Fundamentale Nachricht
20:31 Uhr, 28.01.2015

US-Notenbank will sich weiter Zeit lassen

Eine Leitzinserhöhung in den USA steht nicht unmittelbar bevor. Bei der Normalisierung der Geldpolitik wolle man "geduldig" sein, bekräftigt die Federal Reserve in ihrem Statement zum Zinsentscheid.

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Die US-Notenbank will sich vor der ersten Leitzinserhöhung seit der Finanzkrise weiter Zeit lassen. "Der Ausschuss ist der Meinung, dass er bei der Normalisierung der geldpolitischen Ausrichtung geduldig sein kann", bekräftigte die Federal Reserve nach der Sitzung des Offenmarktausschusses. Damit wurde die beim letzten Zinsentscheid im Dezember erstmals verwendete Formulierung wiederholt. Zuvor hatte die Fed noch betont, dass die Leitzinsen für einen erheblichen Zeitraum nach dem Ende des im Oktober abgeschlossenen Anleihenkaufprogramms auf dem aktuellen Niveau bleiben sollen. Seit Ende 2008 liegt der Leitzins in den USA auf dem historischen Rekordtief von 0% bis 0,25%.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden von der Fed inzwischen etwas optimistischer beurteilt als noch im Dezember. Statt einer „moderaten“ Erholung sieht die US-Notenbank nun eine „solide“ Erholung. „Die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt haben sich weiter verbessert, mit einem starken Zuwachs an Arbeitsplätzen und einer niedrigeren Arbeitslosenquote“, erläuterte die Fed. Die Unterauslastung von Arbeitsressourcen verringere sich weiter.

Die vor allem wegen des Ölpreiseinbruchs rückläufige Inflationsrate dürfte nach Einschätzung der Fed in der nahen Zukunft weiter sinken. Mittelfristig erwarte man aber eine Annäherung an das Ziel von zwei Prozent.

Sollten die Ziele bei Beschäftigung und Inflation schneller als erwartet erreicht werden, könnten auch die Zinsen früher steigen als dies bislang prognostiziert werde, bekräftigte die Fed. Bei einer langsameren Erholung sei hingegen eine spätere Leitzinserhöhung wahrscheinlich. Beobachter hatten zuletzt wegen des starken Dollars eine schwächere Wirtschaftserholung befürchtet und ihre Erwartungen für die erste Leitzinserhöhung weiter in die Zukunft verlagert.

Die Fed bekräftigte, dass auch wenn sich Inflation und Beschäftigung wieder auf einem normalen Niveau befinden werden, die Marktbedingungen noch einen niedrigeren Leitzins als üblich rechtfertigen könnten.

Die fällig werdenden Beträge aus dem im Oktober beendeten Quantitative-Easing-Programm will die Fed weiter reinvestieren.

Die Entscheidungen des Offenmarktausschusses wurden einstimmig getroffen. Im Dezember hatte es drei Gegenstimmen gegeben.

Im Anschluss an den heutigen Zinsentscheid findet keine Pressekonferenz statt.

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2 Kommentare

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  • Peter Zumdeick
    Peter Zumdeick

    ​... jetzt rudern se schon wieder zurück ...

    05:12 Uhr, 29.01.2015

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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