Kommentar
17:45 Uhr, 28.02.2020

Aktienmärkte beenden katastrophale Woche - WHO sieht "sehr hohes" Risiko für weltweite Coronavirus-Ausbreitung

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  • Volkswagen steigert Gewinn zweistellig und zahlt mehr Dividende
  • US-Einkommen legen im Januar stark zu
  • Coronavirus: Deutsche Bank befürchtet Rezession
  • Coronavirus: Bundesbank sieht Konjunkturrisiko
  • Coronavirus breitet sich weltweit aus
  • Türkisch-syrischer Konflikt eskaliert
  • vzbv: VW-Dieselfahrer erhalten Entschädigung
  • BASF erhöht Dividende leicht
  • Munich Re hat Gewinn 2019 kräftig gesteigert.
  • Asklepios will Rhön-Klinikum schlucken

DAX

  • Für die Aktienmärkte geht eine katastrophale Woche zu Ende. Der Coronavirus-Ausbruch hat immer weitreichendere Konsequenzen für die Weltwirtschaft und belastet die Weltbörsen, die der realwirtschaftlichen Entwicklung meist um einige Monate vorauslaufen. Der Dow Jones Industrial Average verzeichnete am Donnerstag den größten Punkteverlust seiner Geschichte. Der S&P 500 ist innerhalb von nur sechs Tagen von einem Rekordhoch in eine Korrektur (Minus von mindestens 10 Prozent gegenüber dem Hoch) gestürzt. Der DAX hat innerhalb von einer Woche mehr als 12 Prozent verloren. Die Marktanalysten der Deutschen Bank rechnen damit, dass Deutschland in die Rezession abrutschen könnte. So krass will es die Bundesbank nicht formulieren, doch Präsident Weidmann sieht ein zusätzliches Risiko für die abgeschwächte deutsche Konjunktur. “Nach den derzeitigen Informationen erwarte ich, dass dieses Risiko sich auch materialisieren dürfte“, sagte er. Wie groß dieser Effekt sein könnte, lasse sich derzeit aber kaum seriös abschätzen. Weidmann erinnerte daran, dass auch die internationalen Handelskonflikte noch immer Unsicherheitsfaktoren für die exportorientierte deutsche Wirtschaft sind, selbst nach dem Abschluss eines ersten Abkommens im US-Handelskonflikt mit China.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Volkswagen-Konzern hat im vergangenen Jahr mehr Umsatz und Gewinn erzielt - der Branchenkrise zum Trotz. Der Konzerngewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 13,3 Mrd. Euro. Die Rückstellungen für Dieselaltlasten sanken auf Jahressicht von 3,2 auf 2,3 Mrd. Euro. Die Dividende für Vorzugsaktionäre soll von 4,86 Euro auf 6,56 Euro steigen. Der Umsatz erhöhte sich um 7,1 Prozent auf 252,6 Mrd. Euro. Im Tagesgeschäft konnte VW den um Sondereinflüsse bereinigten operativen Gewinn um 12,8 Prozent auf 19,3 Mrd. Euro steigern. Den Ausblick für 2020 bestätigte das Unternehmen: der Umsatz soll um bis zu vier Prozent steigen.
  • Die Klinikkonzerne Asklepios und Rhön-Kinikum wollen sich zusammenschließen. Der Rhön-Großaktionär Asklepios, die Rhön-Gründerfamilie Münch sollen dabei zunächst ihre Anteile in einem Gemeinschaftsunternehmen bündeln, wie Asklepiosmitteilte. Dieses Joint Venture soll dann rund 49 Prozent der Rhön-Aktien halten. Sodann will Asklepios den restlichen Rhön-Klinikum-Anteilseignern eine Offerte in Höhe von 18 Euro je Anteilsschein vorschlagen. Das sind 25 Prozent mehr als die Aktien vor der Bekanntgabe der Pläne kosteten. Eine Mindestannahmeschwelle ist nicht geplant.
  • Boeing hat sich mit Triebwerkszulieferern wegen der mit einem Flugverbot belegten Maschine des Typs 737 Max geeinigt. Der Konzern erklärte sich dazu bereit, die Kosten für die 737 Max-Triebwerke zu übernehmen, um die finanziellen Belastungen wegen der Produktionsverzögerungen für den Zulieferer General Electric (GE) zu verringern.
  • Facebook verzichtet auf seine für Mai anberaumte Entwicklerkonferenz F8 wegen der Coronavirus-Gefahr. Das Unternehmen habe sich entschieden, der Gesundheit und Sicherheit von Partnern und Mitarbeitern den Vorrang einzuräumen, hieß es in einem Blogeintrag. Bei der F8 stellt Facebook neue Produkte vor und gibt einen Ausblick auf die weitere Strategie.
  • Der Fleischersatz-Hersteller Beyond Meat hat seine Erlöse im vierten Quartal verglichen mit dem Vorjahreswert um 212 Prozent auf 98,5 Mio. Dollar gesteigert. Der Verlust verringerte sich von 7,5 auf 0,5 Mio. Dollar. CEO Ethan Brown bezeichnete die Ergebnisse als „herausragend".
  • Der Netzwerkausrüster Cisco Systems will angesichts eines schrumpfenden Umsatzwachstums weitere Stellen streichen. Der Jobabbau sei Teil der Maßnahmen, die Investitionen angesichts unsicherer Wirtschaftsaussichten anzupassen, kündigte der Konzern gegenüber dem Wall Street Journal an.
  • Die US-Handelskette für Sportschuhe Foot Locker rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit steigenden Gewinnen und Umsätzen.
  • VW-Dieselkunden in Deutschland sollen je nach Modell und Alter ihres Autos Entschädigungen zwischen 1.350 und 6.257 Euro erhalten. Darauf einigten sich Volkswagen und der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) in ihren Vergleichsverhandlungen zur Musterklage. Durchschnittlich sollten rund 15 Prozent des ursprünglichen Kaufpreises ausgezahlt werden, teilten die Verbraucherschützer am Freitag mit. Rund 260.000 Geschädigte sollen ein entsprechendes Angebot erhalten.
  • Der Rückversicherer Munich Re hat seinen Gewinn 2019 kräftig gesteigert. Der Überschuss stieg um 18 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro - auch dank lukrativer Finanzgeschäfte und Währungsgewinnen. Damit übertraf das Unternehmen sein ursprüngliches Gewinnziel von 2,5 Mrd. Euro, Analysten hatten sich jedoch mehr erhofft. Der Konzern musste 2019 im Rückversicherungsgeschäft 3,1 Mrd. Euro für Großschäden ausgeben, und damit eine Milliarde mehr als im Vorjahr. Besonders die Taifune "Hagibis" und "Faxai" in Japan kosteten die Munich Re rund 1,3 Mrd. Euro. Vorstandschef Joachim Wenning zeigte sich am Freitag zuversichtlich, dass die Munich Re ihren Gewinn 2020 wie geplant auf 2,8 Mrd. Euro steigern kann. Finanzvorstand Christoph Jurecka sieht das Gewinnziel für dieses Jahres von 2,8 Mrd. Euro trotz Corona-Krise nicht in Gefahr, sollten die Aktienmärkte auf dem jetzigen Niveau bleiben. Sollte die vom Virus ausgelöste Lungenkrankheit Covid-19 zu vielen Todesfällen führen, würde dies die Lebens-Rückversicherung treffen, sagte Rückversicherungsvorstand Torsten Jeworrek. Bevor dies für den Rückversicherer zu einem materiellen Großschaden werde, müsse es jedoch „weltweit hunderttausende Tote geben". Damit rechne er nicht.
  • Facebook wird seine Nutzer in Europa keine Aufforderungen mehr senden, wählen zu gehen. Diese Erinnerungen werden nach dem Einschreiten von Datenschützern ausgesetzt. Die irische Datenschutz-Behörde teilte mit, sie habe Zweifel, ob Nutzer transparent genug über die Sammlung und Verwendung von Informationen bei der Funktion unterrichtet würden.
  • Die belgische Fluggesellschaft Brussels Airlines reduziert die Zahl ihrer Flüge nach Italien. Grund ist der Coronavirus-Ausbruch in dem Land. In den ersten beiden Märzwochen würden 30 Prozent der Flüge nach Mailand Linate, Mailand Malpensa, Rom, Venedig und Bologna entfallen, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Fluggäste würden umgebucht oder bekämen den Flugpreis erstattet.
  • Der britisch-niederländische Ölkonzern Shell treibt gemeinsam mit dem Gasnetzbetreiber Gasunie und dem Hafen Groningen Seaports das größte Wasserstoffprojekt Europas voran, wie das „Handelsblatt“ berichtete. Im Norden Hollands soll vor der Küste bis 2030 ein Windpark mit einer Leistung von drei bis vier Gigawatt (GW) entstehen, bis 2040 sollen es sogar 10 GW werden. Die Partner wollten den Strom ausschließlich für die Produktion von grünem Wasserstoff verwenden, teilte Shell mit.
  • Der Genfer Autosalon fällt dieses Jahr seuchenbedingt aus. Wegen der steigenden Zahl von Erkrankten mit dem Coronavirus verbot die Schweizer Regierung alle Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen. Davon betroffen ist auch das Autobranchen-Treffen in Europa. „Wir bedauern diese Situation, aber die Gesundheit aller Beteiligten ist für uns und unsere Aussteller absolute Priorität", sagte Autosalon-Chef Maurice Turrettini in Genf. „Dies ist ein Fall von höherer Gewalt. Für die Aussteller, die massiv in ihre Präsenz in Genf investiert haben, ist dies ein herber Verlust.“
  • Der weltgrößte Chemiekonzern BASF hat im vergangenen Jahr seinen Gewinn nach Steuern und Minderheiten um 80 Prozent auf 8,4 Mrd. Euro gesteigert. Allerdings war hier ein Buchgewinn in Höhe von rund 5,7 Mrd. Euro enthalten. Ohne diesen und im fortgeführten Geschäft ging der Überschuss um knapp 40 Prozent auf 2,55 Mrd. Euro zurück. Der Umsatz sank in 2019 um 1,5 Prozent auf 59,3 Mrd. Euro. Die Aktionäre sollen trotz der rückläufigen Zahlen eine höhere Ausschüttung erhalten. Die Dividende soll um 10 Cent auf 3,30 Euro je Aktie erhöht werden, teilte der Konzern weiter mit. Experten hatten mit etwas weniger gerechnet.
  • Ist es der Befreiungsschlag für den hochverschuldeten Thyssenkrupp-Konzern? Der Industriekonzern hat das Geschäft mit Aufzügen und Rolltreppen für 17,2 Mrd. Euro an ein internationales Konsortium, zu dem auch die RAG-Stiftung gehört, veräußert. Nach der Entscheidung für den Verkauf des Elevator-Geschäfts will nun der Vorstand bis Mai klären, wie es mit den anderen Unternehmensteilen weitergehen soll.
  • Die Amazon-Angestellten am Leipziger Standort sind nach Aufruf der Gewerkschaft Verdi abermals in den Streik gegangen. Der Arbeitsausstand begann laut einer Mitteilung am Freitag um 0.00 Uhr und soll bis Samstag 23.30 Uhr dauern. In der Nacht seien rund 100 Angestellte dem Aufruf nachgekommen, sagte Streikleiter Thomas Schneider der dpa. Am Freitagmorgen seien es bereits etwa 150 gewesen. „Wir rechnen im Laufe des Tages mit 400 Teilnehmern", sagte der Streikleiter weiterhin.
  • Beim Softwareunternehmen Amadeus IT mit Sitz in Madrid legte der Umsatz im vergangenen Jahr bereinigt um 13 Prozent auf 5,6 Mrd. Euro zu. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zog um zehn Prozent auf 2,25 Mrd. Euro an. Die wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Epidemie will der Buchungssystem-Anbieter noch nicht genau abschätzen. Es sei aber jetzt schon klar, dass das Virus die Luftfahrtbranche und damit auch das Geschäft des Unternehmens im laufenden Jahr belasten werden, teilte der spanische Reisesoftware-Spezialist mit.
  • Die japanische Regierung lässt im Fall des in den Libanon geflohenen Ex-Chefs des Autokonzerns Nissan, Carlos Ghosn, nicht locker. Japans Justizminister Masako Mori erklärte am Freitag laut der Nachrichtenagentur Kyodo, er werde seinen Stellvertreter Hiroyuki Yoshiie in den Libanon schicken. Es dürfte bei den Gesprächen um Japans Wunsch nach Auslieferung Ghosns gehen, sagte Kyodo.
  • Der Mobilfunkanbieter Freenet rechnet im laufenden Jahr mit einem stabilen Geschäft, wie der MDAX-Konzern am Donnerstagabend auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Basis sei dabei der um Motion TM bereinigte Wert von 2,6 Mrd. Euro. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde 2020 eine Bandbreite von 415 bis 435 Mio. Euro erwartet. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern den Umsatz um 1,2 Prozent auf 2,93 Mrd. Euro gesteigert und operativ mit 426,8 Mio. Euro 3,3 Prozent weniger verdient. Die Aktionäre sollen eine gleichbleibende Dividende von 1,65 Euro je Aktie erhalten.
  • Die niederländische Bank ABN Amro bekam am Donnerstag Besuch von Ermittlern, die auf der Suche nach weiteren Informationen im Skandal um Cum-Ex-Geschäfte waren. Es war nicht die erste Durchsuchung in diesem Zusammenhang.

Konjunktur & Politik

  • Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht nun ein "sehr hohes" Risiko, dass sich die Lungenkrankheit Covid-19 (Coronavirus) weltweit ausbreiten wird. Bisher hatte die WHO das Risiko nur als "hoch" eingestuft. Im Moment sehe man aber noch keine unkontrollierte Verbreitung des Virus, sondern Ansteckungen könnten meist noch auf bekannte Fälle zurückgeführt werden, sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Erst im Falle einer freien Verbreitung des Virus würde die WHO den Ausbruch offiziell als Pandemie einstufen.
  • Die Ausgaben der US-Konsumenten sind im Januar um 0,2 Prozent gestiegen, wie das US-Handelsministerium mitteilte. Ökonomen hatten mit einem Plus von 0,3 Prozent gerechnet. Für Dezember wurde ein Plus von revidiert 0,4 Prozent ermittelt. Bei den Einkommen kam es zu einem Anstieg von 0,6 Prozent, während Volkswirte einen Zuwachs von 0,3 Prozent vorausgesagt hatten. Beim Preismaß PCE, dem von der Fed favorisierten Preisindex der persönlichen Konsumausgaben, kam es im Januar zu einem Anstieg der Jahresrate von 1,7 Prozent, nach 1,5 Prozent im Dezember.
  • Der Defizit der US-Handelsbilanz für Waren ist nach Angaben des Handelsministerium in Washington im Januar auf 65,5 Mrd. Dollar gestiegen, nach einem Fehlbetrag von 63,33 Mrd. im Vormonat. Experten hatten für den Berichtsmonat allerdings ein höheres Minus von 68,50 Mrd. Dollar erwartet.
  • Am 18. März will der US-Handelsbeauftragte Lighthizer die Strafzölle auf Airbus-Flugzeuge anheben. Die verbleibenden Wochen wollen die Unterhändler von EU-Kommission und US-Regierung nutzen, um sich zumindest auf einen begrenzten Handelsdeal zu einigen. EU-Handelskommissar Hogan will sich bis dahin in einigen Streitpunkten einigen. Auch die US-Seite setzt darauf, dass es bis zum 18. März ein Teilabkommen gibt. Derzeit werde nach möglichen "Kompensationsgeschäften" gesucht, heißt es in Washington.
  • In Deutschland hat es bislang knapp 60 bestätigte Ansteckungen mit dem Coronavirus gegeben. Wie das Gesundheitsministerium in Berlin mitteilte, sind darunter auch die inzwischen geheilten Patienten.
  • Die Inflation in Deutschland stagnierte im Februar im Jahresvergleich. Die Jahresteuerungsrate lag wie schon im Januar bei 1,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Daten mitteilte. Im Dezember waren es noch 1,5 Prozent und im November 1,1 Prozent.
  • Wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilte, sank die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland im Februar bereinigt um saisonale Einflüsse gegenüber Januar um 10.000. Damit sind nun 2,396 Mio. Menschen ohne Job. Volkswirte hatten hingegen eine Zunahme um 5.000 Personen erwartet.
  • Die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus ist nach Einschätzung der Bundesbank ein zusätzliches Risiko für die ohnehin geschwächte deutsche Konjunktur. „Nach den derzeitigen Informationen erwarte ich, dass dieses Risiko sich zum Teil auch materialisieren dürfte", sagte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann am Freitag. Wie groß dieser Effekt sein könnte, lasse sich derzeit aber kaum seriös abschätzen. „Insgesamt könnte das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr in Deutschland etwas geringer ausfallen, als unsere Experten im Dezember mit einenm BIP-Plus von 0,6 Prozent vorausgeschätzt haben", sagte Weidmann.
  • Nach Einschätzung der Deutschen Bank steht Deutschland wegen der wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus womöglich vor einer Rezession. „Die exportorientierte deutsche Wirtschaft wird durch die Unterbrechung von internationalen Lieferketten besonders schlimm getroffen", sagte Stefan Schneider, Chefvolkswirt für Deutschland. Es sei daher wahrscheinlich, dass die deutsche Wirtschaft in den ersten beiden Quartalen des Jahres schrumpft. Auch im Gesamtjahr dürfte das Wachstum „nicht viel" über der Nulllinie liegen, sollte das von der Bank erwartete Hauptszenario eintreten, sagte Schneider. Dabei erwartet die Deutsche Bank, dass die Zahl der am Coronavirus erkrankten Menschen weltweit auf drei Millionen steigt und das 30.000 Menschen daran sterben werden. Diesem Szenario taxiert Chefvolkswirt David Folkerts-Landau mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent.
  • Nach zwei Jahren steigenden Aktionärszahlen ist der positive Trend 2019 ins Stocken geraten. Insgesamt gab es 2019 in Deutschland rund 9,7 Mio. Menschen, die Aktien oder Aktienfonds besaßen, wie das Deutsche Aktieninstitut (DAI) mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahr kehrten damit knapp 660.000 Anleger der Börse den Rücken. Lediglich 15,2 Prozent oder knapp jeder siebte Bundesbürger, der älter als 14 Jahre ist, besitzt demnach Aktien oder Aktienfonds.
  • Das Coronavirus ist jetzt auch in Norddeutschland festgestellt worden. Am späten Abend wurde ein erster Fall aus Hamburg gemeldet; ein weiterer aus Hessen. Noch am Mittwochabend gab es „nur“ zehn bestätigte Corona-Infektionen in ganz Deutschland. Am Donnerstagabend waren es bereits 30 bestätigte Fälle! Die Zahl hat sich also binnen 24 Stunden verdreifacht!
  • Die französische Wirtschaft ist im vierten Quartal 2019 geschrumpft. Wie das Statistikamt Insee auf Basis einer zweiten Schätzung mitteilte, lag die Wirtschaftsleistung im Zeitraum Oktober bis Ende Dezember um 0,1 Prozent niedriger als im Vorquartal. Es ist der erste Rückgang seit dem dritten Quartal 2016. Im Sommer war das BIP noch um 0,3 Prozent gestiegen.
  • Im Januar waren nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes rund 45,0 Mio. Personen mit Wohnort in Deutschland (Inländerkonzept) erwerbstätig. Gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat nahm die Zahl der Erwerbstätigen damit um 0,5 Prozent bzw. 238.000 Personen zu. Die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat hatte im Januar 2019 noch 1,1 Prozent betragen und verringerte sich bis Dezember auf 0,6 Prozent. „Der Beschäftigungszuwachs setzt sich weiter fort, seine Dynamik schwächte sich aber zu Beginn des neuen Jahres weiter leicht ab“, bestätigte die Behörde.
  • Die privaten Haushalte in Deutschland haben im Jahr 2018 gut 51 Prozent ihres Konsumbudgets verwendet, um die Ausgaben für Wohnen, Ernährung und Bekleidung zu decken, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Dies waren je Haushalt durchschnittlich 1.390 Euro im Monat. Insgesamt lagen die Konsumausgaben der Haushalte bei monatlich 2.704 Euro. Das sind rund 10,5 Prozent mehr als bei der letzten Erhebung im Jahr 2013 und 31,2 Prozent mehr als 1998.
  • Die Preise für nach Deutschland eingeführte Güter waren im Januar um 0,9 Prozent niedriger als vor Jahresfrist, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Dezember 2019 hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei minus 0,7 Prozent gelegen, im November 2019 bei minus 2,1 Prozent. Wie das Bundesamt weiter mitteilte, fielen die Importpreise im vergangenen Januar gegenüber Dezember 2019 um 0,4 Prozent.
  • Im Norden Syriens hat der Konflikt zwischen den Regierungstruppen und der Türkei eine neue Stufe erreicht. Bei einem Luftangriff auf die türkische Armee in der Provinz Idlib kamen nach türkischen Angaben 33 Soldaten ums Leben. Daraufhin forderte Ankara Beistand von der Nato. Als Vergeltung griff die Türkei am Freitagmorgen Stellungen der syrischen Truppen an. Nach der Eskalation des Konflikts kommt der Nordatlantikrat der Nato an diesem Freitag zu einem Sondertreffen zusammen. Die Türkei habe um dieses Treffen unter Artikel 4 der Nato-Verträge gebeten, teilte das Militärbündnis am Freitag mit. Artikel 4 besagt, dass jeder Alliierte jederzeit um Beratungen bitten kann, wenn seiner Meinung nach „die Unversehrtheit des Gebiets, die politische Unabhängigkeit oder die Sicherheit einer der Parteien bedroht ist".
  • Die Tarifverdienste in Deutschland sind im Jahr 2019 im Durchschnitt um 3,2 Prozent gegenüber 2018 gestiegen. Dies geht aus dem Index der tariflichen Monatsverdienste einschließlich Sonderzahlungen hervor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das vorläufige Ergebnis vom 12. Dezember 2019 (+3,1 %) wurde damit leicht nach oben korrigiert. Ohne Sonderzahlungen stiegen die Tarifverdienste 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent. Im gleichen Zeitraum stiegen die Verbraucherpreise um 1,4 Prozent.
  • Der Vorstand des CDU-Landesverbands in Nordrhein-Westfalen unterstützt die Kandidatur seines Vorsitzenden Armin Laschet für das Amt als Parteichef der CDU. Das Führungsgremium beschloss am Donnerstagabend mit großer Mehrheit, Laschet für den Vorsitz zu nominieren, und Gesundheitsminister Jens Spahn als Stellvertreter.
  • In der Schweiz sind bisher acht Infizierte mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt. Nach dem Kanton Tessin wurden je ein Fall aus den Kantonen Zürich, Basel Stadt, Genf, Waadt und Aargau gemeldet. Graubünden meldete zwei infizierte Kinder. Ausser einem dürften sich alle Erkrankten in Italien angesteckt haben. Mehrere Grossveranstaltungen wurden wegen des Virus abgesagt.

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