US-Konsumenten bleiben in Bombenstimmung
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Vorläufigen Daten der Uni Michigan nach bleiben US-Konsumenten sehr gut gelaunt. Der Lageindex sank leicht von 113,4 auf 111 Punkte. Der Erwartungsindex stieg hingegen von 80,5 auf 89 Punkte. Die Daten sind vorläufig und beinhalten noch nicht die Geschehnisse der letzten Tage - seien es die Geschehnisse an der Börse, rund um Nordkorea oder den Präsidenten.
Das Sentiment, dessen endgültige Augustwerte Anfang September veröffentlicht werden, zeigt sich seit Monaten robust. Ein wenig verwunderlich ist das schon. Normalerweise erleidet die Stimmung einen Dämpfer, wenn die Inflation steigt. Diese stieg zeitweise deutlich über 2 %. Das hat sich wieder relativiert, doch dafür gibt es ausreichend andere Themen, die die Seele belasten könnten.
Gute Stimmung unter den Konsumenten sorgt auch an der Börse für gute Stimmung. Immerhin kommt der Großteil der Gewinne von US-Unternehmen aus der Konsumwut der Bürger. Die hohe Korrelation zu Aktien (siehe Grafik), ist damit schnell erklärt. Anleger sollten aber nicht nur das handeln, was ist, sondern auch das, was sein wird.
Was sein wird, kann man natürlich nicht mit Sicherheit wissen. Was wir aber wissen: die US-Regierung bzw. der Präsident entlässt Mitarbeiter am laufenden Band. Einige treten auch von sich aus zurück oder denken darüber nach. Die Wirtschaftsgruppe aus CEOs wurde aufgelöst, da die Mitglieder wegrannten.
Mit der eigenen Partei steht der Präsident ebenfalls auf Kriegsfuß. Da wird auch mal der Mehrheitsführer des Parlaments öffentlich erniedrigt. Wer Gesetze durchbringen will, sollte sich aber nicht zu viele Feinde im Parlament machen. Man braucht es am Ende ja doch, um etwas zu bewegen.
Das Sentiment mag unter Konsumenten nach wie vor gut sein. In der Wirtschaft ist es das nicht mehr. Immer mehr Unternehmen halten Investitionen zurück. Sie gehen nicht mehr davon aus, dass das Weiße Haus etwas zustande bringen wird. Wie soll es das auch, wenn das Personal ständig wechselt und sich mit der eigenen Partei verfeindet?
Im Normalfall versuchen Unternehmen sich mit dem Präsidenten gut zu stellen. Deswegen war auch fast jeder, der Rang und Namen hatte, bei dem Wirtschaftsforum dabei. Ein Präsident kann viel bewegen. Man will ihn als Freund haben. Das gilt nicht mehr. Nun schadet die Nähe zum Präsidenten mehr als sie nützt. Man distanziert sich.
Egal, ob man Trump nun trotzdem gut findet oder eben nicht: so lässt sich einfach nichts bewegen. Die Isolation des Präsidenten schreitet in rasendem Tempo voran. Im besten Fall geschieht bis zu den nächsten Wahlen einfach nichts. Im schlimmsten Fall zerfällt die Regierung völlig. Das ist ein enormes Risiko für das Land und die Wirtschaft. Davon ist bisher nichts, aber auch gar nichts im Markt eingepreist. So langsam wird es Zeit.
Clemens Schmale
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Alles richtig, aber es gibt sooo viele, die warnen und von zu hohen Kursen sprechen, dass es genauso verwunderlich wäre, wenn es tatsächlich "schon jetzt" gen Süden gehen würde.