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20:25 Uhr, 21.08.2024

US-Notenbank deutet Zinssenkung im September an

Die US-Notenbank hat am Abend das Sitzungsprotokoll zum Zinsentscheid vom 31. Juli veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass die große Mehrheit der Mitglieder des Offenmarktausschusses eine Zinssenkung im September befürwortet.

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Beim Zinsentscheid Ende Juli hatte die US-Notenbank den Leitzins zum achten Mal in Folge unverändert in einer Spanne von 5,25 % bis 5,50 % belassen. Auf der Pressekonferenz zum Zinsentscheid hatte Fed-Chef Jerome Powell bereits eine Zinssenkung im September angedeutet, zugleich aber betont, dass man keine Vorentscheidung getroffen habe.

Wie aus dem nun veröffentlichten Protokoll hervorgeht, befürworten die Mitglieder des Offenmarktausschusses eine erste Zinssenkung beim nächsten Zinsentscheid am 18. September. „Die überwiegende Mehrheit stellte fest, dass wenn die Daten weiter ungefähr wie erwartet ausfallen, es angemessen wäre, die [Geld-]Politik bei der nächsten Sitzung zu lockern“, heißt es im Protokoll.

Mehrere Mitglieder waren zudem der Meinung, dass auch eine Zinssenkung bereits bei diesem Zinsentscheid angemessen gewesen wäre und verwiesen darauf, „dass der jüngste Fortschritt bei der Inflation und die gestiegene Arbeitslosenquote ein plausibles Argument dafür geliefert hätten, die Zielspanne bei dieser Sitzung um 25 Basispunkte zu senken“.

Der Arbeitsmarkt sei zwar noch in einer soliden Verfassung, die Abwärtsrisiken hätten sich aber verstärkt, so die Einschätzung der Fed. Zugleich seien die Risiken für eine zu hohe Inflation gesunken.

„Die Mitglieder stimmten überein, dass die wirtschaftliche Aktivität weiterhin mit solidem Tempo gewachsen sei. Die Beschäftigungszuwächse hätten sich verlangsamt, und die Arbeitslosenquote sei gestiegen, bleibe aber weiterhin niedrig. Die Inflation habe im vergangenen Jahr nachgelassen, bleibe jedoch weiterhin leicht erhöht. Die Mitglieder waren sich einig, dass in den letzten Monaten einige weitere Fortschritte in Richtung des Zwei-Prozent-Inflationsziels des Ausschusses erzielt worden seien.“ Zugleich heißt es aber erneut, dass weitere Daten notwendig seien, um die Zuversicht zu stärken, dass das Ziel erreicht werde, bevor der Zins gesenkt werden könne.

Fazit: Nach dem Protokoll zum Fed-Zinsentscheid dürfte endgültig feststehen, dass die Fed beim Zinsentscheid am 18. September tatsächlich den Leitzins senken wird. Dass die überwiegende Mehrheit der Mitglieder des Offenmarktausschusses eine Zinssenkung befürwortet, wenn die Daten weiter wie erwartet ausfallen, ist ein sehr klarer Hinweis. Zugleich verabschiedet sich die Fed aber nicht völlig von der Datenabhängigkeit und beharrt weiter darauf, dass die Daten mit einer Abschwächung der Inflation in Richtung 2 % in Einklang stehen müssen. Da die Finanzmärkte auch bisher schon eine Zinssenkung im September eingepreist hatten, fallen die Marktreaktionen auf das Protokoll gering aus. Dass Fed-Chef Jerome Powell bei seiner mit großer Spannung erwarteten Rede auf dem Fed-Symposium in Jackson Hole am Freitag um 16:00 Uhr MESZ noch über die Aussagen im Fed-Protokoll hinausgeht, dürfte eher unwahrscheinlich sein.

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Oliver Baron
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Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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