Fundamentale Nachricht
17:00 Uhr, 21.10.2015

US-Märkte vor dem Crash?

Jahrelang kauften US-Anleger Aktien auf Pump. Doch jetzt geht die sogenannte NYSE Margin Debt deutlich zurück. Kommt es zum Crash am US-Aktienmarkt?

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Das Volumen der ausstehenden Kredite für den Aktienkauf gilt als exzellenter Frühindikator für die Entwicklung der Aktienmärkte. Nachdem die sogenannte NYSE Margin Debt jahrelang im Zuge des Booms gestiegen war, ist nun seit Monaten ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Die NYSE Margin Debt umfasst das Volumen aller für den Kauf von Wertpapieren an der New Yorker Börse eingeräumten Kredite.

In einem Boom kaufen Anleger vermehrt Aktien auf Pump, was zu einem Anstieg der Margin Debt führt. Kehrt sich die Stimmung der Anleger um, werden insbesondere die auf Pump gekauften Aktien abgestoßen, was zu einem Rückgang der Margin Debt führt.

Die NYSE Margin Debt erreichte im April 2015 ein Hoch bei 507,15 Milliarden Dollar und geht seitdem (mit einer kurzen Unterbrechung im Juni) zurück. Im September 2015 sank die Margin Debt auf 453,90 Milliarden Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang 2015.

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Die Margin Debt zeigt die Trendwende an den Aktienmärkten oft früher an als es die Kurse selbst tun. Vor der Finanzkrise 2008 erreichte die NYSE Margin Debt im Juli 2007 ihren Höchststand und sank anschließend wieder. Der S&P 500 markierte das Hoch erst im Oktober 2007 und damit drei Monate später.

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Fazit: Der deutliche Rückgang der Margin Debt seit April 2015 lässt sich als ernstes Warnsignal für die Bullen am US-Aktienmarkt interpretieren. Der Bullenmarkt könnte vor dem Ende stehen.

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14 Kommentare

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  • 1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • geho
    geho

    So einen Rückgang hat es ja scheinbar 2011 auch schon gegeben ohne dass der große Crash gekommen ist, was spricht dagegen dass dieser Indikator auch plötzlich wieder steigt? Schließlich schwankt er ja auch - ähnlich der Aktienkurse...und ausserdem sieht man ihn auch schon vermehrt als Warnsignal - ähnlich des Baltic-Dry, der ja auch schon lange sehr tief steht, das ganze kann man auch als weiteres Indiz für die "Mauer der Angst" interpretieren, an der die Kurse einfach weiter steigen.

    18:17 Uhr, 21.10. 2015
  • Ski-Ghost
    Ski-Ghost

    Danke an hackyspecht und Rolli1001. Sehr gute Beiträge.

    Richtig gut wäre allerdings, wenn Godmodetrader sowohl die Margin Debt als auch den CBOE SKEW Index in die Chartliste aufnehmen würde.

    Also wie sieht's aus, Leute von GMT ?

    18:13 Uhr, 21.10. 2015
  • Rolli1001
    Rolli1001

    Vielleicht sollten wir mal so alle 14 Tage die Daten überprüfen. Anfang November wäre gut, da dann die Jahresend Rallye einsetzt und somit müssten dann die Invest Summen wieder ansteigen.

    Tut sie das nicht dann wäre in doppelter Hinsicht Vorsicht geboten.

    17:59 Uhr, 21.10. 2015
  • hackyspecht
    hackyspecht

    Moin,

    andere Autoren vertreten genau dieselbe These, z.B. Ashraf Laidi auf marketoracle.co.uk. Er führt als Beispiele Juli 1998, März 2000, Juli 2007 an und spricht vom 1-3 month lag.

    Ein 2. Gesichtspunkt ist der CBOE SKEW Index, der die Anzahl weit aus dem Geld liegender Put-Optionen mißt. These: je mehr sich der Index 150 nähert, desto wahrscheinlicher wird eine heftige Marktreaktion. Der SKEW steigt und steht bei ca. 140 ($SKEW auf stockcharte.com) .

    Fazit: genaues Beobachten ist angesagt.

    17:46 Uhr, 21.10. 2015
  • Ski-Ghost
    Ski-Ghost

    Tja, die alten Hasen hören die Alarmglocken schrillen. Aber noch läuft die Bullenherde weiter.

    Gerne möchte ich an dieser Stelle auch auf den Auto Axel Retz (Börse Online) hinweisen, der auf den o.g. Umstand mit der Margin Debt schon seit Monaten hinweist.

    17:40 Uhr, 21.10. 2015

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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