Fundamentale Nachricht
08:39 Uhr, 13.09.2013

US High Yields gehören jetzt ins Portfolio

Die Zeiten, in denen die amerikanische Notenbank Fed den Anleihenmarkt mit Käufen gestützt hat, sind vorbei. Doch sollten sich Investoren deshalb nun zurückziehen?

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Zeiten, in denen die amerikanische Notenbank Fed den Anleihenmarkt mit Käufen gestützt hat, sind vorbei. Doch sollten sich Investoren deshalb nun zurückziehen? Nein, sagt Wesley Sparks, Fondsmanager des Schroder ISF Global High Yield. Im Gegenteil: Die Zeit sei jetzt reif, um in den amerikanischen High Yield Markt einzusteigen.

Ein wichtiger Grund ist Sparks zufolge, dass der Ausblick in den USA besser ist als in anderen Regionen. Verglichen mit dem Gegenwind in Europa sei die Wirtschaftsentwicklung in den USA stabil, was sich auch künftig in der Performance von US High Yield im Vergleich zu europäischen Hochzinsanleihen widerspiegeln sollte. Die US-Wirtschaft wachse stärker, die Häuserpreise zögen wieder an, die Darlehenstätigkeit der Banken wirke ebenfalls unterstützend, die Beschäftigungszahlen hätten sich leicht verbessert, der Verbraucherkonsum bleibe robust und eine aufmerksame und transparente Fed werde weiterhin eine vorausschauende Geldpolitik betreiben, selbst wenn sie sich in den kommenden Monaten leicht aus den Geldlockerungsmaßnahmen zurückziehe, heißt es.

„In Europa dagegen verschlechtern sich die Anleihekonditionen und Banken sind noch immer mit ihrem Schuldenabbau beschäftigt. Das Wachstum stabilisiert sich zwar, ist aber noch langsamer als in den USA und die EZB verringert ihre Bilanzsumme anstatt sie zu vergrößern. Außerdem ist das so genannte Fallen-Angel-Risiko, das Risiko einer Herabstufung von Anleihen auf einen Non-Investmentgrade-Status, bei europäischen Hochzinsanleihen größer als bei US-Titeln, da einige spanische und italienische BBB-Anleihen Herabstufungen zu erwarten haben“, so der Fondsmanager.

Doch was passiert mit Hochzinsanleihen, wenn die Zinsen für US-Staatsanleihen steigen? „Von allen globalen Anleihensektoren sind High Yields am widerstandsfähigsten, wenn es um Zinserhöhungen bei amerikanischen Staatsanleihen geht. Die Gründe sind einfach: Sie werden mit breiteren Spreads gehandelt und haben höhere Kupons, was den Einfluss steigender Zinsen auf die Gesamtrendite gegenüber niedriger rentierenden Anleihen schon einmal abfedert. Zweitens stammt ein größerer Anteil des Anleiherisikos aus dem Kredit- und Ausfallrisiko, was bei Investment-Grade-Anleihen nicht der Fall ist. Und drittens gehen steigende Zinsen gewöhnlich einher mit einem stärkeren Wirtschaftswachstum, wovon die Unternehmen aus dem Hochzinssektor meist profitieren. Der Zeitpunkt, auf US-High Yields zu setzen, ist also äußerst günstig“, so Sparks.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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