sie uns wieder ...

    21:54 Uhr, 18.05.2016
  • plungeboy
    plungeboy

    Muss man abwarten, ob das wirklich so kommt - die minutes liegen mittlerweile immerhin schon 3 Wochen zurück, reflektieren die Vergangenheit und im Sinne einer guten PR, sollen diese ja auch überzeugen, wie stark die US Wirtschaft ist. Wenn es die Märkte glauben, kann ich mir vor diesem Zinserhöhungsszenario kaum eine Story denken, die steigende Aktienkurse noch verkaufen soll. Die Unternehmensgewinne gehen zurück, die Zinsen steigen (nach diesem Szenario) weiter, die US Wirtschaft wird belastet durch einen steigenden $, die Inflation zieht an.... aber wir haben ja schon die aberwitzigsten Begründungen für Marktreaktionen gesehen, da wird den Big Boys auch dieses Mal sicherlich etwas einfallen (falls dort überhaupt aktuell steigende Kurse gewünscht sind).

    21:52 Uhr, 18.05.2016

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Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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