US-Industrie wieder auf Spur!
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Als im Oktober 2015 der Einkaufsmanagerindex der Industrie unter die Marke von 50 Punkten fiel, ließ sich die Notenbank von diesem Signal nicht beirren. Sie hob die Zinsen im Dezember trotz allem an. Vermutlich dachte die Fed, dass sich die Lage wieder rasch entspannen würde. Auch Ende 2012 fiel der Index unter die Expansionsschwelle von 50.
Obwohl die Produktion an Bedeutung verliert ist sie immer noch ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft. Rutscht dieser Sektor in die Rezession, dann fällt kann das nur mit Mühe und Not durch Dienstleistungen kompensiert werden. Das hatte die Notenbank so wohl nicht auf dem Radar.
Die Industrie warnte zwar vor den Folgen des starken Dollars, doch das stieß auf wenige Gehör. Als der Einkaufsmanagerindex dann immer weiter abrutschte, wurde die Notenbank nervös. Bereits im Januar ruderte sie zurück. Im März begrub sie dann die "rasche" Zinswende. Die Notenbanker rechneten mit der Anhebung der Zinsen in diesem Jahr von 0,25 % auf 1,25 %. Jetzt werden es nur noch 0,75 % werden.
In früheren Zinserhöhungszyklen stiegen die Zinsen um 1,5-2 % pro Jahr. Davon ist nun keine Rede mehr und siehe da, der Dollar beendet seinen Aufwärtstrend. Mit dem Ende der Dollaraufwertung entspannt sich auch die Lage in der Industrie. Der Gesamtindex stieg im Februar wieder leicht an, notiert mit 49,5 Punkten aber immer noch unter der Schwelle von 50.
Der Chicagoer Index springt seit einigen Monaten wild hin und her. Man darf den Wert daher auch nicht überbewerten. Eine Trendwende sieht inzwischen allerdings wahrscheinlich aus. Die USA dürften einer ernstzunehmenden Abkühlung der Wirtschaft entgehen.
Im Gegensatz zu den Einkaufsmanagerindizes zeigte der Leading Indicator keine ausgeprägte Schwäche. Der Leading Indicator berücksichtigt Lager und Orderdaten, sowie die Entwicklung der Beschäftigung, des Immobilienmarktes und der Zinskurve. Nach Ankündigung der Zinswende flachte die Zinskurve ab, sodass sich auch der Lead Indicator etwas abschwächte. Insgesamt ist der Index jedoch nach wie vor sehr robust und zeigt keine ausgeprägte Schwäche an.
Der März und April sind Schlüsselmonate für die USA. Kann sich die Industrie zurückmelden, wie es sich derzeit andeutet, dann wird sich das Wirtschaftswachstum nach einem moderaten ersten Quartal wieder deutlich beschleunigen. Die Notenbank kann deswegen jedoch nicht gleich wieder zur Zinswende zurückkehren. Sobald sie dies tut trübt sich die Stimmung aufgrund eines stärkeren Dollars wieder ein. Ebenso belasten höhere Zinsen den gebeutelten Rohstoffsektor, der Teil der Industrie ist.
Die Notenbank kann die Zinsen nicht innerhalb kurzer Zeit (sprich ein Jahr) auf über 1 % anheben. Das würde zu einem Abwürgen der Konjunktur führen. Die Fed, insbesondere Janet Yellen hat das nun erkannt und gibt sich extrem zurückhaltend. Dem Markt gefällt das.
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